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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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als stünde er direkt neben ihr.
    Mit einem verkrampften Lächeln auf den Lippen schlug sie sich bis zu ihrem Tisch durch und blieb unschlüssig davor stehen. Keine Spur von ihrer Mutter oder von Ross. Sie beschloss kurzerhand, zu gehen. Es war feige, einfach so abzuhauen, doch ihr Liebeskummer steuerte auf seinen absoluten Höhepunkt zu. Sie brauchte weiß Gott keine Zuschauer, wenn ihre mühsam zusammengehaltene Beherrschung auseinanderbrach. Zögernd kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und fühlte sich vollkommen allein, trotz der vielen Menschen um sie rum.
    Ich habe wenigstens den Mut zuzugeben, dass ich dich um jeden Preis haben will. Du willst mich genauso, ich spüre es doch.
    Seine Worte von eben drangen wie aus dem Nichts wieder in ihr Gedächtnis. Chloe schwankte auf ihren hohen Schuhen und klammerte sich an die Lehne des Stuhls, der vor ihr stand, um nicht einfach umzufallen. Innerlich fiel sie trotzdem, so tief und schmerzhaft, dass sie glaubte, ihre Rippen brechen zu fühlen, die sich allesamt in ihr verwundetes Herz bohrten. Chloe keuchte unter dem wilden Schmerz in ihrer Brust. Ryan hatte ihr das Herz gestohlen, es irreparabel geschädigt und trampelte auch noch darauf rum. Sie drehte sich mit einem Ruck um. Zum Teufel mit ihm!
    Mit staksigen Schritten marschierte sie aus dem Saal, um sich ihren Mantel zu holen. Während sie darauf wartete, dass die Garderobiere ihren Job erledigte, entdeckte sie auf einmal ihre Mutter. Sie stand ein gutes Stück abseits, in einer ziemlich schlecht einsehbaren Nische. Davor befand sich ein gigantischer Kübel mit einer riesigen Palme und erschwerte zusätzlich die Sicht, dennoch erkannte sie die zweite Person, die bei ihr war. Leanne redete wild gestikulierend auf Ross Turner ein, der in lässiger Haltung vor ihr stand. Geistesabwesend nahm Chloe den Mantel an, bedankte sich flüchtig und bewegte sich auf die beiden zu. Eine unerträgliche Neugier trieb sie vorwärts. Sie wollte endlich wissen, was es mit Leanne und Ross auf sich hatte.
    Ohne lange darüber nachzudenken, ob es richtig oder falsch war, die beiden zu belauschen, pirschte sich vorsichtig heran und drückte sich an die Wand, die direkt hinter dem Palmenkübel verlief. Mit angehaltenem Atem lauschte Chloe dem Fortlauf der Unterhaltung.
    „Warum verfolgst du mich immer noch, Ross? Du hast doch bekommen, was du wolltest und mir in Italien versprochen, dass du mich von jetzt an in Ruhe lassen würdest. Waren das nur leere Worte? Hör auf, mir weiter nachzustellen, und scher dich zurück nach Texas zu deinen Kühen.“
    Leannes Stimme klang atemlos, wütend. Chloe drückte sich fest gegen die Wand und schielte um die Ecke, um einen Blick durch die riesigen Blätter hindurch zu erhaschen. Jetzt konnte sie Ross breiten Rücken sehen, der ihre Mutter komplett verdeckte. Seine breiten Schultern bebten, als er ein hämisches Lachen ausstieß. Es klang kalt und berechnend. So hatte Chloe diesen Mann noch nie erlebt, und böse Vorahnungen griffen mit rasiermesserscharfen Krallen nach ihr, zerschnitten ihren Verstand und ließen sie nicht mehr los.
    „Hast du wirklich geglaubt, dass ich das ernst meine?“, spottete er. „Ich bitte dich, Leanne. Du als gewiefte Lügnerin solltest doch die Unwahrheit erkennen, wenn sie dir ins Gesicht springt. Aber offensichtlich habe ich dich überschätzt.“
    „Du bist ein widerwärtiger Mistkerl, und ich hasse dich.“
    Chloe beugte sich ein wenig vor und schielte um die Ecke. Soweit sie es erkennen konnte, griff er sich in einer dramatischen Geste ans Herz.
    „Oh, jetzt hast du mich wirklich getroffen, aber keine Sorge. Dieses Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit.“
    „Ross, ich warne dich. Ich habe mir hier ein neues Leben aufgebaut, ich werde bald wieder heiraten, und ich will nicht, dass du mir das alles kaputtmachst, nur weil du dich zu einem rachsüchtigen Arschloch entwickelt hast.“
    Chloe wurde blass. Was ging hier nur vor sich? Die beiden kannten sich, und zwar so gut, dass er ihr offensichtlich nach Italien nachgereist war. Hatte Leanne etwa auch eine Affäre? Mit staubtrockenem Mund und angehaltenem Atem, hörte sie weiter zu und schloss gleich darauf gepeinigt die Augen.
    „Ja, du hast dir ein neues Leben aufgebaut und dein altes ohne die geringsten Gewissensbisse hinter dir gelassen. Hast du eigentlich jemals an Paige gedacht, während du dich hier in England amüsiert hast?“ Seine Stimme überschlug sich fast vor Verachtung, während es Chloe speiübel

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