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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Beute als Familie sah. Sie nickte und stand auf. »Ich atme nur, um Euch zu dienen, Herr.«
    »Du kannst gehen.«
    Sie verbeugte sich ungelenk in dem ungewohnten Pelz, drehte sich um und eilte den Hügel hinunter zum Schlitten.
    Tiji wartete, bis sie außer Hörweite war, und sah dann stirnrunzelnd Declan an. ›»Ich atme nur, um Euch zu dienen, Herr‹ – ich fürchte, du fängst langsam an, diesen Schwachsinn zu genießen.«
    »Sei nicht albern.«
    »Dir zu dienen ist nicht der Grund, aus dem ich atme.«
    »Das weiß ich doch seit langem, Ringel.«
    Sie suchte sein Gesicht ab und hoffte, dass er das auch so meinte. »Lass nicht zu, dass sie dich verändern, Declan.«
    »Werde ich nicht«, versprach er. »Komm, lass uns jetzt gehen. Der Palast der unmöglichen Träume wartet auf uns.«
    Tiji lächelte Declan zuliebe und deutete eine Begeisterung an, die sie für diese Unternehmung gewiss nicht empfand. Dann ließ sie Azquil ihre Hand nehmen, und die drei schritten gemeinsam den Hang hinab zum Schlitten, wo die anderen Unsterblichen schon warteten.

70
     
    Declan fand, dass Lukys’ Eispalast schon aus der Ferne beeindruckend war, doch von nahem erwies er sich als schlicht umwerfend. Etwa eine Stunde, nachdem sie ihn erstmals erspäht hatten, betraten sie den Palast der unmöglichen Träume durch einen Bogengang, der in ein großes Gewölbe mündete, von wo sich der Palast in alle Richtungen zu erstrecken schien.
    Ein Schwall warmer Luft empfing sie bei ihrem Eintreten, auch wenn Declan die Wärme für reine Illusion hielt. Eine Anzahl Crasii-Sklaven eilte herbei, um ihnen aufzuwarten, als habe man schon mit den Besuchern gerechnet. Obwohl er danach suchte, konnte Declan keine andere Präsenz in den Gezeiten feststellen. Nichts wies darauf hin, ob Lukys, Kentravyon oder Pellys in der Nähe waren. Die Caniden brachten ihnen heiße Getränke und warme Plaids und beäugten die neuen Crasii vorsichtig. Taryx war mit dem Schlitten verschwunden, vermutlich um die Hunde freizulassen und zu futtern.
    Jojo fauchte, als ein Canide ihr zu nahe kam, und bleckte warnend ihre spitzen Zähne.
    »Ganz ruhig«, befahl Declan der Felide, deren Meister er nun anscheinend war, und sah sich interessiert um. Trotz der überschwänglichen Beschreibungen, die er von dem Gebäude gehört hatte, war er auf diesen Maßstab nicht ganz vorbereitet. Es war jenseits von groß. Es war majestätisch. Und es war sinnlos. Wie Arryl richtig gefragt hatte, als sie den Palast erstmals erspähten: Warum ihn hier hinbauen, wo niemand das Kunstwerk bewundern kann?
    »Cayal! Ihr seid wieder da!«
    Beim Klang der Frauenstimme drehten sich alle um. Eine junge Frau kam die ins Eis gehauenen Treppenstufen herab, gekleidet in ein langes wollenes Kleid und einen prächtigen weißen Pelzmantel, der tatsächlich aus dem Fell eines jelidischen Schneebären gefertigt zu sein schien. Declan fragte sich, warum ihn das noch überraschte. Kein Schneebär konnte einem Unsterblichen gefährlich werden. Lukys hätte dem Bären das Fell bei lebendigem Leibe abziehen können und hätte trotz aller Gegenwehr des Bären keinen bleibenden Schaden davongetragen.
    Die junge Frau hielt vor der ungleichen Gruppe und vollführte einen eleganten Knicks. Sie war ausgerechnet Torlenerin – zumindest nahm Declan das an, da sie sie in dieser Sprache begrüßte – doch ihr Willkommenslächeln war warm, und er nahm an, dass dies ihre Gastgeberin war, Lukys' junge Gemahlin Oritha.
    Cayal verbeugte sich höflich vor der Frau und setzte sein charmantestes Lächeln auf. »Oritha, wie schön, Euch wiederzusehen. Erlaubt mir, Euch Lady Arryl vorzustellen und … Declan Hawkes.« Dann drehte er sich zu den anderen um und ergänzte: »Dies ist Lukys’ Gemahlin, Oritha.«
    Sie lächelte. »Ihr besteht hartnäckig darauf, ihn so zu nennen, nicht, Cayal? Sind die anderen Damen nicht mit Euch gekommen, Lady Arryl? Mein Gemahl hat mir mehrere Damen angekündigt.«
    »Meine Schwestern mussten die großzügige Einladung Eures Gemahls ablehnen, Mylady«, erklärte Arryl mit der glatten Leichtigkeit einer erfahrenen Lügnerin. »Sie haben in Senestra gewisse Verpflichtungen, bei denen sie nicht leicht abkömmlich sind, nicht einmal für einen so überzeugenden Mann wie Euren Gemahl.«
    Das war wahrhaft diplomatisch, dachte Declan und fragte sich, warum sie dieses Theater für diese Frau veranstalteten, auch wenn sie eine Sterbliche war. Wenn man bedachte, mit wem sie verheiratet war, schien das eine

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