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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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in so vollkommener Versenkung, dass es keinerlei Widerstand leistet …«
    »Meinst du nicht, dass die anderen fragen werden, was sie hier macht, wenn du die Pforte öffnest und sie hier aufgebahrt ist wie ein Menschenopfer?«
    »Wir werden es ihnen wohl sagen müssen, bevor wir anfangen«, meinte Lukys und lächelte. »Dass ich meine eigenen Pläne verfolge, dürfte doch niemanden überraschen.«
    »Und wenn sie etwas dagegen haben?«
    »Können sie sich nicht leisten«, versetzte Lukys mit drohendem Unterton.
    »Aber wenn doch?«
    Der weißhaarige Gezeitenfürst zuckte die Schultern. »Wenn es so weit ist, dürfte das nicht mehr von Belang sein. Schließlich werden sie alle aus ihren eigenen Gründen hier sein und mithelfen. Kentravyon will wissen, ob wir wirklich dazu fähig sind. Cayal will sterben. Declan denkt immer noch so sehr wie ein Sterblicher, dass er glaubt, er hilft uns, Amyrantha von Unsterblichen zu befreien. Und wie ich vermute, dürfte er auch nichts dagegen haben, Cayal den Garaus zu machen. Taryx glaubt, dass seine magischen Kräfte wachsen, wenn der Spalt sich öffnet, und Arryl, nun, die begleicht immer gerne ihre Schulden. Sie wird uns helfen, weil sie sonst Gewissensbisse bekommt.«
    »Aber nur, solange sie nicht um die Konsequenzen weiß.«
    »Nun, die werde ich nicht erwähnen, wenn du es nicht tust«, sagte Lukys etwas ungeduldig.
    Maralyce starrte ihn ärgerlich an, vermutlich passte ihr sein Tonfall nicht. »Du hast mich gar nicht gefragt, warum ich mich bereit erklärt habe, dir zu helfen.«
    Lukys lächelte, und seine Ungeduld schwand, als sei sie nie da gewesen. »Dich muss ich nicht fragen, Maralyce. Ich weiß doch, warum.«
    »Warum?«
    »Weil du sie genauso liebst wie ich.«
    Liebst? Wen? Tiji brannte darauf, es zu erfahren. Gezeiten, worüber-von wem reden sie da bloß?
    »Dann lass dir eins gesagt sein, Lukys. Wenn du das wieder vermasselst, wird mein Zorn … gefährliche Folgen haben.«
    »Ich weiß.«
    »Wie willst du also vorgehen?«
    »Vorsichtig. Dass uns der verdammte Tumultstein gestohlen wurde, kam mir zwar ungelegen, aber dass die anderen sich auf die Suche nach ihm gemacht haben, hatte auch sein Gutes. So habe ich sie immerhin vom Hals, und ich kann ungestört die nötigen Vorbereitungen treffen.« Lukys streckte seine Hand aus, und die Ratte wuselte seinen Arm hinauf und ließ sich häuslich auf seiner Schulter nieder. Der Gezeitenfürst kraulte sie müßig am Kinn und sagte: »Du machst dir unnötig Sorgen, Maralyce. Wir haben das von sehr langer Hand geplant.«
    Maralyce wirkte nicht überzeugt. »Das hast du letztes Mal auch gesagt, Lukys.«
    »Ich gebe zu, damals lief es leider nicht wie geplant«, räumte er ein. »Aber dieses Mal …« Er verstummte und streckte die Hand aus, um Orithas Haar zu streicheln. »Ich habe sie sehr schön gemacht, findest du nicht auch? Ein würdiges Gefäß für meine Königin.«
    »Wunderschön«, stimmte Maralyce zu. »Und bei dem Prozess, dein schönes Gefäß zu erschaffen, hast du uns einen weiteren Unsterblichen aufgehalst.«
    Lukys sah auf. »Du meinst Declan?«
    »Du hast mir versprochen, dass du ihn nicht unsterblich machst, Lukys.«
    »Und ich habe mein Versprechen gehalten. Ich habe ihn nicht unsterblich gemacht. Das hat er ganz allein geschafft. Und ich kann nicht behaupten, dass es mir leid täte. Denn bisher war nur noch unklar, wie genau die Mischung beschaffen sein muss, um sicherzugehen, dass ein sterblicher Körper die Verbrennung überlebt. Jetzt wissen wir es.«
    Eine Weile starrte Maralyce schweigend auf die bewusstlose Oritha hinunter, dann sah sie auf. »Brauchst du im Augenblick meine Hilfe?«
    Lukys schüttelte den Kopf. »Nicht für diesen Teil.«
    Maralyce trat vom Altar zurück. »Dann lasse ich dich arbeiten.« Ein letztes Mal sah sie auf Oritha hinunter. »Ich frage mich, ob das arme Mädchen eine Ahnung hatte, dass sie hier sterben würde, als du sie nach Jelidien eingeladen hast.«
    Tiji unterdrückte mühsam ein Aufkeuchen, obwohl sie so weit entfernt war, dass die Gezeitenfürsten sie kaum hören konnten. Aber sie hatte genug gesehen … zu viel gesehen … und jetzt kam Maralyce auf den Eingang zu.
    Gezeiten, sie bringen Oritha um …
    Denn das taten sie doch? Was hatte Lukys gesagt? Sie muss auf der Schwelle des Todes stehen, damit es funktioniert. Auch das habe ich letztes Mal gelernt. Ihr Puls muss so langsam sein, dass ihr Herz sich kaum noch bewegt, ihr Bewusstsein in so vollkommener Versenkung,

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