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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Verlusten wie möglich kommt«, sagte Arryl und zuckte leicht zusammen, als der nächste Mann mit lautem Platschen aufs Wasser schlug.
    Arkady hatte keine Ahnung, wovon sie sprachen. In ihren Augen fielen einfach Männer ohne erkennbaren Grund von ihren Schiffen. »Was machen die da?«
    Medwen drehte sich zu Arkady um und sah stinksauer aus. »Wieso fragst du? Hoffst du das beim nächsten Haufen armer Unschuldiger anwenden zu können, die du loswerden willst?«
    »Lass sie in Ruhe, Medwen«, sagte Arryl. »Es war nicht Arkadys Schuld.«
    »Das sagt sie …«
    Arryl ging nicht darauf ein. Sie wandte sich Arkady zu und erklärte: »Sie lenken die Gezeiten, um die Sinne der Seeleute zu beeinträchtigen. Wenn man es auf Einschüchterung abgesehen hat, ist das so ziemlich das Sanfteste, was man mit den Gezeiten anstellen kann.«
    »Also ein Vorgehen, das Cayal normalerweise nicht ähnlich sieht?«
    »In der Regel eher nicht«, stimmte Ambria zu. Skeptisch sah sie Arryl an. »Das bedeutet, dass er unsere Hilfe wirklich will, oder dass dein neuer Unsterblicher einen guten Einfluss auf ihn hat.« Sie drehte sich um und beobachtete stirnrunzelnd, wie die Armada von Panik ergriffen wurde. Es standen eine Menge Männer an den Relings, und etliche davon schienen gerade ins Wasser zu kotzen. Die Kleriker sangen mal wieder, wobei schwer zu sagen war, ob sie es wieder mit einem Exorzismus versuchten oder ob sie glaubten, dass die Männer vor ihnen wirklich Götter waren, und ihnen ihre Anbetung zukommen ließen.
    Binnen kurzer Zeit begannen selbst die Männer zu fallen, die sich an der Reling festhielten. Die Amphiden schlüpften aus ihrem Geschirr und machten sich daran, die Opfer ans sichere Ufer zu ziehen. Arkady starrte auf dieses seltsame Szenario, das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und sie versuchte sich einen Reim darauf zu machen, was sie hier mit ansah. Die Vorstellung, dass die Unsterblichen die Gezeiten dazu nutzten, Sterbliche bis zur bedingungslosen Unterwerfung zu ängstigen, schien ihr nur geringfügig absurder als der Gedanke, dass Declan einer von ihnen war. Handhabte er die Gezeiten wie Cayal? Hatte er dieselbe Art von Macht?
    Gezeiten, angenommen, er hat dasselbe Potenzial wie Kentravyon, was dann? Wird er eines Tages durchdrehen und die Zivilisation, wie wir sie kennen, auslöschen?
    Wird er sich in ein Monster verwandeln?
    Arkadys Aussöhnung mit Declan war noch zu frisch, die Erkenntnis, dass sie nach so vielen Jahren der Trennung endlich zusammen waren, noch zu zerbrechlich, um sie ungestraft mit solchen Zweifeln zu erschüttern. Und dann schoss ihr eine Erinnerung aus der Kindheit durch den Kopf, einer dieser Gedächtnisfetzen mit der dummen Neigung, dann an die Oberfläche zu drängen, wenn sie es am wenigsten erwartete. Es war eine Erinnerung aus ihrer glücklichen Zeit, damals, als sie noch die Freiheit besaßen, nach Lust und Laune durch die Elendsviertel zu streifen.
    Sie hatten einer Parade zugesehen, sie und Declan. Einer Parade, die auf dem Weg zu den betuchteren Bezirken der Stadt durch die Elendsviertel von Lebec führte. Sie erinnerte sich nicht mehr genau an den Anlass, nur dass König und Königin daran teilgenommen hatten sowie der alte Fürst von Lebec. Es musste Frühling gewesen sein, etwa um die Zeit des jährlichen Königsballs, da der König Lebec nur selten zu einer anderen Jahreszeit besuchte. Sie hatten eine Stunde oder länger all diese märchenhaft gekleideten, reichen und mächtigen Leute beim Vorbeireiten betrachtet und von einem besseren Leben geträumt, wobei sich keiner von ihnen vorstellen konnte, dass sie je selbst daran teilhaben würden.
    » Weißt du, Großvater sagt, dass es für niemanden gut ist, zu reich oder zu mächtig zu sein«, hatte Declan nach einiger Zeit angemerkt.
    »Wieso denn nicht?«, erinnerte sich Arkady gefragt zu haben. Sie hatte sich ängstlich an Declan festgehalten, um nicht von der hohen Mauer zu fallen, auf die er sie gelotst hatte, um ihnen eine bessere Sicht auf die Ereignisse zu bieten.
    »Er sagt, dass Macht die Menschen korrumpiert. Und je mehr Macht man hat, desto stärker korrumpiert sie einen.«
    »Und was passiert dann, wenn man alle Macht der Welt erlangt?«
    Arkady erinnerte sich, dass Declan schelmisch gegrinst hatte. »Keine Ahnung. Ich denke mir aber, es könnte ganz lustig sein, das rauszufinden.«
    »Der Neue scheint mit den Gezeiten zu tun, was er will«, bemerkte Medwen stirnrunzelnd und lenkte so Arkadys Aufmerksamkeit zurück in

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