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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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beschützen, ja?«
    Bezeichnenderweise fiel ihm die Canide nicht zu Füßen und versicherte ihm nicht, dass sie nur atme, um ihm zu dienen. Also war sie eine Ark. Um was es sich bei dem verletzten Rüden handelte, war im Grunde egal. Er roch, als ob ihn nur noch wenige Stunden vom Tod trennten.
    »Cayal kann helfen.«
    »Ich will seine Hilfe nicht. Schafft ihn hier raus.«
    »Ich bin es nicht, den du fürchten musst, Gemang«, bemerkte Cayal und trat an den auf dem Bauch liegenden Rüden heran, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen. »Oben warten ein paar Freunde von mir, bei denen sich Arkady ziemlich sicher ist, dass du ihnen nicht begegnen möchtest.«
    Das Weibchen starrte Arkady an.
    »Elyssa ist oben«, sagte sie.
    In die großen braunen Augen des Canidenweibchens schössen wütende und angsterfüllte Tränen. »Gezeiten, Ihr habt sie hergeschleppt! Ich wusste, es war falsch, Euch hier Unterschlupf zu gewähren! Erst bringt Ihr meinen Gefährten um, dann bringt Ihr sie hierher …«
    »Noch ist er ja nicht tot«, bemerkte Cayal treffend und hockte sich neben das fast bewusstlose Männchen. Das Weibchen wich ängstlich ein Stück zurück, wohingegen ihre Welpen sich strampelnd von ihr abstießen, um ihm näher kommen zu können. Cayal ließ sich nicht ablenken, indem er sich fragte, was das zu bedeuten habe. Er zog die Decken zurück, um einen Blick auf den Rüden zu werfen. Als er erkannte, wer da blutend und sterbend vor ihm lag, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Welch köstliche Ironie.
    Dann sah er zu Arkady hoch und nickte bewundernd. »Das warst du?«
    »Es war ein Unfall.«
    »Du weißt, wer das ist?«
    »Natürlich weiß ich das.«
    Cayal wippte auf seinen Fersen. »Gezeiten, ich hab diesen blöden Gemang gewarnt, dass ich ihm eines Tages beim Krepieren zusehe.«
    »Du musst ihn heilen.«
    Cayal stand auf und schüttelte den Kopf. »Ich denke gar nicht daran.«
    Arkady blickte sich hastig zur Treppe um, bevor sie begann, auf ihn einzureden. »Elyssa ist der Meinung, diese Crasii seien ihr Eigentum. Wenn sie sie hier findet, wird ihr klar, dass es durchgebrannte Arks sind. Sie wird sie sofort umbringen.«
    »Und inwiefern genau ist das … mein Problem?«
    Das Weibchen ließ ein tiefes Knurren hören.
    Arkady funkelte ihn an. »Lass das, Cayal. Ich weiß, du sagst das nur, um mich auf die Palme zu bringen.«
    »Ich denke nicht daran, ihn zu heilen. Die ganze Zeit, die er mir im Rückfälligentrakt gegenübersaß, weidete sich dieser selbstgefällige Köter diebisch an meinen Schmerzen. Soll er sterben. Mich geht das nichts an.«
    »Wenn du es nicht für ihn tust, tu es mir zuliebe.«
    Das ist nicht fair. Er warf die Hände in die Luft. »Was soll das? Elyssa wird jeden Augenblick diese Treppe herunterkommen. Und selbst wenn ich deiner Bitte nachkommen und ihn mittels der Gezeiten heilen würde – die anderen würden es im selben Augenblick spüren und angerast kommen.«
    Arkady schüttelte den Kopf. »Nein, das würden sie nicht. Kentravyon hat gesagt, irgendwas dämpft hier die Gezeiten. Sie spüren im Augenblick ja nicht mal dich. Du kannst ihn heilen und Warlock und seine Familie ziehen lassen, und die anderen werden es niemals erfahren.«
    »Und was krieg ich dafür?«
    »Was?«
    »Was fällt für mich ab dabei?«
    »Gezeiten, Cayal, wir haben jetzt keine Zeit für so was.«
    »Dann mach mir gefälligst ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann.«
    »Was wollt Ihr?«, fragte die Canide. »Falls es diese Frau da ist, Ihr könnt sie haben, Suzerain. Wir brauchen sie nicht mehr.«
    Er lächelte die Canide an. »Du hast hier wirklich entzückend treu ergebene Freunde, Arkady.«
    »Heile ihn, Cayal«, verlangte sie.
    »Warum sollte ich?«
    Arkady zögerte, als ob sie innerlich einen Kampf ausfocht, zuckte schließlich schicksalsergeben die Achseln und sagte prompt das Allerletzte, womit Cayal jetzt gerechnet hätte.
    »Weil ich weiß, wo euer verflixter Kristall ist.«

40
     
    Arkady Desean konnte sich vorstellen, wie es sich anfühlte, von einer Steilklippe zu fallen, aus großer und schwindelnder Höhe direkt ins Verderben zu stürzen. Denn genauso fühlte sie sich ständig, immer wieder, schon seit man sie damals in Senestra an den Baum der Gerechtigkeit von Wasserscheid gefesselt hatte. Bevor Declan aus dem Nichts erschienen war und sie gerettet hatte, weil er inzwischen unsterblich geworden war und die Gezeiten lenken konnte. Bevor Lyna sie in Port Traeker aufgespürt und nach Glaeba

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