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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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dafür noch die Zeit bleibt. Steht Ihr nicht kurz vor einem Krieg?« Sie lächelte süffisant. »Oder bildet Ihr Euch vielleicht ein, dass Ihr mich benutzen könnt, um Stellan aufzuhalten? Allmählich solltet Ihr doch gemerkt haben, dass er keineswegs der rückgratlose Schwächling ist, für den Ihr ihn immer gehalten habt.«
    Arkady warf einen betont desinteressierten Seitenblick auf ihren erschütterten Vater und hoffte, dass ihre gespielte Gefühllosigkeit überzeugend wirkte. »Der Mann, der so herzlos einen alten kranken Narren eingekerkert hat, nur um sein persönliches Geheimnis zu wahren, wird seine Absichten auf Glaebas Thron nicht aufgeben, nur weil Ihr damit droht, einer Frau etwas anzutun, die er nie geliebt hat.«
    Jaxyn warf einen abschätzenden Blick zu Bary hinüber, dann starrte er Arkady argwöhnisch an. Ihre Gleichgültigkeit schien er ihr nicht recht abzukaufen. »Vielleicht möchte ich einfach mal herausfinden, wie weit Ihr gehen würdet, um Euren Vater zu retten.«
    Sie zuckte die Achseln. »Wenn Ihr denkt, dass ich vor Euch zu Kreuze krieche, um den Mann zu retten, wegen dem ich letztlich hier gelandet bin, dann kennt Ihr mich schlecht.« Und während sie sich hochmütig von ihm abwandte, fügte sie beiläufig hinzu: »Ganz abgesehen davon, dass Ihr Euch die Chance durch die Lappen gehen lasst, an ein paar wirklich wertvolle Informationen heranzukommen.«
    Ein Weilchen herrschte angespanntes Schweigen, ehe Jaxyn den Köder schluckte. »Was für Informationen?«
    Arkady entfuhr ein erleichtertes Ausatmen, von dem sie hoffte, dass Jaxyn es nicht bemerkte. Sie war nicht sicher gewesen, ob er anbeißen würde, aber dies war alles, was ihr blieb. Die einzige Möglichkeit, hier je wieder rauszukommen. Ihre einzige Chance, ihren Vater zu retten, ohne sich schon wieder einem Mann an den Hals werfen zu müssen.
    Sie drehte sich langsam zu ihm um. »Ich will Euer Wort, dass ich freigelassen werde und mein Vater auch.«
    »Euer Gemahl fuhrt eine Armee gegen Glaeba, Arkady. Selbst wenn ich es wollte, könnte ich Euch nicht einfach davonspazieren lassen.«
    »Das ist mir klar«, sagte sie. »Aber gegen Hausarrest wäre nichts einzuwenden. Bis der Krieg vorbei ist, könnt Ihr meinen Vater und mich im Palast von Lebec festhalten, wo wir es zumindest warm und bequem haben. Es gibt keinen Grund, dass wir hier im Kerker von Lebec an Unterkühlung eingehen, während Ihr mit der Kaiserin der Fünf Reiche um den Kontinent rangelt.«
    »Sonst noch ein Wunsch?«
    »Mein Vater wird begnadigt.«
    »Und was wollt Ihr für Euch selbst?«
    »Freien Abzug aus Glaeba, sobald der Krieg zu Ende ist. Mit ausreichend Geldmitteln, um mir den Lebensstandard zu ermöglichen, an den ich bis vor einiger Zeit gewöhnt war.«
    Jaxyn wirkte unbeeindruckt von ihren Forderungen. »Wenn Ihr wirklich etwas wisst, das wichtig genug ist, um so ein Zugeständnis zu rechtfertigen, Arkady – warum sollte ich es Euch nicht einfach unter der Folter abpressen und mich dabei zumindest ein wenig amüsieren?«
    Arkady trat einen Schritt näher an die Gitterstangen. »Wenn Ihr versucht, mir oder meinem Vater etwas anzutun, werde ich ihn töten und dann mich selbst. In den Sklavenquartieren von Senestra habe ich allerhand gelernt, Jaxyn. Macht nicht den Fehler anzunehmen, dass es mir dafür an Wille oder Mitteln fehlt.«
    Einen Augenblick lang musterte er sie schweigend. Arkady konnte nicht sagen, ob er ihr glaubte oder nicht. Schließlich fragte er: »Und was bekomme ich also für diesen bemerkenswerten Akt der Großzügigkeit?«
    »Die Information, die Ihr braucht, um die Welt zu beherrschen.«
    Er lachte. »Ausgerechnet Ihr wollt mir die Chance geben, die Welt zu beherrschen – wie denn bitte?«
    Arkady holte tief Luft. Na dann -Augen zu und durch. »Ich kann Euch sagen«, sagte sie, »wo sich alle anderen Gezeitenfürsten verstecken.«

8
     
    »Mylady, soll ich Euch beim Packen helfen?« Arryl sah von dem Buch auf, in dem sie beim Schein einer Laterne las. Hinter ihr brach sich das Lampenlicht wie ein bunter Regenbogen in den prismenartig gewinkelten Wänden ihres Schlafgemachs. Die Kammer war riesig, erbaut in denselben grandiosen Dimensionen wie der Rest des Palastes, mit gewölbter Decke, geschliffenen Wänden und polierten Böden. Nur die farbigen Teppiche aus allen Teilen Amyranthas machten das Ganze etwas behaglicher.
    »Beim Packen, Tiji? Warum sollte ich denn packen?«
    »Fahrt Ihr denn nicht mit den anderen, Mylady?«
    »Wohin denn,

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