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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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»Ich möchte nicht, dass du das gefährdest.«
    Er sah sie skeptisch an. »Meinst du nicht, dass das Spiel sowieso vorbei ist, wenn bei Medwen und Ambria die Selbstheilung einsetzt, sobald man sie misshandelt? Denn man wird sie misshandeln. Oder schlimmer, sie werden versuchen, sie hinzurichten.«
    »Vielleicht verhören die Schergen Ambria und Medwen nur und lassen sie anschließend frei?«, sagte Tiji, die ganz nah neben Azquil saß.
    Declan wusste nicht genau, ob das nur so war, weil sie endlich ein weiteres Mitglied ihrer Spezies gefunden hatte, oder ob sich noch mehr abspielte zwischen seiner Gehilfin und dem hübschen jungen Mann, den sie da aufgetrieben hatte. »Ich meine, sie haben doch nur die Nachricht vom Tod des Arztes überbracht und nicht etwa den Mord an ihm gestanden. Die senestrische Obrigkeit wird doch wohl kaum aus lauter Willkür die Boten hinrichten, oder doch?«
    »Cydne stammt aus einer sehr einflussreichen Familie«, sagte Arkady. »Ich glaube nicht, dass die Meduras seinen Tod hinnehmen, ohne zumindest Nachforschungen anzustellen. Zumal wenn Jojo schon mit der Wahrheit rausgerückt ist.«
    Arryl nickte zustimmend. »Medwen und Ambria wollten aussagen, dass er am Fieber gestorben ist. Ihr Wort hat mehr Gewicht als das einer Felide, wenn auch nur, weil sie menschlicher aussehen. Die Senestrer betrachten Crasii höchstens als Tiere mit der Fähigkeit zu sprechen. Aber bei zwei verschiedenen Versionen über sein Ableben und der Gewissheit, dass er tot ist, wird die Familie die Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen.«
    »Wie starb er denn?«, fragte Cayal.
    »Wir haben ihn an den Baum der Gerechtigkeit gebunden und lebendig von den Gobie-Ameisen fressen lassen«, sagte Azquil.
    Cayal lächelte. »Hübsch.«
    Arryl hingegen blieb ernst. »Wir müssen nach Wasserscheid zurück und den Leichnam und alle Spuren beseitigen, als wäre er nie dort gewesen.«
    »Das klappt nicht«, sagte Arkady. »Die Ärztegilde weiß, dass wir dort waren. Gezeiten, sie haben uns doch hingeschickt.«
    Azquil nickte und musterte Arkady nachdenklich. Declan merkte, wie er seinerseits den jungen Chamäliden anstarrte, fasziniert von seiner Ähnlichkeit mit Tiji. Er wünschte, er hätte Zeit, mehr von diesen Geschöpfen kennen zu lernen, um zu verstehen, wie sie lebten. Wer hätte gedacht, dass es hier in den senestrischen Feuchtgebieten eine ganze Enklave von ihnen gibt? Declan konnte schon verstehen, warum Tiji sich ihm plötzlich nicht mehr zugehörig fühlte.
    »Das ist ein stichhaltiges Argument«, meinte Azquil. »Und wir sollten noch etwas berücksichtigen.«
    »Und das wäre?«, fragte Arryl.
    »Die erste Person, nach der sie suchen werden, um die Wahrheit über das Schicksal des Doktors zu erfahren, ist seine wii-ah.«
    »Und wer ist das?«, fragte Cayal.
    »Ich.«
    Cayal wandte sich Arkady zu und zog eine Braue hoch. »Du warst die wii-ah vom lieben Doktorchen? Das ist aber ein ziemlich beeindruckender Rückschritt für eine Fürstin.«
    Declan wusste nicht genau, was eine wii-ah eigentlich war. Der Sklave in der Klinik in PortTraeker hatte denselben Ausdruck benutzt, doch Declan kannte seine genaue Bedeutung immer noch nicht. Aber ganz sicher missfiel ihm die Art, wie Cayal Arkady dabei ansah. Oder wie er mit ihr sprach.
    Streng genommen missfiel ihm eigentlich alles an dem unsterblichen Prinzen.
    »Was ist eine wii-ah?«, fragte er und war ziemlich sicher, dass ihm die Antwort nicht zusagen würde.
    »Eine Sklavin«, antwortete Cayal, bevor jemand anderes dazu kam, »genauer gesagt, ein Sexspielzeug. Weit unter einer Mätresse, aber doch ein, zwei Stufen über einer Straßenhure. Eine Leibeigene ohne Rechte, von ihrem Herrn aus weniger schönen Gründen begünstigt. Ich hatte selbst mal eine. Ich glaube, ihr Name war Finea oder Fonia oder so. Erinnerst du dich an sie, Arryl?«
    »Nein«, sagte Arryl. »Aber ich habe auch nicht den Ehrgeiz, mir all deine sexuellen Eskapaden zu merken, Cayal.«
    »Ich auch nicht«, sagte er mit einem schwachen Grinsen. »Wahrscheinlich kann ich mich deswegen nicht mehr an ihren Namen erinnern. Dennoch ist das ein ziemlicher Karriereknick für eine Fürstin mit einem Doktortitel in Geschichte.«
    Declan war erstaunt, als Arkady, statt ihm für diese Beleidigung eine Ohrfeige zu verpassen, nur die Achseln zuckte und auf ihre Hände hinuntersah. »Du hast schon Schlimmeres getan, um am Leben zu bleiben.«
    »Schlimmeres schon«, sagte Cayal beipflichtend. »Aber nicht, um am

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