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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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als das Boot heranglitt. »Was ist passiert? Wo sind Lady Ambria und Lady Medwen?«
    Die Amphiden legten noch einen Schlag zu, um das kleine Boot an den Steg zu bringen. Arkady schnappte nach Luft, als sie sah, dass die kleine Chamälide nicht nur in Panik war, sondern auch aus einer bösen Kopfverletzung blutete. Azquil half ihr aus dem Boot, ohne sich um das Festmachen zu kümmern. Declan und Arkady wollten hinzutreten, blieben aber stehen, als Tiji sich umdrehte und sie mit einem warnenden Blick zurückwies.
    Die kleine Crasii brach in Tränen aus, als Azquil sie in den Arm nahm und ermutigende Nichtigkeiten raunte. Tiji kniete sich neben sie und strich dem verletzten Chamäleon über die silbernen Schuppen, ebenfalls eine tröstende, wenn auch nutzlose Geste. Nach kurzer Zeit fasste sich die schluchzende Crasii, richtete sich auf und schob Azquil weg.
    »Was ist passiert, Tenika?«, fragte er.
    »Sie haben Lady Medwen und Lady Ambria verhaftet«, sagte sie.
    »Wer hat sie verhaftet?«, fragte Arkady.
    »Die Schergen der Händler vermutlich«, Azquil wirkte ein wenig ungehalten, das erklären zu müssen. »Das sind hier in den Feuchtgebieten die Einzigen, die sich anmaßen, Leute einzusperren.« Er wandte sich wieder an Tenika. »Warum wurden sie verhaftet?«
    Tenika schniefte laut, bevor sie antwortete. »Wir waren auf dem Weg nach Port Traeker, um ihnen von dem Doktor zu berichten. Ihr wisst schon … dass er gestorben ist, und … dass es ein schrecklicher Unfall war, aber als wir die Delta-Siedlung erreichten, lag schon ein Medura-Schiff im Hafen, und der Kapitän war wohl ein Bruder oder so was Ähnliches von dem Doktor.«
    »Wahrscheinlich ein Schwager«, verbesserte Arkady. »Cydne hatte keine Geschwister.« Sie erinnerte sich an die Delta-Siedlung. Sie war mit Cydne auf dem Weg nach Wasserscheid an der Hafenstadt vorbeigekommen. Sicher zehnmal so groß wie Wasserscheid, war die Delta-Siedlung der Haupthafen für das ganze verworrene Netz von Kanälen und Flussarmen, die das Sumpfgebiet durchzogen. Es war zugleich der letzte Punkt, den die Handelsschiffe mit ihrem Tiefgang anlaufen konnten.
    Alles, was aus den senestrischen Feuchtgebieten ausgeführt werden sollte, wurde mit Flößen oder kleinen Booten zur Delta-Siedlung gebracht, um es dort auf die hochseetüchtigen Handelsschiffe zu verladen, die großen Handelshäusern wie den Meduras oder den Parduras gehörten, und nach PortTraeker zu verschiffen. Es lag nahe, dass einer von Olegras zahlreichen Brüdern dort vor Anker lag. Sie alle hatten mit Handel zu tun und befehligten ihre Schiffe zumeist selbst. Das war es, was Cydne so gut gefallen hatte: Die Fülle von Schwägern und Schwippschwägern, die die Vermählung mit Olegra Pardura mit sich brachte, bedeutete für ihn, dass er die Freiheit hatte, als Arzt tätig zu sein.
    Und unschuldige Crasii zu ermorden, wie sich herausstellte.
    »Ich weiß nicht, wer der Kapitän war, aber ich weiß, dass er irgendwie mit dem Doktor verwandt war«, sagte Tenika, die ihre Tränen jetzt unter Kontrolle hatte. »Lady Medwen dachte, es würde Zeit sparen, es gleich dem Kapitän zu erzählen, damit er die Nachricht der Familie des Doktors in Port Traeker überbringt.«
    »Und dann hat man sie für ihre Mühe eingesperrt?«
    Tenika nickte. »Ich konnte fliehen. Kein Mensch schert sich um Sklaven oder denkt, sie wüssten etwas Nützliches. Aber Lady Medwen und Lady Ambria … also diese Felide, die du hast gehen lassen …, Jojo … die war schon vor uns da. Sie wussten also, was passiert war. Der Kapitän hat die Geschichte mit dem Unfall nicht geglaubt. Er war außer sich vor Wut, Azquil, und er hat gedroht, als Vergeltungsmaßnahme jedes Dorf in den Feuchtgebieten auszulöschen. Er hat sie gefesselt auf sein Schiff geschleift und ist noch in derselben Nacht in Richtung Port Traeker ausgelaufen. Ich konnte nur entkommen, weil Izzy und Lenor auf uns gewartet haben.«
    Azquil wandte sich den beiden Amphiden zu, die bis zur Hüfte im Wasser standen und an den Steg gelehnt Tenikas Bericht lauschten. Offenbar waren das Izzy und Lenor.
    »Ich danke euch, dass ihr meine Schwester sicher nach Hause gebracht habt«, sagte er. »Ihr müsst völlig erschöpft sein, wenn ihr es so schnell von der Delta-Siedlung bis hierher geschafft habt. Bitte ruht euch jetzt erst mal aus. Dank euch ist Tenika gut aufgehoben. Ich bin sicher, Lady Arryl wird euch rufen, wenn ihr wieder gebraucht werdet.«
    Die Amphiden antworteten in ihrer eigenen

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