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Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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hastig auf und suchte Halt an einem der massiven Bettpfosten. »Guten  Tag! Sie müssen Lady Michael sein. Es... es tut mir leid, daß ich mich in Ihren Räumen aufhalte. «
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. « Die Dame legte den Kopf zur Seite. »Sind Sie Stephens neue Frau? «
    »Ja. Ich heiße Rosalind. «
    »Ich brauche dich im Augenblick nicht, Molly«, sagte Lady Michael über die Schulter hinweg zu ihrer Zofe, bevor sie lächelnd das Zimmer durchquerte. »Es freut mich, dich kennenzulernen. Ich finde es einfacher, wenn wir uns gleich duzen. Ich heiße Catherine. «
    Während sie einen Händedruck tauschten, stammelte Rosalind: »An meinem zweiten Abend in London habe ich eines Ihrer... eines deiner Kleider getragen. Stephen schwor zwar, es würde dir nichts ausmachen, aber ich bin mir da nicht so sicher. «.
    Catherine lachte. »Du kannst ihm ruhig glauben. Stephen hat immer recht. « Sie nahm ihren Hut ab und warf ihr Cape beiseite. »Ist er zu Hause? «
    Offenbar wußte sie nichts vom Zustand ihres Schwagers. Rosalind holte tief Luft. »Er ist hier, aber sehr krank. Am frühen Nachmittag hatte er einen schlimmen Anfall, und wahrscheinlich schläft er noch. «
    Catherine wirbelte erschrocken auf dem Absatz herum. »Dann stimmt es also? Sein Arzt, Dr. Blackmer, hat meinem Mann vor einigen Wochen geschrieben, daß Stephen krank sei und sich ohne Diener auf Reisen begeben habe. Seitdem sucht Michael verzweifelt nach ihm. « Sie biß sich auf die Lippe. »Unterwegs hat er von eurer Hochzeit erfahren, und ich habe mir seitdem eingeredet, daß Blackmer sich irren müsse. Vielleicht wollte ich einfach nicht glauben, daß Stephen ernsthaft krank sein könnte. «
    »Lord Michael hat seinen Bruder gesucht? « rief Rosalind erstaunt. »Stephen dachte nicht, daß irgend jemand sich Sorgen wegen seiner Abwesenheit machen würde. Er wollte Urlaub von seinem normalen Leben machen. «
    »Das ist ihm auch gelungen! « Catherine verdrehte die Augen. »Mein Mann, für den Geduld ein Fremdwort ist, war schon der Verzweiflung nahe. Schließlich hat er mir aus Schottland geschrieben, daß er aufgebe und daß ich ihn hier in London treffen solle. «
    »Schottland? « fragte Rosalind ungläubig.
    »Er und Dr. Blackmer, der ihn begleitet, sind einer Kutsche fast bis Edinburgh gefolgt, weil die Beschreibung der Insassen auf euch paßte. «
    »Du lieber Himmel! Ich weiß nicht, ob ich mein Mitgefühl bekunden oder lachen soll. «
    »Lach lieber«, entschied Catherine. »Das ist entspannend. «
    Sie hatte natürlich recht, aber Rosalind war eigentlich nicht nach Lachen zumute. »Wann dürfte dein Mann in London eintreffen? «
    »Morgen oder übermorgen, nehme ich an. « Seufzend zündete Catherine eine Lampe an. »Es kommt mir so vor, als hätte ich ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. «
    »Je eher Lord Michael kommt, desto besser. Sogar in zwei Tagen könnte es schon zu spät sein. «
    Catherine schaute erschrocken von der Lampe auf. »Ist Stephens Zustand so ernst? «
    Rosalind sank auf die Bettkante. »Kritisch. Ich glaube, er ist heute fast gestorben, und ich befürchte, daß es jederzeit passieren kann. «
    »Und was sagt der Arzt? «
    »Stephen hat mir verboten, einen zu rufen. Offenbar hat sein Vater schrecklich unter den Behandlungsmethoden verschiedener Ärzte gelitten, als er im Sterben lag, und das will Stephen sich ersparen. «
    »Dem ist schwer zu widersprechen«, meinte Catherine. »Kann ich zu ihm? Ich möchte ihn sehen, und außerdem habe ich viel Erfahrung als Krankenschwester. Vielleicht kann ich ihm irgendwie helfen. «
    »Natürlich. « Rosalind führte ihre Schwägerin in die  Herzogssuite. Im Schlafzimmer war es angenehm warm, weil ein Feuer im Kamin brannte, und Kerzen spendeten weiches Licht. Hubble saß mit düsterer Miene am Krankenbett.
    Stephen lag so still da, daß Rosalind mit dem Schlimmsten rechnete, bis sie sah, daß er atmete. Auch Catherine erschrak beim Anblick ihres Schwagers. Sein fahles, eingefallenes Gesicht war das eines Sterbenden, daran bestand kein Zweifel.
    Rosalind trat ans Bett und fragte leise: »Bist du wach, Liebling? «
    Stephens Lider öffneten sich. »Tod, sei nicht stolz -und nennt auch mancher dich sehr stark und furchtbar: denn das bist du nicht! « murmelte er. »Nach kurzem Schlaf werd' ewig wach ich stehen: Dort wird kein Tod sein - Tod, du wirst vergehen! «
    Einen Augenblick lang dachte Rosalind, er fantasiere, doch seine Augen waren klar und warm, und sie

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