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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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noch vor kurzer Zeit die Scherben giftiger Tonikumflaschen gelegen hatten, ging Tiji zur Tür und entriegelte sie. Azquil erreichte eben die Veranda. Er schüttelte die Regentropfen von seiner silbernen Haut, bevor er eintrat.
    Tiji warf einen Blick über seine Schulter und lächelte. »Na, du hast jedenfalls keine rachebrüllende Meute auf den Fersen. Das ist schon mal ein gutes Zeichen.«
    »Nicht so gut, wie du denkst«, sagte der Chamälide. »Wo ist die Menschenfrau?«
    »Hinten. Sie macht Essen.«
    Azquil schob sich an Tiji vorbei und ging in Richtung Küche. Tiji folgte ihm und spürte, dass etwas nicht stimmte.
    »Und, bekomme ich noch eine Galgenfrist?«, fragte Arkady, als sie die Chamäliden sah.
    »Bekommt Ihr, wii-ah«, sagte er. »Aber nur, weil es jetzt Wichtigeres gibt, worum man sich kümmern muss.«
    »Sie sind hier?« Arkady begriff wie immer schnell.
    Azquil nickte. »Die Amphiden haben gerade Nachricht geschickt. Drei Schiffe befinden sich auf dem Weg von der Delta-Siedlung hierher. Sie sind beladen mit bewaffneten Truppen und ein paar sehr aufgebrachten Menschen aus den Häusern Medura und Pardura.«
    »Wann werden sie hier eintreffen?«
    »Spätestens zur Abenddämmerung.«
    Arkady holte tief Luft, als wappnete sie sich für die bevorstehende Konfrontation.
    Und das muss sie auch, dachte Tiji. Wenn die Unsterblichen nicht vor der Medura-Familie hier sind, wird sie vielleicht nicht mehr erleben, wie alles ausgeht. Mit Sicherheit war niemand aus dem Dorf bereit, sich für die Frau zu verwenden, die beim Mord an so vielen von ihnen mitgeholfen hatte.
    »Holst du Arryl und … die anderen?«, fragte Tiji. Sie konnte immer noch kaum glauben, dass sie ausgerechnet auf die Hilfe des unsterblichen Prinzen bauen mussten. Oder dass Declan vorhatte, ihn mit Gezeitenmagie zu unterstützen, um die Lage zu retten.
    Azquil schüttelte den Kopf. »Ich habe Izzy und Lenor losgeschickt. Sie können viel schneller schwimmen, wenn sie mich nicht im Boot hinter sich herziehen.«
    »Und wie lange dauert es, bis unsere unsterbliche Kavallerie dann in Wasserscheid ist?«, fragte Arkady.
    »Ein paar Stunden«, sagte Azquil mit einem Achselzucken. »Wenn alles nach Plan läuft.«
    »Also bleibt uns der ganze Abend?«, fragte Arkady und sah sehr unglücklich aus. »Gezeiten, sie könnten das ganze Dorf mit allen Einwohnern niederbrennen, lange bevor Hilfe eintrifft.«
    »Ich glaube, hier kommt Ihr ins Spiel«, rief ihr Tiji ins Gedächtnis. »Ihr sollt doch die Familie des Arztes hinhalten, indem Ihr ihnen ausführlich darlegt, was hier vorgefallen ist. Ihr sollt sie beschäftigen.«
    »Wenn Jojo ihnen erzählt hat, was passiert ist, könnte das eine sehr kurze Unterhaltung werden.« Arkady stemmte die Hände in die Hüften. »Gezeiten, warum sind Cayal und Declan nicht gleich mit uns nach Wasserscheid gekommen?«
    »Ich glaube, der unsterbliche Prinz wollte den glaebischen Gezeitenfürsten in der Anwendung der Gezeitenmagie unterrichten«, sagte Azquil. »Unter vier Augen.«
    »Arryl hätte ja mitkommen können.«
    »Arryl ist keine Gezeitenfürstin«, mahnte Tiji. »Sie kann nicht drei Schiffsladungen voller Truppen bezwingen.«
    »Ach, aber ich kann das offenbar.«
    »Quatscht sie doch zu Tode«, sagte Tiji, die allmählich die Geduld verlor. »Darin seid Ihr ziemlich gut.«
    Arkady sah Tiji grimmig an, sagte aber nichts. Stattdessen wandte sie sich an Azquil. »Was hält eigentlich deine geschätzten Dorfältesten davon ab, mich zu fesseln, an Cydnes Familie auszuliefern und zu erklären, alles wäre meine Schuld?«
    »Die Ältesten furchten den Zorn der Trinität mehr als den Zorn des Hauses Medura. Ihr seid hier nicht willkommen, Arkady, aber die Ältesten werden nichts unternehmen, um die Pläne der Unsterblichen zu behindern – insbesondere, wenn diese Pläne mit der Zusicherung einhergehen, dass sie die Feuchtgebiete vor Schaden bewahren.«
    Arkady sah nicht sonderlich beruhigt aus. »Wenn ich das nächste Mal in die Sklaverei verkauft werde, melde ich mich gleich freiwillig für die Bergwerke.«
    »Weibliche makor-di haben in den Bergbaulagern von Senestra eine Lebenserwartung von ungefähr zwei Jahren«, erklärte Azquil ihr.
    »Zwei Jahre?« Arkady sah beeindruckt aus. »Gezeiten, das sind fast anderthalb Jahre mehr, als ich mir als verdammte ivii-ah für die Medura-Sippschaft erhoffen kann. Was habe ich mir nur gedacht?«
    Azquil lächelte. »Erzählt mir nicht, Ihr habt wirklich geglaubt, von nur einem

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