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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Unerträglichkeit. Doch sie zerstörte den Anschein von Sanftmut und gebärdete sich wie eine Wildkatze.
    „Mir ist wirklich nie ein Mann begegnet, der sich einer Frau so schamlos genähert hat wie du. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich will diesen schrecklichen Abend nur noch vergessen und werde jetzt nach Hause fahren. Du erlaubst?“
    Sie drängte sich an ihm vorbei und marschierte mit einer aufrecht stolzen Haltung auf die Türe zu, die selbst Napoleon zu Lebzeiten Respekt abgerungen hätte. Ryan sah ihr bedauernd nach. Er hatte sie mit seiner Weigerung, seinen Namen zu verraten, zweifelsohne gekränkt, aber unter den momentanen Umständen war es das Beste, diesem Erlebnis so wenig Bedeutung wie möglich beizumessen. In wenigen Monaten würde er vor den Altar treten und Leanne Carter zu seiner Frau machen. Da konnte er keine Komplikationen gebrauchen, auch wenn sie in noch so verführerischer Verpackung daherkamen.

Kapitel 4
     
    Die Penthouse-Wohnung ihrer Mutter lag am Rande von Greenwich und war mit der U-Bahn und anschließend wenigen Minuten Fußweg bequem zu erreichen. Chloe nutzte ungern ihren alten Mini, um ihre Mutter zu besuchen, denn es war schlichtweg unmöglich, einen Parkplatz in der Nähe zu ergattern. Also sparte sie sich die lästige Suche, indem sie auf öffentliche Verkehrsmittel auswich.
    Statt Vorfreude auf diesen Abend verspürte sie einen unangenehmen Druck in der Magengegend, sobald sich die Türen des Aufzugs vor ihr zusammenschoben. Eine ungute Vorahnung beschlich sie, was den bevorstehenden Verlauf des Abends anbelangte, ohne dass sie hätte sagen können, warum. Dann schüttelte sie den Kopf über sich selbst. Sie musste wirklich aufhören, immer so viel zu grübeln und schob das mentale Unwohlsein einfach auf den Umstand, dass sie sich nun mal grundsätzlich fehl am Platz fühlte, sobald sie die Wohnung ihrer Mutter betrat. Während Chloes vier Wände dem normalen Durchschnitt eines regelmäßig arbeitenden Menschen entsprachen, erstrahlten Leannes Privaträume in luxuriösem Glanz, der ihren dekadenten Lebensstil widerspiegelte. Alles war supermodern geschnitten, klare Linien, sehr hell und offen. Dennoch verfügte das weitläufige Appartement über eine zeitlose Eleganz, die Leanne ganz und gar einer talentierten Innenausstatterin zu verdanken hatte. Doch es waren nicht die geschmackvoll ausgesuchten Möbel, die den Wohnsitz so besonders machten, sondern vielmehr die phänomenale Aussicht auf die träge dahinfließende Themse.
    Chloe war jedoch zu angespannt, um sich auf den Ausblick zu freuen, den Leannes traumhafte Dachterrasse zu bieten hatte, und wanderte wie ein gereizter Tiger im Lift hin und her. Tatsächlich hätte sie ohne mit der Wimper zu zucken einen staubtrockenen Dia-Vortrag über den letzten Urlaub ihrer Nachbarin vorgezogen, anstatt sich in die bevorstehende Begegnung mit ihrem zukünftigen Daddy zu stürzen.
    Unruhig klopfte sie mit dem Absatz ihrer hochhackigen Pumps auf dem Fahrstuhlboden herum und lauschte dem typischen Gedudel, das in dezenter Lautstärke aus den oben angebrachten Lautsprechern schallte. Ihr Blick fiel auf den grellroten Stoppknopf. Für eine Sekunde war sie versucht draufzudrücken, um diesem Abend vorzeitig zu beenden, verwarf den Gedanken aber sofort wieder. Sie würde ohnehin nicht drum herumkommen, ihrem künftigen Stiefvater irgendwann Guten Tag zu sagen, also wartete sie darauf, dass der Aufzug sie endlich im obersten Stockwerk ausspuckte. Mit einem glockenhellen Pling hielt er an, die Türen fuhren surrend auseinander, und sie stieg aus.
    „Vorhang auf für eine weitere Episode aus der Seifenoper ‚Meine Mutter ist die Beste’, murmelte Chloe sarkastisch und ging den Flur entlang. Er war mit einem hellen Teppich ausgelegt und dämpfte die Geräusche ihrer Absätze, während sie dem schicken Wohntempel ihrer Mutter immer näher kam. Als sie endlich vor der weißlackierten Wohnungstür stand, zögerte sie merklich und atmete ganz tief durch, ehe sie wie ein kleines Kind das Ohr an die Tür legte und lauschte.
    Von innen war leise Musik zu hören. Blues, wenn sie ihre Ohren nicht völlig im Stich ließen. Ein wenig irritiert zog sie die Augenbrauen hoch, denn das war so gar nicht die Musikrichtung ihrer Mutter, die eher ein Fan von einschlägiger Popmusik war – Marke Britain’s Got Talent . Auf einmal drang ein Kichern an ihr Ohr. Leanne. Gefolgt wurde dieser liebliche Ton von einem heiseren Männerlachen, das Chloe ein heftiges

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