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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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haben. Sie würden mir damit viele schlaflose Nächte ersparen.“
    Seine Ehrlichkeit war der Auslöser für ihre Zustimmung.
    „Also gut, ich werde kommen. Wieder im Hotelrestaurant? Das Essen dort war wirklich ganz ausgezeichnet.“
    „Aber sicher, wenn das Ihr Wunsch ist, essen wir dort. Halb acht, passt Ihnen das?“
    „Das passt sogar prima“, erwiderte sie und sah flüchtig auf ihre Armbanduhr. Verblüfft sah sie, dass der Zeiger bereits halb sechs anzeigte, was nichts anderes bedeutete, als dass sie das Gespräch mit ihrer Mutter an dieser Stelle abbrechen musste, wenn sie nicht zu spät kommen wollte. Sie würde einen Geschäftstermin vorschieben, was in groben Zügen ja auch der Wahrheit entsprach.
    Sie legte eine bedauernde Miene auf, als sie sich nach dem Ende des Gesprächs erhob.
    „Tut mir leid, ich muss leider schon gehen. Mir ist ein wichtiger Termin dazwischengekommen, und wenn ich mich nicht gleich auf den Weg mache, kann ich unmöglich pünktlich sein.“
    Leanne nickte betrübt und wirkte ehrlich traurig über Chloes plötzlichen Aufbruch. Sie sah zu ihr hinunter und nagte unentschlossen an ihrer Lippe, ehe sie spontan ihre Hand auf den Arm ihrer Mutter legte und sich nach unten neigte, um sie auf die Wange zu küssen. Ihre Mutter roch nach Rosen, ein Duft, der ihr die Sinne vernebelte und sie so schmerzlich an all die Momente in ihrer Kindheit erinnerte, in denen sie sich geradezu danach verzehrt hatte, ihn ganz tief einzuatmen. Vorzugsweise eingekuschelt in ihren Armen.
    „Wir reden ein andermal darüber. Okay?“, flüsterte sie leise.
    Ihre Mutter nickte langsam.
    „Okay, ich habe auch nicht erwartet, dass du mir jubelnd um den Hals fällst. Ich habe viel gutzumachen.“
    „Ich auch, mehr als du dir jemals vorstellen könntest“, schoss es Chloe bedrückt durch Kopf. Sie wollte sich schon abwenden, um das Café zu verlassen.
    „Chloe, warte.“
    Sie drehte den Körper wieder halb in ihre Richtung. „Ja?“
    Leanne holte tief Luft, ehe sie weitersprach. „Hör mal. Ich muss morgen früh nach Italien und werde fast zwei Wochen … wenn nicht sogar länger … nicht im Land sein.“ Sie verdrehte die Augen, als wäre ihr die Tatsache lästig. „Dreharbeiten“, fügte sie noch erklärend hinzu und schenkte Chloe ein bittendes Lächeln. „Wäre es möglich, dass wir uns nach meiner Rückkehr treffen, um in Ruhe miteinander zu reden? Mir liegt viel daran, dass wir uns gründlich aussprechen. Ich möchte einfach mein Leben ordnen, bevor ich Ryan heirate, und du stehst an oberster Stelle.“
    Chloe wurde übel. Ihre Mutter so entspannt über ihre Zukunft reden zu hören, ließ ihre Augen brennen, als hätte sich dahinter eine Ladung Batteriesäure angesammelt. Es waren aber Tränen, die machtvoll nach außen drückten. Sie biss sich fest auf die Zunge, bis der einsetzende Schmerz den in ihrem Herzen überlagerte. Leanne freute sich so sehr auf ein Leben mit Ryan, während sie wie ein Geist danebenstand und zusah, wie sie sich vertrauensvoll einem Mann übergab, der sie nach Strich und Faden betrog.
    „Chloe …“ Ihre Mutter blinzelte sie unsicher an, weil sie immer noch schwieg. Sie riss sich zusammen und bog ein wenig die Mundwinkel hoch. Sie lächelte tatsächlich.
    Na bitte, geht doch ….
    „Entschuldige, ich war gerade gedanklich woanders“, antwortete sie. „Natürlich können wir uns treffen. Ruf mich einfach an, wenn du wieder da bist.“
    Leanne strahlte sie an, was erneut dazu führte, dass sich Chloe total beschissen fühlte. Nach einem letzten „Goodbye“ verließ sie das Lokal. Für Außenstehende strebte sie mit hocherhobenem Kopf und aufrechter Haltung auf den Eingang zu, doch innerlich wankte sie, kam zu Fall. Sie war übervoll mit Gefühlen und schluckte wie so oft die dummen Tränen hinunter, die ihr in die Augen steigen wollten.
    Verdammte Leanne …
    Eigentlich richtete sich ihre Wut gegen sich selbst und nicht gegen ihre Mutter. Sie hatte es gründlich vermasselt, und jetzt war es zu spät, um je wieder eine unbefangene Beziehung zu ihr aufzubauen. Sie konnte ihr einfach nicht mehr ins Gesicht schauen, ohne sich selbst und Ryan im Hintergrund zu sehen. Nackt, verschwitzt und mit lustverzerrten Gesichtern.
    Warum kam sie ausgerechnet jetzt daher und wollte ihre Freundin sein? Nach all den Jahren. Eins stand fest: Den richtigen Zeitpunkt zu treffen, war noch nie eine von Leannes Stärken gewesen.
    Erbittert über das miese Timing ihrer Mutter, winkte sie ein

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