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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gekümmert hatte. Aber wenn sie ein bisschen Glück hatten, war er bislang gar nicht auf den Gedanken verfallen, dass irgendjemand die Absicht haben konnte, ihn am Öffnen des Spalts zu hindern.
    »Sie benutzen die Gezeiten, um ihn in der Luft zu halten«, erklärte Declan jetzt, um seinen knurrenden Kameraden zu beschwichtigen. »Es ist einfach ein ganz normaler Teppich.«
    »Als ob Ihr nicht schlecht genug riechen würdet, nun hört Ihr Euch auch noch an wie einer von ihnen, wenn Ihr versucht Witze zu machen«, sagte der Ark mit missmutigem Stirnrunzeln und widmete sich wieder der Beobachtung des Horizonts.
    »Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich einer von ihnen bin«, sagte Declan und hob den Arm, um seine Augen gegen die grelle Sonne abzuschirmen. Er entdeckte eine Art schwarzen Fleck am Horizont, bei dem es sich um die näher kommenden Unsterblichen handeln mochte. Wie dem auch sei, sie waren zu weit weg, um sie mit bloßem Auge zu erkennen, und auch noch längst nicht nah genug, um seinem Gefühl in den Gezeiten nach ihre Zahl zu schätzen.
    Der Fleck am Horizont zerlief in Punkte, und die Punkte wurden schnell größer und verwandelten sich in eine Gruppe von Leuten, die auf einem Teppich standen, der mit Gezeitenkraft übers Wasser getrieben wurde. Declan konnte sie jetzt auch fühlen. Die niederen Unsterblichen mit ihrem läppischen Kräuseln, nahezu überspült von der mächtigen Präsenz Tryans und Jaxyns.
    »Nervös?«
    Declan sah Warlock an. »Natürlich nicht. Ich mache so was jeden Tag.«
    Der Ark lächelte – was kaum noch vorkam, seit sie das Verborgene Tal verlassen hatten – und schob das Teleskop zusammen. Ihre Besucher waren jetzt nah genug herangekommen, um sie mit unverstärkten Augen zu erkennen. »Für einen Unsterblichen seid Ihr ein ganz schlechter Lügner.«
    »Ich bin zuversichtlich, dass ich mit der Zeit durch Übung besser werde.«
    »Bloß gut, dass Euer Leben nicht davon abhängt«, bemerkte der Ark.
    Declan zog es vor, darauf nicht zu antworten. Er hatte jetzt andere Sorgen als den trockenen Humor seines kratzbürstigen Canidenkumpanen.
    Es sah so aus, als hätte Stellan auf ganzer Linie durchschlagenden Erfolg gehabt. Mithilfe der Gezeiten näherten sich die Ankömmlinge in Windeseile und landeten am Strand nahe des klaren Wassers der seichten Lagune, wo Declan sie erwartete. Es war mittlerweile Mittag, die Sonne stand hoch am Himmel, brannte heiß auf den schwarzen Sand und ließ sie im gleißenden Licht blinzeln. Obwohl die Planungen für dieses Treffen schon im Gange waren, als er Glaeba verließ, hatte er nicht wirklich geglaubt, dass Stellan Desean es schaffen würde, all diese Gezeitenfürsten, die im Krieg miteinander lagen, an einen Tisch zu bringen, geschweige denn dazu, sich auf eine regelrechte Allianz miteinander einzulassen.
    Hinter sich fühlte er einen weiteren Wirbel in den Gezeiten. Kinta und Brynden mussten die Ankunft der anderen Unsterblichen auch gespürt haben. Brynden war erst gestern eingetroffen. Zuvor hatte er noch Vorkehrungen für seine Abwesenheit in Ramahn getroffen. Vermutlich hatte er einen vertrauenswürdigen Mönch aus dem Orden, der seiner Anbetung geweiht war, berufen, der sich bis zu seiner Wiederkehr um die Regierungsangelegenheiten kümmerte.
    Sie waren nicht allein am Strand. Es war ein Lieblingstummelplatz der einheimischen Kinder, die auf großen, flachgehobelten und polierten Planken mit einem abgerundeten Ende aufs Wasser hinauspaddelten. Dort saßen sie dann und warteten, bis eine größere Welle sie mitnahm, auf der sie vor Freude kreischend zum Strand zurück sausten. Declan war von diesem Spiel fasziniert, seit er es bei seinem allerersten Besuch auf den Chelae-Inseln Vorjahren zum ersten Mal gesehen hatte. Allerdings kam ihm das Ganze auch ein bisschen sinnlos vor, denn sobald sie am Strand waren, mussten sie wieder auf die See hinauspaddeln und auf die nächste Welle warten, und das wiederholte sich dann den ganzen Tag.
    Jetzt kamen die Neuankömmlinge quer über den Strand auf Declan und Warlock zu. Jaxyn, Syrolee und Tryan schritten voran, ein Stück dahinter gefolgt von vier weiteren Männern. Declan ging davon aus, dass drei von ihnen Engarhod, Rance und Krydence waren. Aber er konnte sich nicht recht erklären, wer der vierte Mann sein sollte, und sie waren immer noch zu weit weg für ihn, um ihre Gesichter deutlich zu erkennen.
    »So, das ist also unser neuer Gezeitenfürst«, sagte Syrolee, als sie bei ihm ankam, wobei

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