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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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ist wunderbar mild für Londoner Verhältnisse. Man kann sogar die Sterne am Himmel sehen“, sagte er und warf einen abfälligen Blick auf Leanne, die stocksteif auf ihrem Stuhl saß und die vollen Lippen zu einem schmalen Strich zusammenpresste. Chloe war erleichtert, dass Victor ihr die Gelegenheit bot, der unangenehmen Situation kurz entkommen.
    „Eine wunderbare Idee, Victor“, stimmte sie zu und ignorierte den stocksauren Blick von Ryan. Was bildete sich der Kerl eigentlich ein, so offensichtlich eifersüchtig zu reagieren? Immerhin war sie Single und konnte die Sterne betrachten, mit wem sie wollte. Dennoch war es schwer, die brennenden Blicke, die sich erbarmungslos in ihren Rücken bohrten, einfach als unwichtig abzutun. Erst als sie die Terrasse betrat, konnte sie frei durchatmen und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Was sich als folgenschwerer Fehler erwies, denn sie hatte sofort wieder Ryan vor Augen. Bekleidet mit lässigen Jeans, die tief auf seinen schlanken Hüften saßen, und einem aufgeknöpften schwarzen Hemd, das lasziv flatternd seinen Oberkörper umschmeichelte …
    „Ein furchtbarer Abend, nicht wahr?“
    Chloe zuckte erschrocken zusammen, weil sie beim Träumen erwischt wurde, und drehte sich nach rechts, von wo aus Victor mit ruhigem Blick den dunklen Linien des Flusses folgte, der sich wie ein schwarzer Aal durch die Nacht schlängelte. Seine Miene blieb undurchschaubar, aber gelassen, und sie entspannte sich ein wenig.
    „Sie sind nicht leicht zu täuschen, nicht wahr? Und ich dachte, ich hätte gerade eben die Show meines Lebens abgeliefert“, antwortete sie. Eigentlich war dies scherzhaft gemeint, doch Victors Mundwinkel zuckten nicht mal.
    „Dass sie nicht mit der Wahl ihrer Mutter einverstanden sind, sieht sogar ein Blinder, Chloe.“
    Ein abschätzender Blick traf sie, und sie überkam beim Anblick der scharf geschnittenen Gesichtszüge ein Heidenrespekt vor diesem Mann. Er konnte bestimmt unbarmherzig und mitleidlos sein. Auch sich selbst gegenüber …
    „Das mag sein“, antwortete sie vorsichtig. „Aber meine Mutter ist eine erwachsene Frau, ihr Bruder ist ebenfalls volljährig, und sie haben sich nun mal entschieden, den Rest ihres Lebens gemeinsam zu verbringen. Nichts, was wir denken oder sagen, wird daran etwas ändern, und je früher wir das akzeptieren, desto besser für alle Beteiligten.“
    Das erste Mal an diesem Abend schenkte er ihr ein Lächeln. Es war spannend, dabei zuzusehen, wie es die versteinerten Züge in seinem Gesicht zum Leben erweckte.
    „Wem wollen Sie eigentlich etwas vormachen? Wir heißen diese Verbindung beide nicht gut, und vielleicht sollten wir uns zusammentun, um ihr ein Ende zu bereiten. Was halten Sie davon?“
    Chloe war entsetzt über diesen Vorschlag, obwohl die Vorstellung von Ryan als freiem Mann sie in heftige Gewissensnöte stürzte. Durfte man was mit dem Ex der eigenen Mutter anfangen?
    „Victor, ich muss doch sehr bitten!“, ereiferte sie sich. „Ich würde nichts tun, womit ich meine Mutter unglücklich mache. Auch wenn Sie der Meinung sind, dass sie nicht die Richtige für ihn ist, so haben Sie nicht das Recht, sich da einzumischen. Entweder die beiden sind füreinander bestimmt und werden eine gute Ehe führen, oder sie werden über kurz oder lang wieder auseinandergehen.“
    Er spitzte sinnend die Lippen, was Chloe fatal an Ryan erinnerte. Je länger sie ihn ansah, umso mehr musste sie ihre vorhin so vorschnell gefasste Meinung angesichts seiner Attraktivität revidieren. Victor war schön, nur auf eine deutlich herbere Art als sein Bruder. Ein ungeschliffener Rohdiamant, der offensichtlich seine natürliche Fassung bevorzugte, während sich sein Bruder in seiner ganzen funkelnden Schönheit präsentierte.
    Seine Antwort abwartend, starrte sie an ihm vorbei ins Innere des Apartments. Ihre Mutter gestikulierte wild mit den Armen und war offensichtlich immer noch wütend auf Ryan. Er saß mit stoischer Miene daneben und ließ den unablässig fließenden Redeschwall mehr oder weniger gelassen über sich ergehen.
    „Sehen Sie nur“, flüsterte Victor ihr über ihre Schulter hinweg zu. Seine Stimme war so leise, dass sie sich anstrengen musste, um ihn zu verstehen. Sein Wispern wurde vom Wind davongetragen, doch er sprach schon längst weiter, diesmal lauter, und mit einem unverkennbar zynischen Unterton. „Die beiden streiten sich jetzt schon, dabei hat er nichts weiter getan, als seine Meinung zu sagen. Es mag

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