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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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verschleiert, zum Henker. Gezeiten, Mann! Was erwartet Ihr denn?«
    »Ihr sagt, sie war groß?« Es war kein verlässlicher Anhaltspunkt, aber wenn sie verschleiert war, könnte Arkadys Körpergröße das einzige Merkmal sein, das sie von anderen Sklavinnen unterschied.
    »Größer als ich«, bestätigte Brell und begab sich zum nächsten Kamel, das nur aus Prinzip in ihre Richtung spuckte. »Andererseits ist das nichts Besonderes. Ich habe zwölfjährige Neffen, die größer sind als ich. Sie mag blaue Augen gehabt haben, aber das weiß ich wirklich nicht mehr.«
    »Was ist aus ihr geworden?«, fragte Polio.
    »Sie wurde als Teil einer Partie von den Senestrern gekauft, wenn ich mich recht erinnere.«
    Declan sah Polio um Erklärung heischend an. »Was meint er damit? Als Teil einer Partie?«
    »Die Senestrer kaufen niedere Sklaven immer als Massenware, en gros. Aussehen oder Fertigkeiten interessieren sie nicht. Sie bestellen einfach eine bestimmte Menge eines Geschlechts oder Alters und lassen die Sklavenhändler den Auftrag zusammenstellen.«
    »Wo könnte man sie hingebracht haben?«
    »Zu den Sklavenmärkten natürlich.« Brell sah Declan an, als wäre er etwas begriffsstutzig. »Dahin bringt man Sklaven im Allgemeinen, wisst Ihr.«
    Declan trat drohend einen Schritt auf den Kaufmann zu, der erschrocken zurückwich. Polio streckte beschwichtigend einen Arm aus und wandte sich an seinen Cousin. »Mein Freund ist nicht zu Spaßen aufgelegt, Brell«, sagte er warnend. »Sag uns bitte einfach, was du weißt.«
    »Ich habe euch schon gesagt, was ich weiß«, sagte Brell und schniefte ungehalten. »Ich hab sie zum Markt geschafft und abgeliefert. Ich bin ziemlich sicher, dass man sie binnen weniger Tage verschifft hat, denn Hento hatte Angst, dass er den Auftrag nicht vollständig zusammenkriegt, bevor das Schiff ausläuft, und diese senestrischen Händler sind selbst an guten Tagen knickerige Scheißer. Er hat mir einen Bonus gezahlt, damit ich sie gleich am Tag ihrer Ankunft liefere.«
    »Wer ist Hento?«, fragte Declan scharf und hatte ein übles Gefühl im Magen.
    »War«, korrigierte Polio. »Er war Sklavenhändler. War für eine der größten Gesellschaften in der Stadt tätig. Ist bei dem Unwetter umgekommen. Tatsächlich ist ein Großteil der Sklavenmärkte futsch. Macht das Geschäft ziemlich schwierig, bis alles wieder aufgebaut ist.«
    Das war zwar ein verdächtiger Zufall, bewies allerdings kaum etwas., Declan wandte sich an Brell. »Seid Ihr sicher, dass sie vor dem Unwetter nach Senestra verschifft wurde?«
    »Nicht hundertprozentig sicher«, sagte Brell. »Aber Hento hätte mir nie einen Bonus gezahlt, um dann die Ware wochenlang in seinen Verschlagen zu horten.«
    Polio lächelte Declan ermutigend zu. »Was bedeutet, dass Eure Freundin vermutlich nicht bei dem Unwetter getötet wurde, sondern noch am Leben ist. Das ist doch eine gute Nachricht.«
    »Nur wurde sie als Sklavin nach Senestra verschifft. Keine so gute Nachricht«, sagte Declan, den Blick immer noch drohend auf Brell gerichtet. »Ihr sagt, Ihr habt eine Echsen-Crasii gesehen. Was wurde aus ihr?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich hab sie nur das eine Mal gesehen. Ich schwör’s.«
    Declan ließ von dem Mann ab und fluchte im Stillen. Gezeiten, was hat Tiji vor? Warum hat sie sich nicht gemeldet? Und wie hat Arkady es fertiggebracht, in der Sklaverei zu landen? Steckte Kinta dahinter? Oder Brynden? Oder hatte Cayal sie aufgespürt und sich an ihr gerächt, weil … weswegen? Declan hatte nicht den leisesten Schimmer.
    »Was habt Ihr jetzt vor?«, fragte Polio.
    Declan sah die lange Reihe der Kamele entlang, ohne sie oder ihren widerlichen Geruch wirklich wahrzunehmen. Er nahm auch keine Notiz von der Fliegenwolke, die ihnen die ganze Kamelreihe entlang gefolgt war.
    »Sieht aus, als müsste ich nach Senestra«, sagte er.

21
     
    Es war bitterkalt und regnete in Strömen, als die von Amphiden gezogene Barke die Hafenanlage von Cycrane erreichte.
    Stellan war das mehr als recht. Es bedeutete, dass sie sich noch eine Weile unter Kapuzenmänteln verbergen konnten, ohne aufzufallen, und vielleicht schafften sie es sogar bis zum Palast, ohne dass jemand etwas von ihrem Eintreffen mitbekam.
    Stellan kratzte sich an seinem neuen Bart. Er hatte sich noch nicht an sein blondes Haar oder den Bart gewöhnt; auch nicht an den Umstand, dass er sich als völlig andere Person ausgab. Das Treffen mit Aleki Ponting – Gezeiten! War eigentlich überhaupt

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