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Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Family Affairs - Verbotenes Verlangen

Titel: Family Affairs - Verbotenes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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schwarzes Taxi heran, um sich nach Hause chauffieren zu lassen. Dort bat sie den Fahrer zu warten, eilte in ihre Wohnung und füllte den Futternapf von Kassiopeia auf, ehe sie sich auf die Schnelle ein wenig frisch machte. Nachdem sie alles zu ihrer Zufriedenheit erledigt hatte, machte sie sich wieder auf den Weg  nach unten und teilte dem wartenden Taxifahrer die neue Zieladresse mit.
    Erst dann konnte sie etwas entspannter im Sitz zurücksinken und ihren Kopf bewusst mit ganz banalen Dingen beschäftigen, während sie den hektisch fließenden Abendverkehr durch die Scheiben hindurch beobachtete. Hauptsache, sie musste nicht an Leanne denken oder – besser gesagt – daran, dass sie regelmäßig mit ihrem zukünftigen Mann schlief.
    Nach einer guten halben Stunde stieg sie aus dem Taxi und betrat das Hotel. Sie sah auf die Uhr und runzelte die Stirn. Es war noch viel zu früh, um sich schon bei Turner zu melden, also beschloss sie, die im Hotel untergebrachte Blue Bar aufzusuchen, um dort etwas zu trinken.
    Noch war nichts los, als sie durch den Eingang trat, was für diese frühe Abendstunde nicht ungewöhnlich war. Mit einem kurzen Blick scannte sie die Umgebung. Einfach alles, beginnend bei der Tapete, die sich über die gesamte Fläche des Raumes zog, bis hin zum Teppich und den Ledersesseln, war in einem äußerst ansprechenden Eisblau gehalten und verlieh dem Ambiente eine kühle Eleganz, die durch die dezente Musikuntermalung im Hintergrund wirkungsvoll in Szene gesetzt wurde. Ein Kellner im weißen Smoking huschte geschäftig durch den überschaubaren Innenraum und verschwand hinter der Theke. An der Wand dahinter prangte mittig eine Art silbernes Tablett in Form eines Bullauges, dessen Ränder mit eingestanzten Verzierungen geschmückt wurden. Teile des Kronleuchters, der keine vier Meter Luftlinie entfernt das Zentrum des Raumes bildete, spiegelten sich auf der ebenen Fläche.
    Chloe wandte den Blick ab und sah nach rechts. Außer ihr befand sich noch ein weiterer Gast in der Bar. Gedankenverloren saß er an einem der Tische entlang der Wand und starrte abwesend auf die Tischplatte. Sie schluckte ihre Überraschung herunter, als sie ihn erkannte. Es war Victor Seymour. Ryans scharfsinniger Bruder, der ihr das Gefühl vermittelte, als könnte er direkt in ihre Seele blicken. Sie verspürte nicht die geringste Lust, sich mit ihm zu unterhalten. Eine kleine Unachtsamkeit würde ausreichen, um ihn die richtigen Schlüsse ziehen zu lassen. Es war besser, ihm aus dem Weg zu gehen, denn er lauerte bestimmt nach wie vor auf eine Möglichkeit, die Heirat zwischen Leanne und Ryan zu verhindern. Leider entdeckte er sie, bevor sie auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, sich umzudrehen und unauffällig das Weite zu suchen. Erkennen blitzte auf seinem Gesicht auf, und er winkte sie herrisch zu sich heran.
    Chloe war ein wenig pikiert. Offenbar hatten beide Brüder einen Hang dazu, ihre Umgebung kontrollieren zu wollen. Die Gelegenheit zur Flucht war jedenfalls dahin, und sie steuerte auf seinen Tisch zu.
    „Hallo Victor, was für eine Überraschung, Sie in so einer Umgebung wiederzusehen.“
    Vor dem kleinen runden Tisch blieb sie stehen und betete, dass er lediglich kurz „Hallo“ sagen wollte. Sie legte keinen Wert darauf, diese Unterhaltung unnötig auszudehnen, lieber verbrachte sie die verbleibende Zeit in der Hotelhalle.
    Victor erhob sich höflich aus seiner sitzenden Position und ergriff Chloes Hand. Sein Händedruck war fest, seine ganze Ausstrahlung ungemein bestimmend. Er war definitiv ein Mensch, der sich und seine Umgebung gerne im Griff hatte, mit Sicherheit jegliche Form von Überraschungen verabscheute und pedantisch jeden Schritt im Voraus plante. Ein Kontrollfreak, der nichts dem Zufall überließ.
    „Chloe.“ Seine Stimme war dunkel, und die Art, ihren Namen auszusprechen, hatte etwas ungewollt Bedrohliches. Ihr Unbehagen vor seinem durchdringenden Blick unterdrückend, lächelte sie ihn munter an.
    „Was machen Sie hier? Falls es nicht unverschämt ist, Sie danach zu fragen?“
    Chloe hatte Angst, er könnte mit seinem jüngeren Bruder verabredet sein.
    „Ich treffe mich hier mit Ryan“, bestätige Victor ihre schlimmsten Befürchtungen. „Er ist noch in irgendeiner Galerie unterwegs, um die Werke eines neuen Künstlers zu begutachten. Setzen Sie sich doch ein wenig zu mir. Ich hätte nichts gegen ein bisschen nette Gesellschaft, da er sich verspäten wird.“
    Chloe versuchte,

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