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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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»Das unterscheidet dich. Du hast einen freien Willen. Die Crasii nicht.«
    »Die Crasii sind nur gezwungen, Unsterblichen zu gehorchen«, erinnerte Tiji sie. »Sie können sich über ihre menschlichen Herren hinwegsetzen, wann immer sie wollen.«
    »Können sie das?«, fragte Arkady und legte das Schälmesser auf dem Küchenbrett ab, um die Pastinaken in das kochende Wasser zu geben, das auf dem Herd stand. »Wenn man seiner Natur nach dazu neigt, blind zu folgen, warum sollte man auf einmal die Führung anstreben?«
    Gezeiten, diese Frau liebt es, alles kompliziert zu machen. Was siehst du bloß in ihr, Declan? Sie ist zu groß, zu Mass, zu schlau für ihr eigenes Seelenheil und obendrein auch noch viel zu geschwätzig. »Ich verstehe nicht, worauf Ihr hinauswollt.«
    »Sieh dir die Crasii an, Tiji. Feliden, Caniden, Amphiden … ganz egal welche Art. Sie sind Sklaven. Wohin du auch gehst, in welchem Land du auch bist, die Crasii sind die Sklaven von Amyrantha. Es ist, als ob sie sich in diesem Stand am wohlsten fühlen.«
    »So spricht ein Mensch, der gewöhnt ist, Sklaven zu besitzen. Hilft das, damit Ihr Euch besser fühlen könnt, Euer Gnaden? Ist es entlastend, zu glauben, es gefiele uns, versklavt zu sein? Reden Menschen sich auf diese Weise ein, sie täten uns im Grunde einen Gefallen? Indem sie sich von uns bedienen lassen, weil wir nur als Diener wirklich glücklich sind?«
    Arkady wirkte von Tijis heftiger Reaktion betroffen. »So habe ich das überhaupt nicht gemeint.«
    »Wie habt Ihr es denn gemeint?«
    »Ich meinte, sobald Crasii einen freien Willen haben, wollen sie frei sein. Jeder Ark, dem ich bisher begegnet bin, wollte nichts anderes.«
    »Ich bin eine Ark. Ich war fast mein ganzes Leben als Sklavin in Glaeba. Ich habe nie versucht zu fliehen.«
    »War das so, weil du nicht frei sein wolltest? Oder war es, weil du einen Herrn hattest, der dich an einer so langen Leine führte, dass es sich für dich nicht wie Knechtschaft anfühlte?«
    Tiji zögerte mit der Antwort. Sie war sich nicht ganz sicher, ob Arkady nicht vielleicht doch ins Schwarze traf. Eines stimmte: Sie hatte nie dagegen aufbegehrt, Declans Sklavin zu sein, weil er sie nie wie eine behandelt hatte.
    »Sieh dich doch hier um, Tiji. Die senestrischen Feuchtgebiete sind voll mit Arks, die frei sein wollen. Dein Volk – die Rasse, die die Gezeitenfürsten auszurotten versucht haben, weil deine Art sich oft nicht umstandslos fügt. Trotzdem gibt es überall auf der Welt Millionen von Crasii, die noch nicht einmal daran denken würden, ihren Status als Sklave in Frage zu stellen. Die Gezeitenfürsten haben die Crasii als eine unterwürfige Rasse erschaffen, wenn du dich erinnerst. Ihr wurdet gezüchtet, um zu dienen. Sie haben die Crasii mit Hilfe von Magie zu blindem Gehorsam gezwungen, aber das heißt nicht, dass es nicht in ihrer Natur liegt, zu dienen, erzwungen oder nicht.«
    »Wollt Ihr damit sagen, dass ich dazu verdammt bin, irgendjemandes Sklavin zu sein, einfach weil das meine Natur ist?«
    »Ich habe jetzt nicht von Arks gesprochen.«
    »Nein. Ihr habt das vermaledeite Katzenvieh in Schutz genommen, das Medwen und Ambria verraten hat.«
    »Ich glaube, Jojo hat nur getan, was sie musste. Sie dient ihren Herren so zwanghaft, wie du dich ihnen widersetzt. Ich finde nicht, dass man ihr das vorwerfen kann, das ist alles.«
    »Wie man’s nimmt. Ich werde versuchen, daran zu denken, falls ich das Pech habe, Eurer Felide noch mal über den Weg zu laufen.«
    »Sie war Cydnes Sklavin, nicht meine.«
    »Eurer These nach wäre sie gar nicht in der Lage, da einen Unterschied zu sehen.« Tiji warf einen Blick aus dem Fenster und sprang unvermittelt auf, als sie eine Gestalt sah, die wegen des Regens leicht gebückt auf das Haus zugeeilt kam. »Azquil ist zurück!«
    »Weißt du was, du verfärbst dich jedes Mal in allen Regenbogentönen, wenn du seinen Namen sagst«, bemerkte Arkady lächelnd.
    »Kümmert Euch um Eure eigenen Angelegenheiten.« Es war schlimm genug, sich von dieser gefallenen Fürstin Vorträge über die Sklavennatur ihrer Rasse anhören zu müssen. Tiji brauchte von ihr nicht auch noch Tipps für ihr Liebesleben. Sie eilte durch den Flur in den vorderen Raum, dessen frisch reparierte Tür fest verriegelt war, eine Maßnahme zum Schutz vor den vielen trauernden Dorfbewohnern, die fanden, Arkady sollte doch noch für die ausgelöschten Leben ihrer Angehörigen bezahlen.
    Über die fleckigen Bodendielen des Vorderzimmers, wo

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