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Familienpoker: Vijay Kumars vierter Fall (German Edition)

Familienpoker: Vijay Kumars vierter Fall (German Edition)

Titel: Familienpoker: Vijay Kumars vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunil Mann
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Hügel und Berge schweifen.
    Als ich mich erhob, um mich zu verabschieden, liefen ihr Tränen übers Gesicht, vor Freude oder aus Furcht vor dem, was auf sie zukam – ich wusste es nicht.

Epilog
    Kurz bevor wir das Landesmuseum erreichten, setzte ich den Blinker, fuhr in eine frei werdende Parklücke vor dem Zürcher Hauptbahnhof und schaltete den Motor aus.
    Schweigend blieben wir nebeneinander sitzen und sahen den Fahrgästen zu, die aus einem eben eingefahrenen Zug stiegen.
    Der Anruf hatte mich am Tag zuvor erreicht und Christoph Berger hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er die richtigen Worte gefunden hatte.
    »Ich habe mir nochmals alles durch den Kopf gehen lassen und ich glaube, ich bin jetzt bereit«, hatte er schließlich stockend hervorgebracht. »Ich möchte meine Tochter kennenlernen.«
    Kaum hatte er aufgelegt, hatte ich Noemis Nummer gewählt. Wie sich Irene Winter dabei fühlte, konnte ich nur erahnen. Als ich vorhin Noemi auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin abholte, um sie zum Zug zu bringen, hatte sie ihre Tochter an sich gedrückt, als wollte sie das Mädchen nie mehr loslassen. Sie hatte Noemi nicht bis zum Auto begleitet und bei meinem Anblick beinahe schüchtern die Hand zum Gruß gehoben. Blass und hohlwangig hatte die Winter gewirkt, das Wissen, dass ihre perfekte kleine Familie im Begriff war auseinanderzubrechen, musste ihr schlaflose Nächte beschert haben.
    »Hast du eine Zigarette für mich?«
    Ich reichte Noemi das zerknitterte Päckchen, das ich in Gstaad gekauft hatte, und stieg aus.
    Während Noemi sich die Parisienne anzündete und dabei nervös von einem Bein aufs andere trat, holte ich ihre Reisetasche aus dem Kofferraum und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, mir zu folgen. Sie nahm zwei tiefe Züge und trat die nur angerauchte Kippe wieder aus.
    Der Zug nach Bern stand auf Perron 17. Wir sprachen kein Wort, als wir den Waggons entlangliefen, erst als Noemi einen nicht komplett überfüllten Wagen entdeckt hatte und sich in der offenen Tür nach mir umwandte, schien es, als wollte sie noch etwas loswerden. Doch dann schluckte sie nur leer und ich lächelte ihr ermutigend zu – als Zeichen dafür, dass ich in etwa nachvollziehen konnte, was in ihr vorging.
    Auf der Suche nach einem freien Platz stieg sie die ersten paar Stufen in den oberen Stock hoch, hielt dann aber plötzlich inne, drehte sich um und kam zögernd zurück zu mir. Sekundenlang sah sie mich an, bevor sie mit einer unerwarteten Heftigkeit ihre Arme um meinen Hals schlang.
    »Dein richtiger Geburtstag ist übrigens am achtzehnten Juni«, flüsterte ich ihr ins Ohr, ohne mir anmerken zu lassen, wie sehr mich ihre Geste rührte. »Deswegen hat dein Vater jeweils an diesem Tag Blumen für dich hingelegt. Sie mussten dich damals in der Klinik zwei Nächte vor deiner leiblichen Mutter verstecken. Das ist der Grund, weshalb der zwanzigste Juni auf deinem Geburtsschein aufgeführt ist und es keine Fotos als Neugeborenes von dir gibt.«
    »Gar nicht so übel – für einen indischstämmigen Detektiv.« Sie löste sich von mir und lächelte schief, bevor sie den Bahnwagen wieder betrat. »Aber das Kellnern solltest du lassen!«
    »Werd ich mir merken. Grüß den Weckdienst von mir, wenn er wieder anruft!«
    Sie guckte einen Augenblick lang verdutzt, bevor ihr Mittelfinger hochschnellte.
    Am Vormittag hatte ich von Mónica erfahren, dass der Gerichtsmediziner Textilfasern in Schwester Almas Lunge gefunden hatte, sie stammten eindeutig von einem Kissen, das auf ihrem Bett gelegen hatte. Oberschwester Maria hatte sie vermutlich damit erstickt. Diese hätte ihre Verhaftung mit stoischer Haltung über sich ergehen lassen, wie mir Mo am Telefon berichtete. Gott würde seine Hand schützend über sie halten, er allein wisse, dass sie kein Unrecht begangen hätte, hatte sie mit fester Stimme deklamiert, bevor man sie in Gewahrsam nahm.
    Etwas zögerlich berichtete ich Mo im Anschluss von meiner Vermutung, die Leiche ihres Vaters könnte sich in einem der Kindergräber befinden, vermutlich in einem, das um den März 2007 herum datiert war. Die Bemerkung Ruth Bergers zur leeren Grabstätte ihrer Tochter hatte mich auf diese Idee gebracht. Schließlich gab es kaum ein besseres Versteck für eine Leiche als ein Grab. Das war wohl auch Sánchez und Grüninger klar gewesen. Nach einer unangenehm langen Pause meinte Mo mit einer seltsam emotionslosen Stimme, sie würde der Sache nachgehen und mich auf dem Laufenden halten.
    Ich

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