Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
konnte. Noch sehr viel mehr sogar. »Ja, Cayal, ich will.«
    »Und du gibst uns die Landkarte? Sofort? Noch heute Abend?«
    Sie nickte, etwas verwundert über seine Eile. »Wenn es dich so drängt, kannst du sie von mir aus auch gleich haben. Was meinst du, wann sollten wir die Hochzeitsfeierlichkeiten abhalten?«
    »Wenn wir in Jelidien sind.«
    Sie schüttelte den Kopf und kam auf ihn zu. Mit in die Hüften gestemmten Händen baute sie sich vor ihm auf. »So lange warte ich nicht.«
    Oh doch, du besessene kleine Schlampe. Diese Situation war schier unerträglich. Er konnte sie nicht auch noch alle Regeln diktieren lassen. »Ich heirate dich, sobald wir in Jelidien sind, Elyssa. Nachdem wir zuerst den Kristall gefunden haben. Bevor wir ihn zum Einsatz bringen. Genau dann heirate ich dich, und keinen Augenblick früher.«
    Elyssa gefiel dieser Zeitplan überhaupt nicht. »Angenommen, das reicht mir nicht?«
    Er zuckte die Achseln und wandte ihr den Rücken zu. »Dann sieh mal zu, wie du das Kentravyon erklärst. Er wird sicher sehr verständnisvoll reagieren.«
    »Kentravyon schert es kein bisschen, ob du lebst oder stirbst, Cayal«, sagte sie, aber in ihrer Stimme schwang ein kleiner Kratzer an ihrem Selbstvertrauen mit und verriet ihren Widerwillen, mit dem Wahnsinnigen verhandeln zu müssen.
    »Richtig, und Lukys geht es genauso, da bin ich sicher«, stimmte er ihr zu. Er drehte sich um und schaute sie wieder an. »Aber sie arbeiten an dieser Sache, soweit ich weiß, seit einigen Tausend Jahren. Und wenn es diesmal nicht klappt, wenn sie deinetwegen die kosmische Flut verpassen, müssen sie noch ein paar Jahrtausende warten, um Corynas Geist zu übertragen. Na klar, stell dich ruhig quer und sei bockig, viel Spaß dabei. Versuch doch mit Kentravyon etwas auszuhandeln, was dir mehr bringt als mein Angebot. Oder, noch besser, halt dich einfach vertrauensvoll an Lukys. Wenn ich schon nicht sterben darf, kann ich mich wenigstens an den Qualen erfreuen, die er dir über die nächsten Jahrtausende zufügen wird, weil du seine Pläne durchkreuzt hast.« Er lächelte kalt. »Gezeiten, das ist doch wenigstens etwas, für das es sich zu leben lohnt.«
    Elyssa starrte ihn finster an. »Du bist doch ein Schuft allererster Güte, Cayal.«
    Er zog spöttisch eine Augenbraue hoch. »Also ist die Hochzeit nun geplatzt, Liebling?«
    Sie hob wütend die Hand, um ihn zu ohrfeigen, aber Cayal hatte damit gerechnet. Er packte ihr Handgelenk, bevor sie sein Gesicht traf, drehte ihr den Arm schmerzhaft auf den Rücken und presste sie an sich. Sie starrte zu ihm hoch und wehrte sich ein wenig, aber mehr der Form halber und nicht ernstlich. Er drängte sie gegen die Balkonbrüstung, beugte sich runter und küsste sie hart und stürmisch – nicht weil er sie begehrte. Aber Cayal lebte schon sehr, sehr lange, und wenn es etwas gab, was Unsterbliche bis zur Perfektion beherrschten, dann war es die Fertigkeit, jemanden zu manipulieren – selbst wenn es sich dabei um andere Unsterbliche handelte.
    Sein Kuss war roh und brutal, aber Elyssa brachte im schmerzhaften Rausch der Leidenschaft regelmäßig ihre Liebhaber um, von daher war kaum zu befürchten, dass sie sich um etwas allenfalls Lästiges wie ein paar blaue Flecke bekümmerte. Ihre Quetschungen würden ohnehin fast so schnell heilen, wie sie entstanden waren.
    Cayal konnte deutlich spüren, wie sich ihr Widerstand unter seinem Kuss auflöste. Als er feststellte, dass sie sich nicht mehr wehrte, löste er seinen schmerzhaften Griff um ihr Handgelenk und zog sie stattdessen wie eine Geliebte fest in seine Arme. Cayal bildete sich nicht ein, dass sie nur wegen seines Kusses willenlos in seinen Armen dahinschmolz. Ein paar Tausend Jahre sehnsuchtsvoller, immer unerfüllter Erwartung hatten da sicher mehr bewirkt als seine Lippen. Aber er spürte auf Anhieb, dass Elyssa so zu Wachs in seinen Händen wurde -solange er dafür sorgte, dass sie nach mehr lechzte, würde sie alles tun, was er wollte.
    Außer vielleicht die Hochzeit abblasen.
    »Gezeiten, Cayal«, keuchte sie, als er sie schließlich wieder zu Atem kommen ließ. »Weißt du, wie lange ich darauf gewartet habe?«
    Klar, hätte er am liebsten geantwortet. Genau das macht dich ja zum Hanswurst. Aber er war zu klug, um die Gunst der Stunde durch Spöttelei aufs Spiel zu setzen. »Wie lange denn?«
    Sie sah ihn mit leuchtenden Augen an. »Schon seit dem Augenblick, als du den Palast von Magreth betratest.«
    »Das ist lange.«
    »War

Weitere Kostenlose Bücher