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Family Job

Family Job

Titel: Family Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Dreckloch saß. Das musste gefeiert werden. »Geht aus«, hatte Effie gesagt, »macht euch einen schönen Abend.«
    Und das hatten sie auch getan. Sogar Grant, der sich mit Orangensaft und Cola zufriedengeben musste, weil er zu jung aussah, um Alkohol zu bekommen. Er behauptete, er sähe so alt aus, wie er war, aber das half nicht, denn wie siebzehn auszusehen brachte auch nichts.
    »Er ist weg«, sagte Martin.
    Und das war er. Der Bulle war um die Ecke gebogen.
    »Du weißt genau, dass er nichts dafür kann«, sagte Grant.
    »Was redest du ’n da?«
    »Du hackst auf dem Polizisten rum wegen McCracken.«
    McCracken.Dieses Kackscheißdrecksauarschloch.Grant hatte recht. Er sah vielleicht nur aus wie siebzehn und war extrem klein geraten, aber er war ein helles Köpfchen.
    Park hatte Liz am Nachmittag besucht.
    Sie lag auf ihrem Bett, das Kissen über dem Gesicht.
    »Guten Tag, ich bin Mrs. H. Psst. Sie schläft.«
    Er nahm das Kissen von Liz’ Gesicht und warf es nach Mrs. H.
    Liz hatte eine Plastiktüte über dem Kopf. Er zog sie herunter und legte die Hand um ihren Hinterkopf. Ihre Haare waren warm und feucht.
    Sie atmete, Gott sei Dank. Augen geöffnet. Ohne zu blinzeln. Schaute glatt durch ihn durch.
    »Hast du das gemacht, du alte Irre?«, sagte er zu Mrs. H.
    »Wenn Sie weiter solche Ausdrücke gebrauchen, verhafte ich Sie«, sagte sie. Dann redete sie irgendein Kauderwelsch, das sich nach Deutsch anhörte.
    Park richtete Liz zu einer sitzenden Haltung auf, hob sie vom Bett. Sie war beängstigend leicht, und es war erschreckend einfach, sie auf ihren Stuhl zu setzen.
    Sie starrte ihn an. Oder durch ihn hindurch. Er küsste sie auf die Stirn. Beugte sich zu Mrs. H, die immer noch irgendein verrücktes Gewäsch von sich gab. »Was haben Sie sich dabei gedacht?«
    »Darf ich ihr denn nicht beim Einschlafen helfen? Manchmal singe ich ihr was vor. Das mag sie. Aber das Dunkel und die Stille mag sie noch mehr.«
    »Sie sind eine gemeingefährliche beschissene Irre«, sagte Park.
    Er wollte Liz nicht allein mit ihr in einem Zimmer lassen. Er nahm seine Frau bei der Hand, ermunterte sie aufzustehen und lotste sie auf den Flur. Sie ging zufrieden überall hin, wohin man sie führte. Solange man sich langsam bewegte.
    McCracken war nicht in seinem Büro. Park begegnete einer Pflegerin, einer neuen, deren Namen er nicht wusste, brachte sie dazu, nach McCracken zu suchen.
    Er ging wieder in Liz’ Zimmer und wartete geduldig. Als der Wichser kam, stellte Mrs. H sich wieder allen vor, dann erzählte Park ihm ruhig, was passiert war.
    »Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen«, sagte McCracken.
    »Ach nein?«
    »Mrs. H hat eine Disposition für solche Eskapaden.« Er schlug die Arme übereinander. »Nicht wahr, meine Liebe?«
    »Achtung« , sagte Mrs. H.
    »Was ist ’ne Scheißdisposition?«
    »Eine Neigung. Aber die hat noch nie irgendwelchen Schaden angerichtet, Mr. Park.«
    Park krallte die Finger in seine Handflächen und drückte zu. »Was Sie nicht sagen.«
    »Natürlich. Mrs. H möchte Ihrer Frau nichts antun. Stimmt’s?«
    Mrs. H nickte. »Schweinwaffen.«
    »War die Tüte unten zugebunden?«, fragte er Park.
    »Nein, aber Liz hätte trotzdem sterben können.«
    »Werden Sie nicht melodramatisch.« McCracken öffnete die Arme, kratzte sich an der Oberlippe.
    »Sagen Sie mir nicht, was ich zu tun habe. Ich verlange von Ihnen, dass Sie die Irre hier rausschaffen.«
    »Ich habe es bereits erklärt. Das ist nicht möglich.«
    »Meine Frau kann hier nicht bleiben.«
    »Na schön«, sagte McCracken. »Nehmen Sie sie mit.«
    »Das ist alles?«, fragte ihn Park.
    »Scheint so.«
    »In Wirklichkeit ist sie Ihnen scheißegal, oder? Hätte Ihnen nichts ausgemacht, wenn sie erstickt wäre. Für Sie ist sie nur ’n Scheißgemüse. Sie wäre besser dran, wenn sie tot wäre, stimmt’s? Dann würde schließlich ’n Bett frei.«
    McCracken schaute Liz an und sagte: »Kein Kommentar.«
    »Da wett ich drauf, Scheiße noch eins.« Park schluckte und schüttelte den Kopf. »Gehen Sie mir aus den Augen«, sagte er ruhig.
    McCracken ging in Richtung Tür, verharrte, als ob er etwas sagen wollte, und verließ dann das Zimmer.
    Park packte ein paar Sachen von Liz zusammen. So enges bei Effie auch war, hier würde Liz keine Minute länger bleiben.
    Park rief Effie an. Erzählte ihr, was passiert war.
    »McCracken hat gesagt, sie wäre besser dran, wenn sie tot wäre?«, sagte Effie. »Dem Drecksack verpass ich

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