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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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hinter Arkady aufgetaucht war, dass sie zusammenzuckte. Er war offenbar in seiner eigenen Kabine gewesen und hatte sich umgezogen, denn er trug andere Kleider als am Vortag. Elyssa schien nichts aufzufallen, vielleicht hatte der Streit mit dem Kapitän sie auch abgelenkt. »Wie auch immer, sie werden wissen, dass wir kommen.«
    »Weiß Kentravyon, dass wir von Bord gehen müssen?«
    »Er hat vor, ans Ufer zu schwimmen.«
    »Das ist ja Wahnsinn.«
    »Nun … ja.«
    Elyssa verdrehte die Augen, machte aber keine weitere Bemerkung über Kentravyon. Stattdessen wandte sie sich wieder Arkady zu. »Hol den Kristall des Chaos«, sagte sie. »Es wird Zeit, dass wir gehen.«
    Mit einer erneuten respektvollen Verbeugung vor Elyssa und ohne auch nur einen Blick in Cayals Richtung tat Arkady wie befohlen. Denn so sehr es sie auch wurmte, von Elyssa herumkommandiert zu werden – im Augenblick war das für sie die beste Überlebensstrategie.

50
     
    Denrah war ein großes Dorf in einer geschützten Bucht auf der I Nordinsel von Chelae, das sich der Sonderstellung erfreute, der nördlichste befestigte Seehafen im ganzen Umkreis zu sein. Fremde waren hier folglich nichts Ungewöhnliches und erregten einer ungeschriebenen Regel folgend auch kein Aufsehen. Declan hätte das Treffen wohl an einem abgelegeneren Ort ansetzen können, aber er kannte die Inseln nicht so gut, und hier in Denrah konnte er sicher sein, dass alle Unsterblichen ihn auch finden würden.
    »Sie kommen.«
    Declan blinzelte in die Richtung, in die der Ark wies. Warlock beobachtete das Meer durch das lange Messingrohr eines torlenischen Teleskops, das er bei seinem Besuch in Ramahn erworben hatte. Das Teleskop ermöglichte es ihm, die ankommenden Unsterblichen auszumachen, lange bevor Declan sie in den Gezeiten wahrnahm.
    Der Morgen war strahlend schön, der Himmel ein kobaltblaues Gewölbe über der Insel. Declan war versucht gewesen, Warlock bei diesem ersten Treffen noch außen vor zu lassen. Er hatte sich überlegt, dass die Zugehörigkeit eines Arks in ihrer Reisegruppe ein Thema war, das er besser erst später anschneiden sollte, wenn er wusste, wie viele Gezeitenfürsten er auf seiner Seite hatte. Aber der große Canide hatte das rundheraus abgelehnt.
    »Bist du sicher, dass sie es sind?«
    Der Ark nickte und führte das Messinggerät wieder zum Auge. »Sie sind es. Und sie scheinen zu gleiten … auf einem … ich weiß nicht … das klingt bestimmt, als ob ich den Verstand verliere, aber es sieht aus wie ein fliegender Teppich.«
    »Mach dich nicht lächerlich, Warlock.« Declan konnte nicht widerstehen. »Es gibt keine fliegenden Teppiche.«
    Warlock senkte das Fernrohr und warf ihm einen finsteren Blick zu, die Zähne entblößt, ein tiefes Knurren rasselte in seiner Kehle.
    Declan war nicht ganz klar, was Warlock eigentlich trieb, die Heimkehr zu seiner Familie auszuschlagen und ihm weiter in die Gefahr zu folgen. Er war ganz sicher, dass der Ark ihm gegenüber keine persönliche Verpflichtung empfand, und es schien auch sonst keine vernünftige Erklärung zu geben. Das Ganze hatte wohl indirekt etwas mit Warlocks Welpen zu tun. So viel hatte Declan sich zusammengereimt. Aber in welcher Weise der Ark glaubte, ihrer Sache helfen zu können -oder vielmehr, was seine Gefährtin Boots sich dachte, wie er helfen konnte, indem er Declan begleitete –, blieb ein Rätsel.
    Jetzt jedenfalls war keine Zeit, Warlock über seine Beweggründe auszuhorchen. Er musste sich mit der Feststellung beruhigen, dass Warlock jede Herausforderung annahm, die Declan ihm abverlangte, seit sie das Verborgene Tal und den eisigen Winter Glaebas hinter sich gelassen hatten. Seine bisher bedeutendste Heldentat war es gewesen, die Botschaft nach Ramahn zu bringen, die zu Declans Treffen mit Brynden geführt hatte.
    Declan hatte die inzwischen verstrichene Zeit nicht vergeudet. Um etwas zu tun zu haben, während er auf die Zusammenkunft mit den Unsterblichen aus Glaeba und Caelum wartete, hatte er detaillierte Pläne des Palastes von Lukys gezeichnet – jedenfalls so genau, wie er sich erinnern konnte. Er skizzierte die Lage der Eiskammer, ihre Größe, die Höhenmaße, jede Einzelheit, auf die er sich besinnen konnte und deren Kenntnis bei ihrem Unternehmen hilfreich sein könnte. Es gab allerdings keine Möglichkeit vorherzusehen, welche magischen Verteidigungsanlagen von Lukys möglicherweise rund um den Palast installiert worden waren oder ob er sich um so etwas überhaupt

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