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Falkenschwur: Die Fortsetzung des Bestsellers »Pestsiegel« (German Edition)

Falkenschwur: Die Fortsetzung des Bestsellers »Pestsiegel« (German Edition)

Titel: Falkenschwur: Die Fortsetzung des Bestsellers »Pestsiegel« (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ransley
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Parlament einigen sollte, in leidenschaftlichen Briefen, die Richard als getreuer Bote überbrachte.
    »Habt Ihr die Briefe bei Euch?«
    »So ein Narr bin ich nicht.«
    Gleichwohl wanderte seine Hand zu einer Wölbung unter seinem Hemd. Er war so lebhaft geworden, dass eine ganze Reihe von Männern die Schenke betreten hatten, ohne dass es uns aufgefallen wäre. Zwei Vorübergehende starrten Richard an, dass er ganz nervös wurde, bis der eine scherzend meinte, solange die Puritaner tränken, gebe es noch Hoffnung für sie alle. Ein Anflug von Genugtuung überkam mich, als er jedes Mal nervös zur Tür schaute, sobald sie sich öffnete, genau wie ich es getan hatte, als ich auf der Flucht gewesen war. Er ging zur Bar, um die Magd zu entlohnen, und nestelte unter seinem Leibrock nach seinem prallen Beutel. Ich entdeckte keine Briefe, aber Geld, eher er den Beutel wieder verbarg. Viel Geld. Gold- und Silbermünzen. Es wurde dunkler, und die Magd entzündete die Kerzen.
    »Was macht Ihr in London?«
    »Sprecht leise. Ich habe es Euch gesagt. Ich habe Botschaften für den König.«
    »Der König ist im Norden. Was habt Ihr hier zu suchen? Mit dem ganzen Geld?«
    »Ich wollte Euch sehen.«
    »Warum?«
    »Weil Ihr mein Sohn seid.«
    Ich wäre diesen Worten mit demselben Misstrauen begegnet wie seinem Brief, wenn nicht eine flackernde Kerze sein Gesicht in volles Licht getaucht hätte. Er hatte die Maske arroganter Selbstsicherheit abgelegt und wirkte verlegen, überrascht gar, diese Worte ausgesprochen zu haben. Er warf mir einen zaghaften Blick zu, bereit, sich in irgendeine Frivolität zu flüchten. Vielleicht rechnete er mit einer Zurückweisung. Mit Hohn. Stattdessen hatten dieselben widerstreitenden Gefühle, die mich bereits beim Öffnen seines Briefes überkommen hatten, mich sprachlos gemacht. Die Tür öffnete sich, und der Luftzug trieb uns zurück in den Schatten. Als die Stille anhielt, bestellte er noch mehr Wein und schenkte mir ein Glas ein. Ich schüttelte den Kopf.
    »Verdammt, Ihr werdet mit mir trinken, Sir, oder ich sage nichts mehr.«
    Ich nahm das Glas. »Wenn Ihr mich sehen wolltet, warum habt Ihr dann nicht auf meinen Brief geantwortet?«
    »Weil ich eine Falle fürchtete. War es das?«
    »Nein. Aber ich hätte Euren Brief beinahe Cromwell gezeigt.«
    »Beinahe? Und, habt Ihr?«
    »Nein.«
    Er rutschte ein Stück zurück, so dass ich diesmal im Licht saß. Er erzählte mir, dass einer der Grenzposten, die er vor einem Monat bei seiner Landung in Kentish Beach getötet hatte, ihn leicht verwundet hatte. Die Wunde hatte sich entzündet. Er war zu krank gewesen, um zu reiten, aber er konnte die Briefe niemandem sonst anvertrauen. Am ersten Tag, als er wieder aufstehen konnte, hörte er an der Börse, dass Lord Stonehouse mich hinausgeworfen hatte. Er feierte mit zwei Flaschen Wein. Dieser perfekte Bursche, den Lord Stonehouse wie einen eigenen Sohn behandelt hatte, stand auf tönernen Füßen! Doch in jener Nacht suchte der Priester ihn erneut heim, quälte ihn und raubte ihm den Schlaf.
    Priester? Nach und nach erzählte er mir seine Geschichte, ohne irgendeine erkennbare Reihenfolge, wobei er nicht mich anblickte, sondern die Kerze. Mit den Lichtkegeln und den hohen, hölzernen Nischen, die wie Beichtstühle wirkten, war es, als befänden wir uns in einer Kirche. Er bekreuzigte sich, selbst als er schwor, dass es in St. Germain unmöglich sei, den verfluchten Papisten zu entkommen. Eines Abends, er war halb betrunken gewesen, hatte er mit Prinz Rupert gewettet, dass er zur Beichte gehen würde. Von der Königin, die katholisch erzogen war, wusste er genug über diese verdammte Brut, um sich in diese Kiste zu mogeln. Kiste?
    »Eine Trickkiste, zumindest glaubte ich das. Ein Gitter. Eine Stimme. Ich schaffte es nur mit Mühe, keine Miene zu verziehen. Heiliger Vater, ich habe gesündigt. Ich begann, von dir zu reden. Nun ja, ich hatte einiges zu erzählen.«
    Er schauderte. Er blickte in die eine Richtung, dann in die andere, in die tanzenden Schatten.
    »Ich ging dort hinein ohne irgendein Problem auf der Welt. Und trat hinaus in die Hölle.« Er lachte, doch sein Gesicht glänzte, und er leckte sich zwanghaft die Lippen. »England ist wesentlich gesünder für die Seele. Keine verfluchten Priester. Nachdem ich gefeiert hatte, dass mein Vater Euch hinausgeworfen hat, hatte ich einen Albtraum – der verfluchte Priester drohte mir mit dem Höllenfeuer. Da habe ich Euch den Brief geschrieben«
    »Ich

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