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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 1 - Der unsterbliche Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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fassungslos an. »Das ist wohl das Dümmste, was ich je gehört habe.«
    »Also in der Liga von ›Ich bringe mal eben sieben Leute um, damit man mir den Kopf abschlägt und ich den Schmerz nicht länger spüren muss‹, oder?« Ihr Lächeln schwand, als sie ihm im Kerzenlicht ins Gesicht schaute. »Und was willst du jetzt tun, Cayal?«
    »Tun? Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Was hast du vor? Hält der unsterbliche Prinz auch nach einer glücklosen Bevölkerung Ausschau, die sich ihm unterwerfen muss?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich habe mal versucht, die Welt zu beherrschen. Es ist viel mehr Arbeit, als man denkt.«
    »Die Geschichte hast du mir noch nicht erzählt.«
    »Ich habe dir vieles nicht erzählt, Arkady.«
    Sie schwieg, da sie nicht recht wusste, was sie dazu sagen sollte. Dann fiel ihr etwas ein. »Maralyce hat vorhin über dich gesprochen.«
    »Und, hatte sie irgendetwas Gutes über mich zu sagen?«
    »Das hatte sie tatsächlich.«
    »Siehst du, ich hatte recht. Die Welt steht am Rande des Zusammenbruchs.«
    Arkady lächelte. »Sie sagte, es heißt, du wärst … wie hat sie es ausgedrückt? Ziemlich gut im Bett?«
    »Wie ich schon sagte, Arkady: Wenn du lange genug lebst, wirst du früher oder später gut in allem.«
    »Sogar im Liebemachen?«
    »Ganz besonders darin«, sagte er, »Bei den Gezeiten! Wenn einen das langweilt, hat man wirklich das bittere Ende erreicht.«
    »Langweilt es dich?«
    Er sah sie neugierig an. »Gibt es einen bestimmten Grund, warum du das wissen willst?«
    »Du hast versucht, dich köpfen zu lassen, Cayal. Wie verzweifelt muss ein Mann sein, um so etwas zu tun?«
    »Verzweifelter, als du jemals verstehen wirst, Arkady.«
    »Und doch hast du keine andere Wahl als weiterzumachen.« Sie schwieg und wünschte, sie könnte irgendetwas sagen, das half. Natürlich gab es nichts, aber das hielt sie nicht davon ab, es weiter versuchen zu wollen. Sie küsste ihn erneut und schwelgte in seinem Geschmack.
    »Warum schläfst du nicht mit deinem Mann?«, fragte Cayal und entzog sich ihr sacht.
    »Wer sagt denn das?«
    »Du«, sagte er. »Du machst Liebe wie eine Verhungernde. Findet er dich nicht verführerisch?«
    Sie legte ihren Kopf wieder auf seine Brust und kuschelte sich in seine Körperwärme. »Es ist kompliziert, Cayal, und ich möchte eigentlich nicht über meinen Gemahl reden, während ich nackt in den Armen eines anderen Mannes liege.«
    Das hielt Cayal nicht ab. »Meinst du, er will mich verfolgen? Um deine verlorene Ehre zu rächen?«
    »Also, als ich zuletzt den Überblick hatte, war er sowieso hinter dir her«, erinnerte sie ihn, »weil du ein entflohener Sträfling bist. Dass du dich mit seiner Frau vergnügst, ist vielleicht ein zusätzlicher Anreiz, dein Ende herbeizuführen, könnte ich mir vorstellen.«
    »Bekommst du schreckliche Scherereien, wenn du zurückgehst?«
    »Nein, gar keine«, versicherte sie ihm, obwohl die Frage sie schmerzte. In diesem Bett gab es keine Illusionen. Auch wenn es vorhin in der Hitze ihrer Lust von welterschütternder Bedeutung schien, konnte dies, würde dies nicht von Dauer sein. Das war die ferne Kriegstrommel, die sie im Geiste hörte. Was immer Arkady für diesen Mann empfand, ihre Zukunft war bei Stellan in Torlenien und nicht bei einem Unsterblichen auf der Flucht.
    Sie sah das ein, und Cayal – was ihm zur Ehre gereichte – versuchte erst gar nicht, sie etwas anderes glauben zu machen. »Du hast mich entführt. Ich bin hier nur das Opfer.«
    Sie konnte das Lächeln in seiner Stimme hören. »Du bist alles Mögliche, Arkady, aber glaub mir, ein Opfer bist du nicht. Wird er merken, dass du lügst?«
    »Es wäre mir lieb, wenn wir aufhören könnten, über ihn zu reden.«
    »Dann erzähl mir etwas anderes.«
    »Zum Beispiel?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Etwas über dich. Etwas aus deiner Kindheit, wo keine schmutzigen alten Männer vorkommen. Eine glückliche Erinnerung.« Er sah sie stirnrunzelnd an. »Du hast doch glückliche Erinnerungen, oder nicht?«
    »Selbstverständlich habe ich die. Du nicht?«
    »Keine, die nicht vom hohen Alter halb verrottet sind.«
    Sie zog die Stirn in Falten, seine Äußerung versetzte ihr einen kleinen Stich. »Nicht mal heute Nacht?«
    Cayal beugte sich vor und küsste sie entschuldigend. »Heute Nacht geschieht noch. Es ist eigentlich noch keine Erinnerung.«
    Sie lächelte etwas besänftigt. »Was willst du wissen?«
    »Irgendwas. Erzähl mir etwas, was du noch niemandem

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