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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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Laney denken. Ihm war zwar klar, dass es durch die Verbindung früher oder später dazu kommen würde, aber im Moment konnte er sie einfach nicht so sehen. Es brachte ihn völlig aus dem Konzept, dass sie überhaupt darüber redeten.
    „Ich glaube, wir wären ein super Team“, sagte Greg in einem letzten Versuch Laney zu überzeugen.
    Er wollte sie wirklich nicht zu sehr bedrängen, aber andererseits stimmte es, was er gesagt hatte. Wenn sie sich schon ohne wahre Liebe binden musste, dann wäre es ihm lieber, selbst derjenige zu sein, für den sie sich entschied. So könnte er wenigstens sicher sein, dass sie gut behandelt wurde.
    „Wirst du darüber nachdenken?“, fragte Greg und sah sie bittend an.
    Laney nickte und stand dann auf.
    „Ich gehe jetzt schlafen“, verkündete sie. „Lass uns später darüber reden.“
    Greg nickte und sah dann zu, wie Laney das Ufer entlang wieder Richtung Haus lief. Wie viel einfacher wäre es für ihn gewesen, wenn er erst zwei Jahre später aufgewacht wäre.
    In dieser Nacht konnte Laney nicht schlafen. Sie war zwar müde, aber sie wälzte sich seit Stunden unruhig hin und her, während die Gedanken in ihrem Kopf Karussell zu fahren schienen. Was nur sollte sie Greg sagen? Greg war ein wunderbarer Mann, der sie bestimmt glücklich machen konnte. Er sah nicht schlecht aus, war witzig und gehörte zur Familie. Was also wollte sie mehr? In den letzten drei Jahren hatte sie mehr Männer kennenglernt als die meisten Mädchen in ihrem Alter überhaupt zu sehen bekamen. Und es war niemand dabei gewesen, der auch nur ansatzweise so gut zu ihr gepasst hätte wie Greg. Warum also zögerte sie?
    Weil es sie störte, dass die Umstände sie unter Druck setzten. Sie wusste, dass sie sich bald entscheiden musste, und das fand sie schrecklich. Marlene würde in einem Jahr erwachen und es war abzusehen, dass die Ältesten dann nach ihr schicken würden. Wenn sie sich vorher verband, konnte sie der Prozedur entgehen. Wenn sie es aber nicht tat, würde man sie mit Marlene verbinden. Wenn sie verhindern wollte, dass die Ältesten Gewalt anwandten, würde sie sich in ihr Schicksal ergeben müssen. Es sei denn …
    Mit einem Schlag war Laney wieder hellwach.

Kapitel 7
    Ausgeflogen
    Als Greg am nächsten Morgen erwachte, verspürte er eine innere Unruhe, die er nicht einzuordnen vermochte. Er hatte das Gefühl, als wäre irgendetwas nicht in Ordnung, hatte aber nicht die geringste Ahnung, worum es sich dabei handeln könnte. Rastlos stand er auf und begann im Haus herumzulaufen, auf der Suche nach etwas, das er nicht definieren konnte.
    Irgendwann fand er sich unversehens vor Laneys Zimmertür wieder. Als ihm klar wurde, wo er sich befand, sah er sich um und klopfte abwesend gegen die Türe. Vielleicht wusste Laney ja, was anders war, und konnte ihm sagen, was hier nicht stimmte. Greg wartete einen Augenblick, aber niemand antwortete.
    Irritiert starrte Greg die Holztür an und hämmerte dann nochmal etwas lauter dagegen. Nichts geschah.
    „Laney“, rief er und legte das Ohr an die Tür, um herauszufinden, ob sie ihn gehört hatte. Doch er konnte kein Geräusch auf der anderen Seite vernehmen.
    „Laney“, rief Greg noch lauter und drückte dann entschlossen die Klinke herunter.
    Das Zimmer war nicht verschlossen. Greg trat ein und sah sich um. Er brauchte nur einen Moment, um festzustellen, dass Laney nicht da war. Das Fenster stand offen und die Sonne schien auf Laneys gemachtes Bett.
    Sie ist fort, schoss es Greg durch den Kopf und er lief ans Fenster, um nach dem Mädchen Ausschau zu halten. Doch alles war ruhig und friedlich, wie immer. Der Wald, der das Herrenhaus umgab, gab nicht preis, welchen Weg Laney genommen hatte.
    Greg wollte gerade losrennen und die anderen alarmieren, als er etwas entdeckte. Auf Laneys Bett lag ein Briefumschlag.
    Er war schlicht und weiß, doch Greg erkannte, dass Laney in ihrer schönen geschwungenen Schrift etwas auf die Oberfläche geschrieben hatte. Da stand:
    Vergib mir.
    „Sie ist weg!“
    Die Schlafzimmertür knallte auf und augenblicklich drang helles Sonnenlicht durch das Fenster auf dem Flur und hüllte das gesamte Zimmer ein. Kathleen stieß einen Schrei aus und Jason warf geistesgegenwärtig eine Decke über sie, um den Schmerz erträglicher zu machen.
    „ Tür zu! “, brüllte Jason und Greg gehorchte sofort.
    Er schlug die Tür zu und machte dann das Licht an. Verstört sah er zu Kathleen hinüber und zerknitterte dabei den Brief von

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