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Falsches Spiel: Roman (German Edition)

Falsches Spiel: Roman (German Edition)

Titel: Falsches Spiel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giorgio Faletti
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und Motivator, weshalb er auch steht, wo er steht. Würde er sich mit dem Stadionaufseher unterhalten, wäre der nach fünf Minuten davon überzeugt, dass die Mannschaft ihren Aufstieg ihm und Martinazzoli verdankt.
    Ganzerli, der Geschäftsführer, kommt mit Fiorelli, dem Pressesprecher. Sie würdigen die beiden Eindringlinge keines Blickes und gehen an ihnen vorbei in die Kabine, um sich zum Chef zu gesellen. Als Männer von Welt wissen sie, wer zählt und wer nicht.
    Ich bleibe im Flur stehen. Andrea kommt auf mich zu. Er steht offenbar unter Spannung, denn nicht alle Worte kommen flüssig aus seinem Mund.
    »Die Bälle und alles andere ist auf dem Spielfeld. Alles klar hier drinnen?«
    »Ja. Ihr habt gute Arbeit geleistet,Jungs.«
    Mein Lob scheint ihn ein wenig zu beruhigen. Er ist ein guter Mensch mit einer schlichten Seele. Es kostet mich nichts, ihm ein paar nette Worte zu sagen, wenn er sie verdient.
    »Geh schon mit Liborio raus. Ich komme gleich nach.«
    Andrea trottet davon mit seinem schaukelnden Gang, bei dem immer ein wenig der Kopf wackelt. Er gehört zu denen, die es verdienen, dass die Mannschaft gewinnt. Aus dem gleichen Grund, aus dem er ein gefälliges Äußeres und eine flüssige Aussprache verdient hätte. Aber vor dem Gesetz des Lebens sind eben nicht alle gleich.
    Der Präsident tritt aus der Kabine und schaut sich um. In der allgemeinen Aufregung scheint er jetzt erst zu merken, dass er seine Show ohne den Trainer abgezogen hat.
    »Wo ist der Mister?«
    Ich trete näher, nur ein kleines Stück, um nicht schreien zu müssen, und zeige ans andere Ende des Flurs.
    »In seiner Kabine, Herr Präsident. Letzte Tür rechts.«
    Martinazzoli schaut in die Richtung. Dann macht er sich, gefolgt von Geschäftsführer und Pressesprecher, auf den Weg. Die Schöne und die Niete fühlen sich offenbar nicht befugt, ihnen Gesellschaft zu leisten, und bleiben, wo sie sind. Die Frau wirft unauffällig einen Blick in die Spielerkabine. Eine Sinfonie aus Muskeln, Körpern und jungen Gesichtern. Ich bin mir sicher, dass sie lieber mit einem von ihnen im Kleinwagen gekommen wäre als mit dem Präsidenten im Hubschrauber. Am besten nach einer glücklichen Nacht in irgendeinem Refugium. Jemand hat mal gesagt, Paris sei eine Messe wert. Mir drängt sich die Frage auf, was Porto Cervo wohl wert ist für diese Frau.
    Ich gehe nun ebenfalls an den beiden vorbei in Richtung von Di Risios Kabine, wobei ich den Eindruck zu vermeiden suche, ich würde der Gruppe folgen. Schon bald werden sie nämlich merken, dass in dem Zimmer niemand ist, und dann möchte ich in der Nähe sein.
    Martinazzoli bleibt vor der Tür stehen und klopft. Keine Reaktion. Er klopft noch einmal lauter. Dasselbe Resultat. Er beugt sich vor und spricht so laut, dass die Person im Zimmer ihn hören müsste.
    »He, Mister. Gewähren Sie uns vor dem Spiel noch eine Audienz?«
    Wieder keine Reaktion. Der Präsident schaut mich fragend an. Ich zucke mit den Schultern, um zu signalisieren, dass ich mir das auch nicht erklären kann. Schließlich trifft er eine Entscheidung. Er drückt die Klinke herunter und öffnet die Tür. Von der Schwelle aus lässt er den Blick durch den Raum schweifen. Ich weiß genau, was er sieht. Einen kleinen Schrank, einen runden Tisch, zwei Stühle, ein rotes Kunstledersofa, das selbst vom Mond aus nach Ikea aussieht. Ein weiteres Tischchen, das in der rechten Ecke steht und Getränke und Obst bereithält. Weiter zur Tür hin die Badezimmertür. Oben an der gegenüberliegenden Wand ein langes, schmales Fensterchen, das Licht spendet. Zumindest sollte es das …
    Die Lampe im Zimmer ist angeschaltet, aber Martinazzoli kann niemanden entdecken.
    Er dreht sich zu mir um. Er ist irritiert und gibt sich keine Mühe, das zu verbergen.
    »Hier ist er nicht.«
    Mit großen Schritten eile ich zu ihm.
    »Er wird im Bad sein. Entschuldigen Sie bitte, Herr Präsident.«
    Die Männer treten beiseite, und ich gehe an ihnen vorbei in die Kabine. Meine Beflissenheit soll den Präsidenten davor bewahren, an die Klotür klopfen zu müssen. Ich poche mit den Knöcheln gegen das Holz.
    Das mache ich ein paar Mal, ohne eine Antwort zu erhalten.
    »Mister, sind Sie im Bad?«
    Wieder bekomme ich die Antwort, die ich erwarte, nämlich gar keine.
    »Geht es ihm vielleicht nicht gut? Er war heute etwas blass um die Nase.«
    Durch diesen Satz, der in meinem Rücken fiel, fühle ich mich berechtigt, vorsichtig die Badezimmertür zu öffnen und mich dabei so

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