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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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musste er diese Haltung aufgeben. Mit anzusehen, wie sie magisch gezwungen wurden, wieder aufzustehen und weiterzukämpfen, einige von ihnen blutüberströmt und unter schrecklichen Schmerzen, andere, deren Fell so schlimm verbrannt war, dass rohes Fleisch und Muskeln hervorschauten – das ging ihm ordentlich an die Nieren.
    Sobald die Feuer brannten, befahl Elyssa den Crasii-Arbeitern, das Lager abzubrechen, und ging mit Warlock auf das Eis hinaus, um die Schlacht aus der Nähe zu beobachten. Und wenig später musste Warlock feststellen, dass die Unsterblichen die toten Feliden auferstehen ließen.
    Die glaebischen Feliden waren die Ersten, die den Kampf wieder aufnahmen. Dabei hatten sie die volle Wirkung der Pechfeuer abbekommen. Ungläubig sah War lock mit an, wie sie trotz ihrer grauenhaften Verletzungen wieder auf die Füße taumelten, und es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter. Elyssa dagegen war fuchsteufelswild. Sobald sie merkte, dass Jaxyn hinter den magischen Wiederbelebungen steckte, fing sie wüst zu fluchen an.
    »Mylady?« Warlock war noch nicht ganz klar, was sie so aufgebracht hatte.
    »Dieser verdammte Falschspieler! Wiederbelebt einfach die Feliden, die wir mit den Pechfeuern getötet haben.«
    »Ach, deshalb stehen sie wieder auf?«
    »Was denkst du, warum Feliden glauben, dass sie sieben Leben haben, Cecil?«, fragte die Unsterbliche und betrachtete das Schlachtfeld durch ein dünnes ausziehbares Messingfernrohr. »Ich weiß allerdings nicht, wie sie ausgerechnet auf die Zahl sieben verfallen sind, denn wie oft sich eine Kampfkatze wiederbeleben lässt, variiert von Felide zu Felide. Es hängt vor allem davon ab, wie tief die Verletzung ist, an der sie gestorben ist, und ob die lebenswichtigen Organe noch intakt sind.«
    »Und Lordjaxyn benutzt jetzt die Gezeiten, um seine Kriegerinnen wiederzubeleben?« Warlock fragte sich verblüfft, warum er so etwas noch nie zuvor gesehen hatte. Natürlich wusste er, dass Feliden sich für unbesiegbar hielten – sie bildeten sich ein, dass die Gezeitenfürsten ihnen sieben Leben geschenkt hatten, weil sie etwas Besseres waren als all die anderen Crasii –, aber bisher hatte er das immer als die übliche, alltägliche, unerträgliche Felidenarroganz abgetan. Wahrscheinlich war es bislang auch nicht mehr als das gewesen. Denn erst jetzt, wo die Gezeiten stiegen, konnten die Gezeitenfürsten die Feliden auf eine Art und Weise manipulieren, wie es seit über tausend Jahren nicht mehr möglich gewesen war.
    Elyssa war verärgert. Sie schob so ungestüm ihr Fernrohr zusammen, dass es knallte – es grenzte an ein Wunder, dass die Linsen nicht zersprangen. »Hol die Pferde, Cecil. Wir reiten nach Cycrane zurück. Ich weiß nicht, ob Rance und Krydence es bei diesem Spiel mit Jaxyn aufnehmen können, und wenn nicht, sind wir noch vor dem Mittagessen ein erobertes Land.«
    »Aber eine solche Niederlage würde Lord Tryan nie zulassen«, sagte Warlock, der sich dachte, dass jetzt eine Solidaritätsbekundung mit den anderen Unsterblichen angebracht war.
    Elyssa schien Warlocks Einwand jedoch nicht zu kümmern. »Tryan wird natürlich vollauf damit beschäftigt sein, General zu spielen«, klagte sie. »Gezeiten, warum muss ausgerechnet ich immer alles richten? Geh, Cecil. Wir müssen zurück sein, bevor die Situation so hoffnungslos geworden ist, dass auch noch Engarhod und meine Mutter sich einmischen.«
    »Ich atme nur, um Euch zu dienen, Mylady«, versicherte ihr Warlock, den es immer wieder verblüffte, wie schlecht diese Unsterbliche vom Rest ihrer Familie dachte. Zitternd im eisigen Wind eilte er über das Eis zurück ans Ufer. Warlock verspürte leise Panik bei dem Gedanken, dass Elyssa nach Cycrane zurückkehrte.
    Denn eigentlich hatte Elyssa vorgehabt, sich auf die Suche nach ihrem Zauberstein zu machen, sobald die Pechgräben gegraben, gefüllt und angezündet waren. Warlocks Plan baute fest auf ihre Abwesenheit aus der Stadt, damit Boots genug Zeit blieb, um zu entkommen. Ihm war klar, dass Elyssa sich nicht damit zufriedengeben würde, die bevorstehende kosmische Flut als bloße Schwester eines caelischen Herrschers zu verbringen. Sie hatte wesentlich Größeres im Sinn, und es hatte etwas mit diesem verlorenen Tumultstein zu tun, nach dem sie schon so lange suchte. Offenbar verlieh dieses Artefakt – was immer es eigentlich sein mochte – seinem unsterblichen Eigentümer unbegrenzte Macht. Er vermutete, dass Elyssa ihrer Mutter und ihren Brüdern

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