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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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will nicht, dass sie kommen kann, um dich zu holen. Wenn du dich mit mir verbindest, dann bist du nicht mehr von Interesse für sie.“
    „Du willst dich mit mir verbinden, um mich vor meiner Großmutter zu schützen?“, fragte Laney ungläubig.
    „Nicht nur“, setzte Greg sofort hinterher. „Ich liebe dich wie eine Schwester, Laney. Das habe ich schon immer getan. Aber du bist nicht meine Schwester. Und wenn du schon jemanden wählen musst, dann würde ich mir wünschen, dass ich es bin.“
    Laney sagte lange Zeit nichts, sondern starrte genauso wie er auf den See hinaus. Sie schien Gregs Worte erst einmal verarbeiten zu müssen und Greg war mehr als gewillt, ihr die Zeit dafür zu lassen.
    „Das war nicht deine Idee, hab ich recht?“, fragte Laney schließlich nach mehreren Minuten der Stille. „Meine Eltern haben dich dazu überredet.“
    Greg wusste nicht, was er antworten sollte, also schwieg er vorsichtshalber.
    Laney nickte.
    „Das hatte ich mir schon gedacht“, sagte sie und seufzte einmal tief.
    Irritiert sah Greg sie an.
    „Du bist nicht sauer deswegen?“, fragte er verwundert.
    Laney zuckte gleichmütig mit den Schultern.
    „Seit nunmehr drei Jahren versuchen sie mich schon zu verkuppeln. Sie glauben vielleicht, dass mir das noch nicht aufgefallen ist. Aber mir war durchaus klar, was sie vorhatten.“
    „Sie haben versucht dich zu verkuppeln?“, hakte Greg nach.
    „Sie haben mir so viele Männer wie möglich vorgestellt und sich jedes Mal gefreut, wenn sie das Gefühl hatten, dass mir einer gefiel. Und du weißt ja, wie ungewöhnlich das für Eltern ist.“
    Greg nickte. Vor der ersten Schlafphase sahen Vampireltern es nicht gerne, wenn ihre Töchter eine Beziehung hatten. Danach war es ihnen gleichgültig. Wenn man einmal den Schlaf überstanden hatte, dann überstand man ihn auch ein weiteres Mal.
    „Und …“, begann Greg schließlich vorsichtig. „Wie lautet deine Antwort?“
    Laney sah Greg an und verzog den Mund. Sie zögerte und stieß dann hörbar die Luft aus.
    „Weißt du, von all den Idioten, mit denen ich in den letzten Jahren zusammen war, bist du auf jeden Fall derjenige, mit dem ich mich am besten verstehe.“
    Sie lächelte leicht und sah dann wieder auf den See hinaus.
    „Diese ganze Sache gefällt mir nicht“, stellte sie dann fest. „Wir sollten nicht dazu gezwungen sein, so etwas zu tun. Wenn wir uns verbinden, dann sollte es doch geschehen, weil wir es so wollen, und nicht, weil es das Richtige ist.“
    „Laney, sieh mich an“, forderte Greg sie auf.
    Laney gehorchte und Greg sah ihr tief in die dunklen Augen.
    „Niemand wird dich zu etwas zwingen“, versicherte er ihr. „Wenn Marlene kommt, um dich zu holen, dann werden wir alles tun, um dich zu verteidigen. Aber niemand von uns wird dich dazu zwingen, dich mit jemandem zu verbinden, wenn du es nicht willst. Dann wären wir ja genauso schlimm wie Marlene.“
    Laney legte den Kopf schief und betrachtete Greg einen Moment lang. Dann beugte sie sich nach vorne und näherte ihr Gesicht dem seinen. Sie zögerte einen kurzen Augenblick und legte dann ihre Lippen auf seine. Es war ein sehr freundschaftlicher und liebevoller Kuss, der weder eine Einladung darstellen sollte noch einen Wunsch nach mehr aufkeimen ließ. Doch es fühlte sich auch nicht unangenehm an.
    Als Laney ihre Lippen wieder von Gregs löste, öffnete dieser die Augen und sah sie irritiert an. Laney seufzte.
    „Hast du etwas gespürt?“, fragte sie. „Ein Kribbeln, ein Sehnen? Irgendwas?“
    Greg schluckte. Seine Gefühle waren so furchtbar zwiegespalten, dass er sich gar nicht traute, mit Laney darüber zu reden. Laney zu küssen erschien ihm irgendwie falsch, obwohl sie ja nicht wirklich seine Schwester war.
    „Die Gefühle kommen durch die Verbindung“, versicherte Greg ihr. „Sieh dir Alexander und Gadha an. Alexander mochte Gadha vor der Verbindung noch nicht mal besonders. Und trotzdem klappt das Zusammenleben wunderbar. Ich wette, wenn wir erst mal eine Weile verbunden wären, würde die Liebe von ganz alleine kommen. Dann könnte uns auch eine Trennung nicht mehr voneinander los kriegen.“
    „Das ist möglich“, gab Laney zu. „Aber Gadha hat sich schon vor der Verbindung zu Alexander hingezogen gefühlt. Wenn nicht mindestens einer der Partner etwas für den anderen empfindet, bleibt die Beziehung hauptsächlich körperlich. Und das ist doch schade.“
    Greg spürte, wie ihm heiß und kalt wurde. Er mochte gar nicht an Sex mit

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