Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos
Weiterreise.«
»Damit du deine magiehörigen Diener aussortieren kannst, um sie für deine eigenen schändlichen Zwecke zu benutzen?«, fauchte eine grauweiß getigerte junge Felide hinter Aleki verächtlich und spuckte in Declans Richtung aus.
Er wandte sich zu der Feliden um und blickte sie an. »Auf die Knie, du unverschämte Katze!«
»Fahr zur Hölle, Suzerain!«
Declan lächelte Aleki an und deutete auf die Getigerte. »Also, sie ist ein Ark.«
Aleki runzelte die Stirn. Es war ihm offensichtlich nie in den Sinn gekommen, dass die Hälfte seiner geheimen Ark-Armee nicht aus Arks bestand. »Was schlägst du vor, was sollen wir tun?«
»Lass mich für euch die echten Arks identifizieren«, bot Declan an. »Dann müsst ihr sicherstellen, dass die Crasii unter euch dieses Tal niemals verlassen, denn das Erste, was sie tun werden, wenn sie einem Unsterblichen über den Weg laufen – egal wie aufrichtig ihre Gesinnung dir vorkommt –, ist zu verraten, wo das Verborgene Tal liegt.«
Declans Ansprache hatte eine interessante Wirkung auf die Feliden. Diejenigen, die nicht vor Declan auf die Knie gegangen waren, begannen kaum merklich von denen abzurücken, die es getan hatten. Die Gefahr, die von ihren magisch gesteuerten Schwestern ausging, drang ihnen allmählich ins Bewusstsein. Selbst Aleki betrachtete sie sorgenvoll. Dann, nachdem er die Crasii mit einem langen, grüblerischen Blick gemustert hatte, schob er sein Schwert in die Scheide und wandte sich wieder an Declan.
»Manche von ihnen wollen vielleicht nicht erkannt werden.«
»Sie haben keine Wahl, Aleki. Die Crasii werden mich riechen und gar nicht fähig sein, sich von mir fernzuhalten. Die wahren Arks aber werden von meinem Gestank zu würgen anfangen.«
»Du bist hier nicht mehr sehr willkommen, da du jetzt einer von ihnen bist, Declan. Ich hoffe, du hast dafür Verständnis.«
Er nickte. »Und ich kann es gut nachvollziehen, Aleki, das kann ich wirklich. Aber ich brauche eure Hilfe.«
»Das deutete Tilly in ihrer Nachricht schon an. Was für Hilfe?«
»Ich brauche einen eurer Arks.«
»Und wofür genau?«
»Für den besten aller Gründe«, erklärte Declan. »Wir müssen die Welt retten.«
* * *
Viel später an diesem Abend bekam Declan überraschend Besuch. Zuvor hatte er in der gemütlichen Wärme des Feuers im Langhaus seine lange Geschichte erzählt und Aleki und den Arks, die er als echte Arks erkannte, sein Ersuchen um Hilfe vorgetragen.
Der Anblick seines späten Gastes erstaunte ihn ein wenig. Er hätte nie damit gerechnet, diese Person noch am Leben zu finden, geschweige denn hier in der Sicherheit des Verborgenen Tales.
Er hatte sich zurückgezogen, damit die anderen sich etwas ausruhen und seine Neuigkeiten verarbeiten konnten. Declan brauchte nicht wirklich Schlaf, auch wenn die Selbstvergessenheit eines abgeschalteten Bewusstseins sicher eine Erlösung gewesen wäre, wenn er sich dafür genug hätte entspannen können. Als er ein zaghaftes Klopfen vernahm, öffnete er die Tür des kleinen Zimmers, das Aleki ihm für die Nacht gegeben hatte, und fand eine Canide draußen in der kühlen Halle.
»Erinnert ihr Euch an mich, Meister Hawkes?«
Er nickte, sein Blick streifte kurz ihren flachen Bauch. »Boots? Nein, du hast einen anderen Namen angenommen. Tabitha Belle, nicht wahr? Das Letzte, was ich von dir gehört habe, war, dass du schwanger warst. War lock war dein Gefährte.«
»Das ist er immer noch«, sagte Boots. »Können wir reden?«
Neugierig nickte Declan und trat zurück, um sie einzulassen. Sie sah sich um, ließ den Blick über das einfache Bett und den Beistelltisch mit dem Leuchter gleiten und schnüffelte misstrauisch, dann rümpfte sie die Nase. »Gezeiten, stinkt Ihr übel.«
»Keine Ahnung, woran das liegt«, sagte er und schloss die Tür. »Die Crasii meinen, wir verströmen den köstlichsten Duft der Welt.«
»Dann sind sie Idioten«, erwiderte Boots und sah ihn an. »Das Letzte, was ich von Euch gehört habe, war, dass Ihr tot seid, Hawkes.«
»Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass du in Cycrane in Elyssas Diensten stehst.«
»Wir sind entkommen«, versetzte Boots. Hinter dieser knappen Andeutung steckte zweifellos eine spannende Geschichte, dachte Declan. Aber er war nicht sicher, ob Boots sie ihm erzählen wollte.
»Ist Warlock auch bei dir?«
»Er passt auf die Kinder auf.«
Declan lächelte. »Immer der Pflichtbewusste, unser Warlock. Wie viele habt ihr?«
»Drei.«
»Da habt
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