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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Warlock ihr nach, und die Erkenntnis, dass dies wirklich das Ende sein konnte, legte sich plötzlich wie das Gewicht der ganzen Welt auf seine Schultern, so als hätte Amyrantha auf dem Weg in die völlige Vernichtung beschlossen, dort noch einen Moment auszuruhen.
    Panik erfüllte Warlock und lähmte ihn. Er erkannte, dass er den Spalt schließen musste, aber er wusste nicht wie. Er musste diesen rasenden Wirbel zum Stillstand bringen, denn der saugende Schlund riss Amyrantha in Stücke.
    Er sah den pulsierenden Kristall des Chaos an. Die Kraftquelle, die den Wirbel antrieb. Auf allen vieren kroch Warlock wieder zum Altarsockel, direkt auf den Kristallschädel zu, der halb darunter eingeklemmt war und die Wut des Universums auf Warlocks Welt spie.
    Es kostete Warlock seine ganze Kraft, den Altar zu erreichen, und mehr Kraft, als er überhaupt zu besitzen glaubte, um den Kristall zu befreien und gleichzeitig dem Sog des rasenden Wirbels zu widerstehen, der sich jetzt über ihm zusehends ausdehnte und alles verschlang, was er erreichen konnte.
    Endlich schaffte Warlock es, den Kristallschädel freizubekommen. Er hielt ihn hoch. Mit einer letzten stummen Entschuldigung an Boots schloss er die Augen. Wenn er auch sonst nichts hatte ausrichten können, so würde er doch die Zukunft schaffen, die Boots von ihm wollte – eine Zukunft, in der keins ihrer Kinder jemals den Launen oder Befehlen eines Unsterblichen ausgeliefert sein würde.
    Warlock öffnete seine Hände und ließ los.
    Der rasende Wirbel verschlang den Kristall des Chaos.
    Danach fühlte Warlock gar nichts mehr.

61
     
    Stellan fühlte, wie die unterirdische Höhle nachgab. Er stolperte rückwärts auf dem Eis, um der einstürzenden Decke des Gewölbes zu entgehen. Er hatte keine Ahnung, was da drinnen vor sich ging, er wusste nur, dass hier Kräfte am Werk waren, die er sich nicht einmal vorstellen konnte.
    Das Eis erzitterte unter ihm, als er auf die kleine Anhöhe neben dem Palast zurannte und hoffte, dass sie weit genug entfernt war, um der schlimmsten Zerstörung standzuhalten. Er konnte nicht einschätzen, ob es Declan und Warlock gelungen war, das Öffnen des Spalts zu verhindern, aber sicher war, dass sie etwas Drastisches getan hatten. Der ganze Palast schien sich jetzt zu bewegen, und aus irgendeinem unerfindlichen Grund ballten sich über ihm dunkle Wolken zusammen, die krachenden Donner und zackige Blitze spien.
    Kinta krabbelte panisch heran und richtete sich neben ihm auf, und gemeinsam rannten sie um ihr Leben. Mit dem tobenden Donner über ihnen und dem kreischenden Wind, der dem unterirdischen Gewölbe entwich, war es schwer zu sagen, ob jemand von den anderen es geschafft hatte, dem Tohuwabohu zu entkommen.
    »Was passiert da?«, schrie er, aber obwohl er brüllte, was seine Lungen hergaben, bezweifelte er, dass Kinta ein Wort verstand.
    »Sie haben den Spalt geöffnet!«, brüllte sie zurück, den Mund so dicht an seinem Ohr, wie es nur möglich war.
    »Können sie ihn wieder schließen?«
    »Ich hoffe es!«
    Sie packte Stellans Arm und zerrte ihn weiter, da krachte und splitterte etwas mit dem gleichen ohrenbetäubenden Knall, den es gegeben hatte, als das Eis der Großen Seen im Krieg zwischen Caelum und Glaeba von den Unsterblichen gesprengt wurde. Im nächsten Augenblick sah Stellan, wie eine der beiden sagenhaften Turmspitzen des Eispalastes abbrach und zu Boden stürzte. Es hing noch ein Gezeitenfürst daran, aber Stellan war zu weit weg, um zu erkennen, welcher es war.
    »Ich muss zurück!«, brüllte ihm Kinta ins Ohr, als sie endlich die relative Sicherheit der Anhöhe neben dem Palast erreicht hatten.
    Noch ehe er antworten konnte, brach der andere Turm ab, segelte in die Tiefe und nahm wieder einen Gezeitenfürsten mit.
    »Aber Mylady!«, protestierte Stellan. »Ihr werdet …« Er unterbrach sich, als ihm klar wurde, wie sinnlos hier jede Warnung war.
    Kinta warf ihm ein schnelles Lächeln zu, als wüsste sie genau, was er hatte sagen wollen – dass sie sterben würde, wenn sie zum Palast zurückging. »Sorgt Euch nicht um mich, Majestät. Geht nach Hause. Seid ein guter König.«
    Stellan nickte und sah sie davoneilen. Ihm war allerdings unklar, wie er diesen Auftrag ausführen sollte, da er mit Gezeitenmagie nach Jelidien gebracht worden war und jetzt um ihn herum die Welt aus den Fugen ging.
    »Passt auf Euch auf, Mylady«, rief er ihr nach, da ihm nichts Besseres einfiel. Es war ohnehin unwahrscheinlich, dass Kinta ihn

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