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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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dann den Kopf. „Keine Ahnung, was das war. Du hast mich irgendwie verhext, und ich hatte das Gefühl, niemals zur Ruhe zu kommen, wenn ich nicht wenigstens einmal mit dir schlafe. Doch das ist jetzt ein für alle Mal vorbei. Eine Wiederholung wird es nicht geben.“
    Chloe senkte den Blick, ihre Finger spielten mit dem Zipfel ihrer Bettdecke, um sich irgendwie zu beschäftigen, und ihr wurde das Herz schwer, als ihr nach dem ersten verflogenen Rausch dämmerte, was sie getan hatte. Sie war ihrer Mutter in den Rücken gefallen, hatte sie aufs Übelste betrogen, und es hatte ihr so sehr gefallen, dass sie ohne Weiteres einem kleinen erotischen Nachgesang zugestimmt hätte.
    „Dann wars das also.“
    Sogar sie hörte die Enttäuschung aus ihrer Stimme heraus, ihm entging sie ebenfalls nicht. Er sah sie ungläubig an.
    „Natürlich. Was hast du denn gedacht, was passieren würde? Dass ich dir meine unsterbliche Liebe erkläre und Leanne deinetwegen verlasse?“
    Sie schnaubte ertappt, denn insgeheim hätte sie sich etwas Derartiges durchaus gewünscht.
    „Mach dich nicht lächerlich, Ryan. Du bedeutest mir nicht das Geringste, und ich bin froh, dass wir beide endlich diesen Druck losgeworden sind“, log sie. Sie hob den Kopf und hoffte, dass es so überheblich aussah, wie sie es sich wünschte. Sie wollte nicht wie ein abserviertes Groupie wirken. Es wäre zu demütigend.
    „Es wird wohl das Beste sein, wenn ich dir und Mutter bis zur Hochzeit aus dem Weg gehe, und du kannst mir glauben, dass ich ihr sicher nie etwas von uns beiden erzählen werde, aber … sollte ich jemals mitkriegen, dass du dieses Spielchen noch mit anderen Frauen treibst, dann wirst du dir wünschen, niemals geboren worden zu sein.“
    Ryan lächelte leidenschaftslos und trat an das Bett heran. Er packte ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger und zog es nach oben.
    „Prinzessin, mach keine Versprechungen, die du ohnehin nicht halten kannst“, erklärte er gönnerhaft, beugte sie über sie und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. Für einen winzigen Augenblick schien es, als ob er ihn vertiefen wollte, doch es war nur eine kurze Momentaufnahme. Ryan steifte ihren Mund nur flüchtig, ehe er zwei Schritte rückwärts ging und sie mit einem eigenartig bedauernden Blick ansah.
    „Machs gut, Chloe“, sagte er zum Abschied, drehte ihr den Rücken zu und verschwand durch die Schlafzimmertür.
    Sie wartete, bis sie die Haustür zufallen hörte, ehe sie ihren Tränen freien Lauf ließ. Haltlos schluchzend versteckte sie ihr Gesicht in den Kissen und fühlte sich so einsam und allein wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie hatte gepokert und verloren, bevor sie überhaupt registriert hatte, wie hoch der Einsatz war.
    Aufgelöst spürte sie plötzlich eine leichte Bewegung an ihrem Bein. Tränenblind sah sie abwärts und blickte in die grünen Katzenaugen von Kassiopeia, die am Fußende des Bettes kauerte und sie eigenartig verständnisvoll musterte. Die exzentrische Katzendame bewegte sich geschmeidig auf sie zu und kuschelte sich zu Chloes maßloser Überraschung an ihre Schulter. Mit einem zittrigen Lächeln hob sie die Hand, strich über das seidenweiche Fell.
    „Wenigstens wir Frauen halten noch zusammen.“
    Sie fühlte sich durch die Gegenwart des Tieres seltsam getröstet. Trotzdem dauerte es lange, ehe sie in dieser Nacht Schlaf fand, denn sobald sich die Lider über ihre rot geränderten Augen senkten, formte ihr Geist quälende Bilder, die sie und Ryan in leidenschaftlicher Umarmung zeigten.
     

Kapitel 6
     
    Chloe hätte nicht mit Bestimmtheit sagen können, was für ein Bild sie sich von Ross Turner zusammengeschustert hatte, ehe sie ihm leibhaftig gegenüberstand. Seine tatsächliche Präsenz, seine unaufdringliche Freundlichkeit und sein interessierter Blick hatten alle Vorstellungen von ihm zu Staub zerfallen lassen. Sie war positiv überrascht von diesem attraktiven Mann, weil er sich im Gegensatz zu ihren Horrorvorstellungen äußerst gelassen präsentierte. Mit übereinandergeschlagenen Beinen saß sie neben ihm in einem luxuriös ausgestatteten Rolls Royce. Die Scheiben waren abgedunkelt und schwärzten die draußen vorbeifliegende Welt zu einem verschwommenen grauen Mix an Formen. Innen dominierte helles handgenähtes Leder die Ausstattung, dezenter Luxus, der keinen protzigen Schnickschnack benötigte. Auf einem kleinen ausklappbaren Tischchen standen eine Flasche Mineralwasser sowie zwei halb gefüllte Gläser.

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