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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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konnten in solchen Fällen ziemlich unweigerlich mit der Unterstützung der sich nun sehr wichtig nehmenden Massen rechnen und mit einiger Sicherheit das Land unregierbar machen. Die Menschen brauchten jedoch das Gefühl von Sicherheit. Selbst wenn sie nicht zum Widerstand gingen, horteten sie ihr Geld, statt es auszugeben. Und für ein florierendes Reich brauchte man Leute, die ihr Geld ausgaben und nicht damit flohen oder es unter der Matratze versteckten.
    Declan begriff jetzt, das Syrolees ursprünglicher Plan, die Kontrolle über Caelum zu gewinnen, aus genau diesem Grund darauf basiert hatte, Tryan mit der Thronerbin zu vermählen. Nachdem Ricard Li – und Nyah, die junge Thronerbin selbst – diesen Versuch vereitelt hatten, mussten die Unsterblichen ihre Strategie modifizieren.
    Tryan hatte stattdessen Nyahs Mutter, die Königin, geheiratet. Er hatte damit zwar nicht die Krone erlangt und rein rechtlich gar keine eigenständige Machtposition, aber faktisch regierte er das Land in Königin Jilnas Namen. Und am Ende war das der einzige Umstand, der wirklich von Belang war.
    Jaxyn und Diala hatten in Glaeba das Gleiche getan. Jaxyn hatte nicht versucht, gewaltsam den Thron zu übernehmen. Er hatte König Enteny beseitigt, sicher, aber nur weil der alte König einem Mann wie Jaxyn Aranville niemals Macht übertragen hätte. Seinem Sohn – Prinz Mathu, leicht zu fuhren von seiner unsterblichen Gemahlin – war es gestattet weiterzuleben. Seinerzeit hatte Declan befürchtet, Mat würde in seinem Bett ermordet werden, sobald die Unsterblichen keinen weiteren Nutzen mehr in ihm sahen. Aber nun begriff er, Mathu hatte einen Nutzen. Nach seines Vaters Tod war er Glaebas rechtmäßiger König. Jaxyn und Diala konnten mit ihm als Strohmann regieren, und niemand würde auch nur durch das Heben einer Augenbraue bezweifeln, ob er wirklich von Rechts wegen auf dem Thron saß.
    Wäre das Eis nicht geborsten und Mathu ertrunken, so wäre er vermutlich nach wie vor König von Glaeba.
    Von Jaxyn und Diala fehlte jede Spur, ebenso von Lyna, die zuletzt offensichtlich als Jaxyns Verlobte aufgetreten war. Keine Berichte, dass sie irgendwo gesehen worden waren. Kein Hinweis darauf, was mit ihnen geschehen war. Das überraschte Declan nicht. Wenn die Unsterblichen den Crasii befahlen, ihren Aufenthalt geheimzuhalten, würde dieser Befehl sklavisch befolgt werden.
    Sie waren nicht tot, so viel war sicher. Aber sie hatten ihre Galionsfigur verloren. Ohne Mathu hatten sie keinen Zugriff auf den Thron mehr und auch keine Möglichkeit, ihn wiederzugewinnen. Jaxyn hatte schon vor längerer Zeit alle Brücken verbrannt, die ihn einst mit Stellan Desean verbunden hatten. Wenn er Glaeba wollte, blieb ihm kein anderer Weg, als es mit Gewalt zu nehmen. Und das war jetzt so gut wie unmöglich, nachdem seine Crasii-Truppen bei dem glücklosen Einmarschversuch in Caelum so furchtbar dezimiert worden waren.
    Declan war auch klar, dass aus denselben Gründen Stellan Desean leicht König von Glaeba werden könnte, noch bevor der Tag um war. Nicht etwa, weil er irgendwelche überzeugenden Argumente zum Einsatz brachte oder gar irgendein Druckmittel ersonnen haben könnte, sondern einfach, weil es so viel leichter für die Unsterblichen war, Glaeba mithilfe des rechtmäßigen Thronerben auf Linie zu bringen. Sie könnten ihm sogar genug Freiheit lassen, dass er die Illusion aufrechterhielt, Glaeba sei wieder ein unabhängiges souveränes Land und frei von unsterblicher Herrschaft.
    Aber es wäre eine Illusion. Glaeba und Caelum waren beide verloren, unter der Kontrolle von Unsterblichen. Das wusste Declan mit Sicherheit. Ganz gleich, wie einfallsreich er seine Fäden spann, wenn Stellan Desean jetzt den Thron von Glaeba annahm, würde er die Krone seinen neuen unsterblichen Herren verdanken.
    Ich atme nur, um euch zu dienen.
    Stellan, obwohl natürlich ein Mensch und kein Crasii – und selbst als König –, würde die Bedeutung dieser Formel noch früh genug verstehen lernen.
    Cayal und Kentravyon waren ebenfalls oben im Palast und führten ihre eigenen Verhandlungen – mit Elyssa. Das war einer der vielen Gründe, warum Declan nicht dort war. Auch das war nicht sein Fall.
    Er war nicht mal sicher, ob er überhaupt noch wusste, was sein Fall war.
    Declan war hergekommen, um Arkady zu finden, aber er hatte nicht die leiseste Ahnung, was mit ihr passiert war. Sie konnte schon tot sein – wie Stellan befürchtete. Oder sie konnte in die Stadt

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