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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Feliden zu und fragte sich, wann das infernalische Hämmern endlich aufhören würde. Ab und an warf Arkady einen Blick auf Chikita in der Hoffnung, dass auch die Crasii von dem Krach abgelenkt würde, doch dem war nicht so. Jedes Mal, wenn sich ihre Blicke trafen, lächelte Chikita Arkady an, als wüsste sie genau, was sie im Schilde führte.
    »Nicht mehr lange hin bis zum ersten Feindkontakt, Mylady«, bemerkte die Felide und hob die Stimme, um über dem Dröhnen gehört zu werden.
    »Wenn das kein Riesenspaß wird«, antwortete Arkady finster.
    Die Felide wirkte amüsiert. Überhaupt schien sie in Anbetracht der Gegenwart von so vielen Unsterblichen nicht sonderlich von Ehrfurcht ergriffen, was Arkady irgendwie komisch vorkam. Aber trotzdem war Chikita immer noch wachsam, intelligent und hatte schnelle Reaktionen. Arkady würde sie irgendwie ablenken müssen, bevor sie und ihr Vater sprangen, oder sie riskierte, von diesen Klauen in Fetzen gerissen zu werden. Da machte ein verstauchter Knöchel dann auch nichts mehr aus.
    Dieses Mal gab der König das Handzeichen selbst – nachdem er sich mit Jaxyn beraten hatte. Wieder ertönte ein schmetterndes Fanfarensignal, so laut, dass ihr Vater vor Schreck heftig zusammenzuckte, und dann begannen die Feliden vorzurücken. Schon das Hämmern ihrer Speere hatte Arkady als Unheil verkündend empfunden, aber jetzt, beim Marschieren, dröhnten ihre Speerenden bei jedem dritten Tritt auf das Eis, dass es ohrenbetäubend vom Steilufer widerhallte. Das Podium bewegte sich nicht – Jaxyn hatte entschieden, dass sie nahe genug am Kern des Geschehens waren –, aber das Meer aus Felidenkriegern rückte in einem gnadenlos gleichmäßigen Takt vor. Bei diesem Tempo würden sie die verbleibende Entfernung bis zur caelischen Küste bald zurückgelegt haben.
    Schritt – Schritt – Wumm … Schritt – Schritt – Wumm … Schritt -Schritt – Wumm …
    »Was sind das für schwarze Linien auf dem Eis?«, flüsterte ihr Vater.
    Arkady stellte sich auf die Zehenspitzen und strengte sich an, um an den Unsterblichen vorbeizulinsen. Sie sah die Linien, die ihr Vater meinte. Da liefen schmale Markierungen quer über das Eis, eine davon unmittelbar vor der ersten Reihe Feliden. Insgesamt schienen es drei zu sein – lange, parallel verlaufende Linien; in welchem Abstand, ließ sich von hier aus schlecht sagen.
    Schritt – Schritt – Wumm … Schritt – Schritt – Wumm … Schritt -Schritt – Wumm …
    »Wahrscheinlich Entfernungsmarkierungen für die Bogenschützen«, antwortete Jaxyn und warf ihnen über die Schulter einen Blick zu. Nur damit sie wussten, dass er sie nicht aus den Augen ließ, vermutete Arkady. »Vielleicht fürchtet Stellan, dass seine caelischen Schützen nicht helle genug sind, um zu merken, wann wir in ihre Reichweite kommen.«
    »Sollten unsere Truppen nicht eigentlich lieber Schilde tragen?«, fragte Lyna. »Wenn sie uns eine Salve Pfeile verpassen, verlieren wir doch unsere ganze vorderste Linie.«
    Schritt – Schritt – Wumm … Schritt – Schritt – Wumm … Schritt - Schritt – Wumm …
    Jaxyn lächelte und breitete die Arme aus, als wollte er das eisige Schlachtfeld an sich ziehen. »Na und? Wir haben jede Menge Nachschub.« Er sah nach hinten zu Arkady, und sein Lächeln wurde noch breiter. »Wunderbarer Tag für eine Schlacht, was, Arkady?«
    Sie antwortete ihm nicht, denn da gab es nichts zu sagen. Arkady richtete ihren Blick auf die Stadt in der Ferne mit ihren zugefrorenen Anlegestegen und den Schiffen, die nutzlos am Ufer im Eis festsaßen.
    Schritt – Schritt – Wumm … Schritt – Schritt – Wumm … Schritt -Schritt – Wumm …
    Gezeiten, wenn sie nur endlich mit diesem Krach aufhören würden!
    Jaxyn, belustigt von ihrer angespannten Miene, wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Schlachtfeld zu. Die caelischen Truppen hatten sich noch nicht vom Fleck gerührt. Die warten doch auf etwas, dachte Arkady, und zwar nicht auf die glaebische Armee.
    Es wäre unsagbar dumm, die Angreifer bis zum Ufer vorrücken zu lassen. Aber andererseits war das vielleicht genau ihre Absicht.
    War es ihr Plan, die glaebischen Truppen zuerst mit Speeren und Pfeilen zu lichten, bevor sie sie in die Stadt einmarschieren ließen? Cycrane war eine Hügelstadt mit engen, verschlungenen Gassen und sehr wenigen freien Plätzen, die sich für eine offene Feldschlacht eigneten. Wenn es zu Straßenkämpfen kam, wäre es mit dem Vorteil, den die Glaebaner durch ihre

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