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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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ihr ja zu tun. Wie habt ihr es denn geschafft, aus Cycrane zu fliehen?«
    Boots zuckte die Achseln und schien nicht geneigt, sich darüber näher auszulassen. »Wir hatten Hilfe. Tatsächlich sind wir Euch nur um einen Tag zuvorgekommen. Warlock wäre fast draufgegangen bei dem Versuch uns zu retten. Und er hat sich alle Haut von den Pfoten gescheuert, als er uns über den See gerudert hat. Dann mussten wir den ganzen Weg hierher zu Fuß machen und hatten drei hungrige Kinder im Schlepptau. Das hat uns fast zwei Wochen gekostet. Ich hab nicht geglaubt, dass wir es überhaupt schaffen, bis wir hier ankamen.«
    »Und doch seid ihr jetzt da.«
    »Jetzt sind wir da«, echote Boots und tigerte nervös auf und ab. Sie wollte etwas, da war Declan sicher, sie redete um den heißen Brei herum und machte seichte Konversation, als habe sie Angst, das anzusprechen, weswegen sie eigentlich gekommen war.
    »Warlock hasst Euch, nebenbei bemerkt.«
    »Ich schätze, das ist verständlich.«
    »Ihr seid auch nicht gerade meine persönliche Lieblingsperson, Erster Spion. Besonders seit Ihr zur Gegenseite übergelaufen seid.«
    »Ich bin nicht übergelaufen« ^ sagte Declan geduldig und fragte sich, warum es ihm so wichtig war, sich vor einer Ark zu rechtfertigen. »Ein verrückter Unfall hat mich unsterblich gemacht, das ist alles. Willst du etwas Bestimmtes, Boots, oder bist du nur gekommen, um zu prüfen, ob ich wirklich so schlecht rieche, wie die anderen Arks behaupten?«
    Sie zuckte wieder die Achseln, drehte ihm den Rücken zu und betrachtete die Wände, als sei dieser kleine Raum, der sonst die gelegentlichen Gäste des Verborgenen Tals beherbergte, der faszinierendste Ort auf Amyrantha. Offensichtlich bedrückte sie etwas, sonst wäre sie nicht mitten in der Nacht hier, um mit ihm zu sprechen. Was er im Lampenlicht von ihrem Gesichtsausdruck erkannte, war schwer zu deuten. Sogar ihre bemerkenswert buschige Rute verharrte in ausdrucksloser Haltung.
    »Ich glaube, sie sind Crasii.«
    Declan wartete auf weitere Erläuterung. Worauf wollte sie hinaus?
    Als sie sich nicht zu näheren Erklärungen durchringen konnte, fragte er schließlich nach. »Wer, glaubst du, sind Crasii?«
    »Unsere Kinder.«
    Er lächelte beruhigend. »Ich bin sicher, sie werden euch beide stolz …«
    »Nein!«, rief Boots ungeduldig. »Ihr habt mich nicht verstanden. Ich glaube, sie sind Crasii, keine Arks.«
    »Oh.« Declan sah sie verunsichert an. Er hatte keine Ahnung, wie er auf diese Offenbarung reagieren sollte.
    Boots wusste die Kürze seiner Antwort nicht zu schätzen. »Ist das alles, was Euch dazu einfällt?«
    »Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll.«
    »Werdet Ihr mir Klarheit verschaffen?«
    Declan runzelte die Stirn. Er verstand nicht genau, was sie meinte. »Inwiefern?«
    »Ihr seid doch jetzt einer von ihnen. Ihr müsst es doch sagen können. Ich meine, es geht wie ein Lauffeuer im ganzen Lager herum, dass Ihr sämtliche Feliden als Crasii entlarvt habt, gleich als Ihr heute Abend ankamt. Und dass Ihr vorhabt, den Rest zu überprüfen, bevor Ihr wieder aufbrecht.«
    »Es waren nicht alle Feliden. Vielleicht die Hälfte.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ihr wisst doch, wie das mit Gerüchten so geht. Könnt Ihr Euch meine Babys ansehen? Und mir sagen, ob sie Crasii oder Arks sind?«
    Declan wusste nicht genau, ob das bei so kleinen Kindern schon möglich war, aber er fand, dass er dieser armen Frau etwas schuldete. Er hatte sie und ihren Mann – und damit auch ihre Kinder – großer Gefahr ausgesetzt, um letztendlich wenig damit zu gewinnen. Hilflos zuckte er die Achseln. »Ich schätze, ich kann’s mal versuchen, Tabitha. Aber vielleicht sind sie noch zu klein, um es sicher sagen zu können.«
    »Das weiß ich. Kommt Ihr trotzdem?«
    »In eure Hütte? Hat Warlock da nicht ein Wörtchen mitzureden?«
    »Das ist mir egal«, sagte Boots. »Ich muss es wissen.«
    Declan nickte. »Mal sehen, was ich tun kann.«
     
    * * *
     
    Es war stockdunkel draußen, die Nacht war schwarz, kalt und roch nach Schnee, der bald fallen musste. Jaxyns übernatürlicher Winter hatte das Land immer noch fest im Griff. Er hatte längst eine Eigendynamik entwickelt und schien nicht bereit, kampflos das Feld zu räumen.
    »Hat Elyssa nie Verdacht geschöpft?«, fragte Declan seine Begleiterin nach einer Weile, während sie auf dem schmalen Pfad zur Canidenseite des Tales im Gänsemarsch durch den Schnee stapften.
    Boots zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, ob sie

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