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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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gewaltige Überzahl hatten, natürlich schnell vorbei.
    Schritt – Schritt – Wumm … Schritt – Schritt – Wumm … Schritt -Schritt – Wumm …
    Aber dann wäre es für sie selbst noch viel schwerer zu entkommen, wie Arkady jetzt erkannte. Sie konnte nur darauf hoffen, dass die Schlacht zu ihnen kam. Dann wollte sie sich ihren Vater schnappen und in der allgemeinen Verwirrung die Beine in die Hand nehmen, solange die Aufmerksamkeit von Jaxyn, Diala und Lyna – und insbesondere die der verdammten Crasii, die er zu ihrer Bewachung abgestellt hatte – vollständig vom Kampfgeschehen in Anspruch genommen war.
    Dieses Mal würde es für Jaxyn nicht so leicht sein, sie zu finden. Zum einen würde er gar nicht die Zeit haben, so bald nach ihr zu suchen. Und zum anderen hatte sie in Caelum keine Freunde, bei denen sie untertauchen konnte.
    Keine Freunde, die er nach Belieben ermorden konnte.
    Arkadys Trauer um den freundlichen und loyalen Clyden Bell und ihre Fluchtgedanken wurden jäh von einem dumpfen Fauchen unterbrochen. Im nächsten Augenblick schoss vor ihnen eine Feuerwand in die Höhe. Der geordnete Marsch der Feliden auf die Stadt zu löste sich schlagartig in wilder, schreiender Panik auf. Wieder ertönte das fauchende Geräusch, zweimal in schneller Folge, und zwischen den vordersten Reihen schössen zwei weitere Feuerwände in die Höhe. Sie spien wirbelnde schwarze Rauchwolken aus, spalteten die glaebischen Truppen und machten in Windeseile aus einer gut organisierten Armee vier panisch kreischende Haufen. Die Angst vor dem Feuer raubte den Feliden jeden Funken Verstand. Jetzt war da kein rhythmisches Schritt – Schritt – Wumm … Schritt – Schritt – Wumm … beim Vorrücken mehr, stattdessen war die Luft erfüllt von den panischen Schreien Tausender verängstigter und verletzter Crasii, die zwischen den Feuerwänden in der Falle saßen. Ihr Vater packte entsetzt ihren Arm. Die Schreie fraßen sich in Arkadys Seele und machten sie ganz elend.
    Jaxyns gebrüllte Befehle trafen selbst bei den Feliden, die noch in Hörweite waren, auf taube Ohren.
    Es blieb keine Zeit, sich zu fragen, was da soeben geschehen war. Die Feuer schienen urplötzlich aus dem Eis aufgeflammt zu sein, aber Arkady glaubte nicht, dass dabei Magie im Spiel war. Jaxyn schrie den Feliden und Generälen wild Befehle zu, statt seine Aufmerksamkeit auf den Gezeitenstrom zu richten. Das aber wäre mit Sicherheit seine erste Reaktion gewesen, wenn einer der Gezeitenfürsten auf caelischer Seite beschlossen hätte, die Glaebaner mithilfe von Magie zu stoppen.
    Arkady sah sich rasch um und erkannte, dass das ihre Chance war – ihre einzige. Schon brannte die erste Feuerwand allmählich herunter. Beißende schwarze Rauchschwaden wirbelten über das Eis auf sie zu und brachten ihre Augen zum Tränen. Obwohl sie keine zehn Fuß von Jaxyn und den anderen entfernt war, konnte sie über die Schreie der verwundeten Crasii nicht mehr hören, was dort gesprochen wurde. Chikita, die Felide, die sie bewachte, starrte wie gebannt in die Flammen.
    »Papa! Du musst mit mir mitkommen!«
    Ihr Vater sah sie einen Augenblick lang verständnislos an und nickte dann, als ihm aufging, was sie meinte. »Bist du sicher?«
    Arkady überprüfte noch einmal, dass die allgemeine Aufmerksamkeit ganz auf das Chaos vor ihnen gerichtet war. »Ja, ganz sicher!«, raunte sie. »Los, komm!« Ohne Zögern duckte sie sich unter dem Seil durch, das die Plattform umgab, und sprang aufs Eis hinunter. Sie verstauchte sich nicht den Knöchel, aber sie rutschte aus und krachte schmerzhaft auf ihr Hinterteil. Doch ihr blieb keine Zeit zum Innehalten. Hektisch krabbelte Arkady auf die Füße und drehte sich um, um ihrem Vater herunterzuhelfen. Er versuchte nicht zu springen, sondern ließ sich mühsam – so langsam, dass ihr fast das Herz stehen blieb – auf das Eis herab.
    Sobald er unten stand, packte sie ihn am Arm und wollte losrennen, aber von ihrer plötzlichen Bewegung kam er aus dem Gleichgewicht und fiel schwer hin. Arkady half ihm hastig auf, was auf der glatten Eisfläche gar nicht so einfach war, doch schließlich stand er wieder sicher auf den Beinen. Aber sein Gesicht war wachsbleich und panisch.
    »Kleiner Spaziergang, Mylady?«
    Arkady fuhr herum und sah Chikita vor sich auf dem Eis. Offenbar war die Crasii doch nicht so hypnotisiert von den Feuern gewesen, wie sie gedacht hatte.
    »Ich … äh –«, setzte Arkady an, und dann machte sich die

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