Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
aber viel mehr passte nicht auf einen Zettel, den eine Brieftaube noch tragen konnte.
    Alles Weitere würde Declan ihnen selbst erklären müssen.
    Declan zügelte sein Pferd in Hörweite des Begrüßungskomitees. Auf seinen Sattelknauf gelehnt, wartete er eine Weile ab und betrachtete sie aufmerksam. Alekis Umhang blähte sich im Wind, seine Miene war unmöglich zu lesen. Die blanke Klinge vermittelte Declan allerdings eine klare Vorstellung von Alekis Gemütszustand.
    »Du weißt, dass du mich mit dem Ding nicht umbringen kannst«, bemerkte Declan nach einiger Zeit und deutete auf das Schwert, dessen lange Klinge im Licht der sinkenden Sonne glänzte, unheilvoll, doch nutzlos.
    »Das heißt nicht, dass ich es nicht gern versuchen würde«, antwortete Aleki im gleichen beiläufigen Konversationston. Sein Atem gefror in der eisigen Luft, aber er klang weder besonders kühl noch unfreundlich. Nichtsdestoweniger hatte er zu Declans Begrüßung ein Schwert und eine Horde Kampfkatzen mitgebracht. Das zeigte, dass er nicht gerade den roten Teppich ausgerollt hatte.
    »Was soll denn die Eskorte?«
    Aleki sah sich zu seinen Feliden um und zuckte mit den Schultern. »Sie sind hier, um dich daran zu erinnern, dass nicht jeder Crasii auf Amyrantha atmet, um deiner Art zu dienen.«
    »So, meinst du?«, fragte Declan. Es verstimmte ihn ein wenig, dass Aleki ihm unterstellte, nicht länger auf ihrer Seite zu sein. Und er musste hier eine Aufgabe erfüllen, die unter anderem darin bestand, etwas zu überprüfen. Deshalb entschied er sich für eine indirekte Entgegnung. Er wandte sich an die Feliden und rief laut: »Verbeugt euch vor eurem Herrn und Meister!«
    Mehr als die Hälfte von ihnen tat genau das und warf sich im Schnee auf die Knie. Entgeistert sah sich Aleki um, dann packte er sein Schwert fester. »Was machst du da?«
    »Ich erbringe nur einen Beweis«, sagte Declan und stieg langsam von seinem Pferd. Er warf die Zügel über den Nacken des Tieres. »Ein Ark ist noch kein Ark, nur weil er sich seinen menschlichen Herren widersetzt, Aleki. Sie sind nur dann echte Arks, wenn sie nicht gezwungen sind, den Unsterblichen zu gehorchen. Und solche sind um einiges seltener, als du annimmst. Steht auf.«, fügte er an die knienden Feliden gerichtet hinzu, woraufhin sie sich verlegen hochrappelten.
    Declan schritt auf Alekis Klinge zu und blieb erst stehen, als die Spitze sich leicht in seine Brust drückte. »Willst du mich durchbohren, um dich zu vergewissern, dass ich echt bin, oder können wir jetzt die Formalitäten beiseitelassen und zur Sache kommen? Ich persönlich würde Letzteres vorziehen. Erstens ruiniere ich ungern dieses Gewand, und zweitens ist die Zeit sehr knapp. Aber wenn du das Gefühl hast, dass es sein muss …«
    Aleki starrte Declan an. Die Klinge blieb auf sein Herz gerichtet, während Tillys Sohn mit sich zu Rate ging, ob er den Versuch wagen musste, einen Unsterblichen zu töten, den er einst seinen Freund genannt hatte. Nach einer langen, angespannten Stille seufzte er tief und senkte das Schwert.
    »Was hast du da gerade mit meinen Arks gemacht?«
    »Eben nichts«, sagte Declan. »Dein Fehler ist anzunehmen , dass sie alle Arks sind. Du wirst feststellen, dass viele von ihnen es nicht sind. Sie sind bloß widerspenstige Crasii, angewidert von ihren menschlichen Herren, denen sie gehorchen können oder auch nicht, das ist ihre Entscheidung. Glaub mir, Aleki, die Crasii können nichts dafür. Sie sind euch gegenüber zu keiner Loyalität fähig, auch wenn sie selbst sich für loyal halten und aufrichtig beabsichtigen, euch treu zu folgen, notfalls bis in den Tod. Aber Crasii müssen jedem Unsterblichen zu Willen sein, auf den sie treffen. Und ehe sie nicht einem echten Unsterblichen begegnet sind, kann niemand mit Gewissheit sagen, ob sie nun tatsächlich Arks sind oder doch Crasii.«
    Aleki sah sich um und musterte die Truppe, die – das war zumindest stark anzunehmen – aus seinen vertrauenswürdigsten Arks bestand. Mindestens die Hälfte von ihnen, das war gerade deutlich geworden, würde ihn innerhalb eines Augenaufschlags verraten, sobald es ihnen ein Unsterblicher befahl. »Kannst du den Unterschied erkennen?«
    Declan nickte. »Es ist nicht leicht, einen Ark zu erkennen, der vorgibt ein Crasii zu sein, aber ein Crasii hat keine Chance, in Gegenwart eines Unsterblichen so zu tun, als wäre er ein Ark. Das ist einer der Gründe, warum Tilly vorschlug, ich sollte hier vorbeischauen, bevor ich

Weitere Kostenlose Bücher