Family Affairs - Verbotenes Verlangen
Paige kurzfristig aus der Fassung geriet. Stille Wasser sind tief und dreckig, besagte ein altes Sprichwort. Vielleicht galt das auch für Victor Seymour.
„Nun, meine liebe Ms. Turner, glücklicherweise habe ich den Vorschlag an ihren Vater gerichtet und nicht an Sie“, antwortete er kalt. „Ich nehme nicht an, dass Sie in der Sache etwas zu entscheiden haben.“
Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, zog er eine Karte aus der Innentasche seines Jacketts und reichte sie an Ross weiter.
„Hier, meine Visitenkarte. Mein Angebot steht, und Sie können mich jederzeit telefonisch erreichen.“
Ross steckte die Karte ein und nickte beifällig.
„Danke, ich werde mit Sicherheit darauf zurückkommen. Und nun werde ich die bezaubernde Ms. Carter und meine Tochter zu einem wunderbaren Essen entführen.“
Gerade als sie sich auf den Weg machen wollten, unterbrach eine tiefe Männerstimme den Aufbruch.
„Stör ich gerade?“
Ihr Kopf schoss herum, und Chloes Puls explodierte. Es war niemand Geringeres als Ryan, der gerade an die kleine Gruppe herantrat und vor allem sie mit sichtlicher Missbilligung musterte.
Kapitel 8
Obwohl sie ja gewusst hatte, dass er früher oder später hier aufkreuzen würde, war sie überrumpelt von seinem Auftauchen. Sein Gesichtsausdruck war unergründlich, seine Augen hingegen sprachen eine deutlichere Sprache. Unbehaglich wand sie sich unter den Blicken, die krisselige Schauer über ihren Rücken jagten. Das bissige Funkeln war kaum zu übersehen und versetzte sie in Erklärungsnot. Unter anderem deswegen, weil Ross ihr vor wenigen Sekunden freundschaftlich die Hand auf den Rücken gelegt hatte, um sie galant aus dem Raum zu führen. Für Ryan musste es so aussehen, als wäre ihre Beziehung zu Turner doch intimer, als sie behauptet hatte. Bestimmt spuckte er innerlich Gift und Galle, und sie würde um eine Erklärung nicht herumkommen, wenn sie das nächste Mal allein waren. Allerdings war sie sich nicht sicher, ob sie sich davor fürchten oder diesen Moment herbeisehnen sollte. Ryan trieb sie buchstäblich an ihre Grenzen. Die Anzeige ihres Gefühlsbarometers schwankte unentwegt hin und her, wechselte sich ab mit schwindelerregenden Hochs, wenn sie sich heimlich trafen, und den darauffolgenden Tiefs, sobald sie wieder allein in ihrer leeren Wohnung saß und mit ihrem zweifelhaften Status als Geliebte haderte.
Victor begrüßte in der Zwischenzeit seinen Bruder und machte ihren Selbstzweifeln vorläufig ein Ende.
„Ryan, wie schön, dass du uns auch mit deiner Anwesenheit beehrst.“ Er lächelte knapp und wies mit der Rechten auf die kleine Gruppe. „Aber um auf deine Frage von vorhin zurückzukommen … von Stören kann keine Rede sein. Wir waren gerade dabei, uns zu verabschieden.“
Chloe versuchte zwischenzeitlich, Ryans stechendem Blick auszuweichen, versagte aber kläglich, weil alles an ihm sie magisch anzog. Gott, allein die Art, wie er ihren Körper heimlich mit seinen Blicken streifte …
Als würde er ahnen, was gerade in ihr vorging, begann er zu grinsen. Zufrieden, triumphierend, ein Bild purer männlicher Überheblichkeit. Aufgebracht verspürte sie den irrsinnigen Wunsch, ihm wehzutun, ihn aus seiner Reserve zu locken, um seine unendlich provozierende Haltung ihr gegenüber zu erschüttern.
„Ryan, ich bin überrascht, dich hier zu sehen. Ich hätte eigentlich meinen zukünftigen Erstgeborenen darauf verwettet, dass du den Abend mit Leanne verbringst, wo sie doch morgen früh für zwei Wochen nach Italien reist.“
Natürlich war es unvernünftig, ihn so herauszufordern, da sie genau wusste, wie sehr er es hasste, wenn sie den Namen ihrer Mutter ins Spiel brachte. Prompt presste er die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen, in seinem Blick lag eine unübersehbare Warnung.
„Du solltest nicht so leichtfertig mit deinen Einsätzen umgehen. Du könntest mehr verlieren, als dir lieb ist“, sagte er zweideutig. Eingebildet fügte er hinzu: „Und mach dir mal keine Sorgen um deine Mutter. Sie ist am Packen, und niemand weiß besser als du, dass sie dann keinen um sich herum gebrauchen kann. Aber zu deiner Beruhigung … ich habe mich bereits gebührend von ihr verabschiedet.“
Sein Tonfall ließ keinen Zweifel darüber offen, auf welche Weise dies geschehen war, und sie fühlte einen scharfen Stich in der Brust. Sie sah ihn nackt über ihrer Mutter thronen, stellte sich vor, wie er seinen Schwanz tief in sie hineinpumpte, während sich
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