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Falsche Brüder

Falsche Brüder

Titel: Falsche Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Stück auf uns zu – auf den Wall fielen:
Nach oben aber begrenzte sich die Reichweite dieser
Messmethode auf natürliche Weise. Da kam einer auf die Idee,
mit einem Maschinengewehr und Leuchtspurmunition die
Untersuchung zu verfeinern. Es stellte sich dann sehr schnell
heraus, dass sich vor uns eine unsichtbare Kuppel von etwa
fünfzehn Meter Höhe befand, die kreisrund rings um die
Gebäude lief und alles, was sich darinnen befand vor unserem
Zugriff bewahrte.
Als dies feststand, dauerte es doch bis zum späten Nachmittag,
bis man entschieden hatte, wie es weitergehen sollte. Wir ließen
eine Gruppe, bestehend aus zwei Panzern und einem
Kurierfahrzeug, zurück und setzten mit den übrigen Waffen
den Vormarsch fort. Langsam sickerte die Nachricht durch, dass
alle Flugzeuge der ersten Welle vom Gegnerflug nicht
zurückgekehrt waren. Nur zwei oder drei lagen vor dieser
Kuppel, im Tiefflug zerschellt. Was für eine Kraft musste da
dahinterstecken, die ein anstürmendes Düsenflugzeug abhielt!
Ich begann am Sinn unserer Aktion zu zweifeln. Obwohl ich
rückhaltlos den Angriff befürwortet hatte, erschien er mir nun
von Stunde zu Stunde dümmer und gefährlich. Wir trieben
hohen Aufwand, eroberten Land, ohne dass ein Schuss fiel,
trafen auf keinen Gegner, dem wir etwas anhaben konnten. Wir
mussten aber angesichts solcher überlegenen Technik jederzeit
gewärtig sein, selbst vernichtend geschlagen zu werden.
Wenn es in meinem Ermessen gestanden hätte, wäre
angesichts einer solchen Ohnmacht und der unbekümmerten
Fortsetzung der gegnerischen Rüstung – wie anders sollte man
das Züchten der grünen Kugeln bezeichnen – der Rückzug in
die Ausgangsposition befohlen worden. Aber was dann?
Wir bezogen Nachtlager. Auch während der Dunkelheit tat sich
nichts.
Am Morgen wurde Bereitschaft, aber nicht das weitere
Vordringen befohlen.
Wir Offiziere bekamen die offizielle Information, dass weder
die Artillerievorbereitung noch der Angriff aus der Luft dem
Gegner den geringsten Schaden zugefügt hatten. Alle Objekte
hatte man mit diesen Kuppeln überdeckt, dort fanden sich auch
die Flugzeuge wieder – als rauchende Trümmer. Eine kleine
Anzahl hatte es geschafft, die Gefahr erkennend, abzudrehen und
heimzukehren.
Am Vormittag stieß eine Partisaneneinheit zu uns. Die etwa
dreißig Männer und Frauen berichteten, dass es seit Tagen keine
Bewegung des Gegners gäbe, dass er aber auch keine Gefangenen
aus seiner Gewalt gegeben hätte, auch keinen, der durch die
Glocke musste. Wir hatten also allen Grund anzunehmen, dass
die Menschen nach wie vor, ebenfalls im Schutz dieser
Kuppeln, arbeiten mussten.
Experten wurden eingesetzt, um die Beschaffenheit dieser
Schutzeinrichtungen zu ergründen. Sie kamen zu dem Schluss,
dass es sich um die Knotenfläche einer starken Strahlung handeln
müsse, über deren Wesen man keine Aussage treffen könne. Die
Wirkung sei, als stieße sich ein Magnetfeld an einem zweiten,
gegengepolten ab. Festzustellen sei, dass sich im Zentrum einer
jeden Kuppel ein kompaktes Gerät befinde, und man müsse
annehmen, dass jenes die Kraft aussende. Setzte man dieses
außer Betrieb, müssten die Kuppeln zusammenbrechen. Wie das
alles aber bewerkstelligt werden könnte, darüber schwiegen sie
sich natürlich aus.
Es schien zunächst ganz so, als hätte ich mich, was die
Überlegenheit des Gegners anbelangte, über alle Maßen
getäuscht. Ich hatte ihre Verwundbarkeit gesehen, hatte
beigetragen, dass etliche Gegner nicht mehr existierten. Nun
sollte dieser Punkti recht behalten, der das Auslöschen des
Menschengeschlechts prophezeit hatte. Ich konnte mich nicht
damit abfinden. Gab es denn keine Kraft, die das aufhalten
konnte, wenn schon nicht bei uns, dann vielleicht bei ihnen?
Stets hatte es in der Menschheitsgeschichte auch unter den
grausamsten Regierungen humanistische Strömungen gegeben –
verfolgt. aber niemals bezwungen und endlich siegreich. Sollte
es da nicht unter den Grünen selbst oder gar bei den
Unbemäntelten welche geben, die das, was sich hier tat,
missbilligten, sich vielleicht dagegen auflehnten,
schließlich
Einfluss zugunsten der Menschen erhielten? Vielleicht benötigten
diese unsere Hilfe…
Ich spekulierte nicht weiter. Schließlich hatte ich mich längere
Zeit bei ihnen aufgehalten. Keine Anzeichen sprachen dafür,
dass es bei ihnen Widerstand gab. Damit zu rechnen wäre mehr
als sträflich.
    Anstatt unsere Verbände aufzulockern und sie so für den Gegner

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