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Familie Zombie

Familie Zombie

Titel: Familie Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich keinen Schwindel. Ich ging auch nicht wie auf einem schwankenden Untergrund und fühlte mich schon fast wieder normal.
    Duncan O’Connor erwartete mich hinter seinem Schreibtisch sitzend. Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck, als hätte ihn in diesem Moment alles Glück der Welt erwischt.
    Freute er sich so darüber, dass er mich auf den eigenen Füßen gehend wiedersah?
    Den Grund seiner Freude erklärte er mir in der nächsten Minute. Seine Frau war beim Arzt gewesen und hatte jetzt mit hundertprozentiger Sicherheit erfahren, dass sie einen Jungen gebären würde.
    Ich ließ mich auf den Stuhl sinken. »Dann darf man ja mit gutem Gewissen gratulieren.«
    »Ja, John, das dürfen Sie.«
    »Freut mich, mein Lieber, das freut mich wirklich.« Ich reichte ihm die Hand und gratulierte. Nur durfte ich nicht daran denken, in welch eine Gefahr er sich begeben hatte. Die ganze Sache hätte auch für uns beide anders ablaufen können.
    Dass ich eine gewisse Zeit in der Zelle verbracht hatte, erkannte ich, wenn ich aus dem Fenster schaute. Draußen hatte bereits die Dämmerung eingesetzt. Der Ort schwamm in einem Grau, das immer intensiver wurde, und auf der Straße brannten die ersten Laternen, deren Lichter schimmernde Pfützen auf den Asphalt warfen.
    Kaffee und Wasser standen bereit. Ich trank erst mal einen Schluck Wasser, dann griff ich zur Warmhaltekanne und schenkte mir die Tasse voll Kaffee. Zucker nahm ich ebenfalls, rührte gedankenverloren mit dem Löffel um und probierte die ersten Schlucke. Dabei bemerkte ich, dass Duncan O’Connor mich anschaute. Sein Blick sah recht besorgt aus, was nach diesen Vorgängen wirklich kein Wunder war.
    »Wir müssen etwas tun, nicht?«
    Ich nickte. »Das denke ich auch.«
    »Wie sieht Ihr Plan aus?«
    »Es hat sich nichts verändert. Zuerst der Friedhof, anschließend das Haus.«
    »Sie können hinfahren. Ihren Wagen habe ich abholen lassen.«
    »Danke.« Mir war der besorgte Unterton in der Stimme nicht entgangen. Leicht lächelnd erkundigte ich mich bei O’Connor, ob er Probleme damit habe.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, schon. Ich halte es für verdammt gefährlich, wenn Sie allein losziehen.«
    »Heißt das, Sie wollen mit?«
    »Ich kann es nicht leugnen.«
    Jetzt war ich es, der etwas dagegen hatte. »Nein, Duncan, das sehe ich nicht ein. Okay, es ist zwar auch Ihr Job, aber denken Sie daran, dass Ihre Frau Nachwuchs bekommt, und der soll doch mit einem Vater aufwachsen und nicht ohne.« Ich räusperte mich. »Lebende Leichen oder Zombies zu jagen ist allein meine Sache.«
    »Das weiß ich«, gab er zu. »Aber zu zweit hätten wir bessere Chancen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie werden dieses Glück nicht noch einmal haben, glauben Sie mir.«
    Duncan schüttelte den Kopf. »Aber ich kann nicht hier im Büro sitzen bleiben.«
    »Es wäre aber besser.«
    Er schwieg.
    »Ich will zu diesem Haus, wo die Familie mal gelebt hat, als sie noch richtig existierte. Steht es hier in Lauder?«
    »Nein, außerhalb.«
    »Im Wald?«
    Duncan O’Connor lehnte sich zurück. »Auch nicht, John. Es ist ein besonderes Haus. Es steht auf freier Fläche. Um es herum finden Sie keinen Wald, sondern nur die weit gezogene, sanfte und wellige Hügellandschaft. Es ist also schwer, sich dem Bau ohne Deckung zu nähern. Von außen besitzt es einen weißen Kalkanstrich, der allerdings im Laufe der Jahre recht grau geworden ist. Wenn man es genau nimmt, sieht das Haus aus wie eine alte Bauernkate. Kein Herrenhaus, kein Landsitz, wie man es hätte annehmen können.«
    »Sehr gut. Waren Sie schon dort?«
    »Ja.«
    »Auch innen?«
    Duncan schüttelte den Kopf. »Ich brauchte es bisher noch nicht. Kann sein, dass es sich ändert.«
    »Können wir denn sicher davon ausgehen, dass sich die Zombie-Familie dort aufhält?«
    »Nein, das können wir nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Es sind alles nur Annahmen. Keiner hat sich getraut, das Haus zu betreten. Die Angst ist wieder da. Die älteren Menschen hier im Ort erinnern sich. Es muss schlimm für sie gewesen sein. Die Familie ist so lange tot, und plötzlich tauchen einige Mitglieder hier im Ort auf. Wie soll man das erklären?«
    »Die Antwort werde ich finden.«
    Der junge Kollege schaute mich an. Ich wusste, dass ich ihn nicht überzeugt hatte. Er schaute mich skeptisch an. »Wer sagt uns denn, dass sich diese verfluchte Familie in das Haus zurückgezogen hat? Wer sagt uns überhaupt, dass sie dort wohnt? Bisher ist es nur eine Annahme, wenn ich das alles

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