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Fanal des Blutes

Fanal des Blutes

Titel: Fanal des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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unserer Pension ist auch ein recht gesprächiger Bursche .«
    »Liegt wohl daran, daß du weißt, wie man mit Leuten redet«, meinte Darren spöttisch. Er spielte auf Liliths hypnotisches Talent an.
    »Manchmal ist es recht nützlich«, erwiderte sie. »Zumindest das mußt du zugeben, oder?«
    »Ich find's schlimm genug, zugeben zu müssen, daß ich dich kenne«, sagte Darren. Aber er lächelte dabei. Immerhin ...
    Er setzte den Blinker und ließ den Wagen um die von Lilith bezeichnete Kurve rollen. Eine schmale Straße führte durch die Büsche und dahinter ins Niemandsland. Staub wölkte hinter dem Fahrzeug auf, davor flirrte die Luft vor Hitze.
    »Wie weit noch?« wollte Darren wissen.
    Lilith hob andeutungsweise die Schultern. »Weiß nicht genau. Nicht mehr weit, vermute ich.«
    »Okay.«
    Darren ließ den Wagen am Straßenrand ausrollen.
    »Was soll denn das jetzt werden?« fragte Lilith verwundert.
    »Aussteigen«, kommandierte Darren knapp.
    »Willst du dich mit mir in die Büsche schlagen?« Liliths Ton war anzüglich.
    Darren grinste säuerlich. »Wir sind nicht zum Vergnügen hier.« »Oh, du weißt nicht, was dir da abgeht.« Lilith lächelte verrucht.
    »Könntest du dir vorstellen, daß ich es gar nicht wissen will?« Darren öffnete die Tür.
    Lilith tat ganz kurz, als überlege sie. »Nein.« Ihr Lächeln war entwaffnend.
    Und Darren zwang sich, nicht an den Traum zu denken, in dem er Lilith am Strand .
    »Komm endlich«, knurrte er und stieg aus.
    Er ging zum Heck, öffnete den Kofferraum und zerrte dann einen Kanister hervor. Triumphierend reckte er ihn hoch.
    Eine steile V-Falte erschien über Liliths Nasenwurzel.
    »Ach, und jetzt?« fragte sie.
    »Wir haben kein Benzin mehr«, erklärte Darren, lausbubenhaft grinsend. »Hast du das nicht gemerkt?«
    Lilith verzog spöttisch die Lippen. »Oh, mit so alten Tricks arbeitest du also, um die Mädchen 'rumzukriegen?«
    Darren verdrehte die Augen. »Kannst du auch mal an was anderes denken?«
    Wie kurz zuvor gab sich Lilith den Anschein, als müsse sie über die Antwort nachdenken. Doch Darren kam ihr zuvor.
    »Ich weiß«, winkte er ab. »Nein.«
    »Stimmt.«
    Darren stapfte los. »O Mann, womit hab' ich das verdient?«
    Lilith folgte ihm. »Das Schicksal liebt dich eben.«
    »Was treibt das Schicksal dann erst mit denen, die es haßt?« grunzte Darren.
    »Das willst du nicht wissen.«
    Darren nickte ergeben. »Das will ich nicht wissen .«
    Paul Perkinson konnte sich nur beglückwünschen. Wenn Janet auch gemurrt hatte und es lieber gesehen hätte, daß er in der Klinik weitere Nachforschungen betrieb - jetzt zeigte sich, daß es richtig gewesen war, diesen eingebildeten Kranken und seine Freundin im Auge zu behalten. Denn die Straße, in die ihr Wagen nun eingebogen war, führte in die nördlichen Randgebiete von Maitland, und Paul hätte die Einnahmen eines ganzes Monats darauf gewettet, daß die beiden unterwegs zur Conen-Farm waren.
    Je weiter sie sich vom Zentrum der Stadt entfernten, desto dünner wurde der Verkehr. Paul mißfiel das. Wahrscheinlich waren Secada und Millert Profis. Sie würden bald entdecken, daß ihnen ein grüner Rover folgte - wenn sie es nicht schon längst gemerkt hatten.
    Kurzerhand bog er in die nächste Seitenstraße ein und trat aufs Gaspedal. Gut, daß er das Gebiet hier kannte. So war es ihm ein leichtes, durch das Gewirr von Wohnstraßen einen Bogen zu schlagen und den letzten direkten Zufahrtsweg zur Farm in kürzester Zeit zu erreichen, bevor der Wagen des Pärchens hier auftauchte. Den Rover ließ er abseits hinter dichtem Gebüsch stehen. Dann machte er sich zu Fuß auf in Richtung Farm, nicht ohne einen leeren Benzinkanister mitzunehmen. In seinem Job wußte man zu schätzen, was eine gute Tarnung wert sein konnte.
    *
    Jank Merding, der in gebührender Entfernung seine zum Sterben langweiligen Beobachtungsrunden zu Pferd drehte und sich nun von der Seite her der Straße näherte, sah den Mann mit dem Benzinkanister mit hängendem Kopf auf das Farmgelände zutrotten. Er grinste schadenfroh. Benzin würde der arme Kerl von Conens Leuten nicht bekommen. Sie würden ihm allenfalls eine Tracht Prügel androhen, falls er nicht schleunigst die Beine in die Hände nahm und den Rückweg antrat.
    Jank hatte sich gerade eine Zigarette gedreht und wollte sie anzünden, als er einen Wagen die Straße entlangkommen sah. Zu seiner Überraschung wurde der jedoch gleich darauf an den Straßenrand gefahren. Ein Mann und eine Frau

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