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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Wohnung nachdachte.
    Erika war aus dem Büro nach Hause geeilt, um ihm in ihrer Mittagspause ein Essen zu kochen. Beim Mittagessen hatte er ihr erklärt, daß er verreisen müsse. Sie hatte ihn enttäuscht angesehen. „Mußt du wirklich fort? Gerade heute könnte ich eine besonders lange Mittagspause machen. Nagel ist nach Bern gefahren“.
    „Warum denn das?“ hatte er sich erkundigt, ohne wirklich interessiert zu sein.
    „Das ist eine eigenartige Sache. Ich mußte ihm ein Zimmer im Hotel Bellevue Palace bestellen. Er will dort an einem Empfang anläßlich eines Ärztekongresses teilnehmen. Dabei ist er gar kein Arzt! Und ich habe ihn noch nie so finster entschlossen erlebt – er hat irgend etwas vor…“
    „Wahrscheinlich will er irgendein Geschäft perfekt machen, bei dem er ein paar zusätzliche Millionen verdient. Erika, ich komme vielleicht erst morgen zurück. Mach dir also keine Sorgen, ja?“
    „Du weißt genau, daß ich keine ruhige Minute habe, bis du wieder heil und gesund bei mir bist! Wohin fährst du überhaupt? Was hat das alles zu bedeuten? Ich hab’ ein Recht darauf, auch etwas zu erfahren!“
    „Wohin ich fahre, spielt keine Rolle“, hatte er ihr erklärt. „Ich treffe mich mit Robert Newman, dem englischen Journalisten.
    Er kann mir Schutz gewähren, indem er die Hintergründe von Terminal aufdeckt. Nein, mehr darfst du mich jetzt nicht fragen. Und vielen Dank für das Mittagessen!“
    Jetzt wünschte Seidler, er hätte mehr gesagt. Er sah zur Gepäckablage auf, in der seine beiden Koffer ruhten. Einer von ihnen war mit zerknüllten Zeitungen vollgestopft; der andere enthielt das Musterexemplar. Seidler hatte sich überlegt, daß es schwieriger sein würde, ihm
zwei
Koffer zu entreißen, wenn er einen Bahnsteig entlangging. Und niemand konnte wissen, welcher Koffer das Muster enthielt. Auf solche Kleinigkeiten musste man auch achten.
    Seidler bewegte sich unruhig und nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarette. Das Abteil war gut geheizt, und er hätte gern seine Jacke ausgezogen. Aber das war unmöglich, denn er trug eine 9-mm-Luger in einem Schnellziehhalfter unter dem linken Arm.
    Bern.
    Beck saß in seinem Dienstzimmer hinter dem Schreibtisch und blickte zu Gisela auf, die den Anruf entgegengenommen hatte. Sie ließ den Hörer sinken und wandte sich an ihren Chef. „Das war Leupin. Newman und Dr. Kennedy haben soeben die Klinik Bern verlassen. Er hat sie durchs Fernglas erkannt und die Meldung über Funk weitergegeben.“
    „Danke, Gisela. Hör zu, ich möchte, daß du für drei unserer Leute Einladungen für den morgigen Empfang im Bellevue Palace besorgst. Sie sollen sich unter die Ärzte mischen.
    Professor Grange hat sein Erscheinen zugesagt. Ich komme vielleicht auch hin.“
    „Die Lage spitzt sich allmählich zu, was?“
    „Du hast meistens das richtige Gespür für solche Dinge, Gisela. Nur Manfred Seidler fehlt uns noch. Der Fuchs hat sich versteckt, aber irgendwann muß er wieder zum Vorschein kommen. Dann möchte ich an Ort und Stelle sein – bevor die Militärs ihn schnappen. Laß erneut nach ihm fahnden. Seidler muß aufgespürt werden, koste es, was es wolle!“
    Als sie sich von ihrem amerikanischen Kollegen verabschiedet hatten und zu dem geparkten Citroen gingen, hatte Nancy keinen anderen Wunsch, als das Klinikgelände so rasch wie möglich zu verlassen – so deprimierend fand sie Jesses Einstellung.
    „Augenblick, ich muß erst den Wagen überprüfen“, warnte Newman sie. „Du wartest am besten hier…“
    „Um Himmels willen, warum denn?“ fragte sie ungehalten.
    „Ich muß nachsehen, ob sich jemand daran zu schaffen gemacht hat.“
    Er suchte nach frischen Fußabdrücken im Schnee und überzeugte sich davon, daß niemand so clever gewesen war, auf ihren noch deutlich sichtbaren Spuren zum Auto und zurück zu gehen. Dann sah er nach, ob der Schneeball, den er so unter die Motorhaube gedrückt hatte, daß er beim Öffnen hätte herausfallen müssen, noch an Ort und Stelle war. Zuletzt sperrte Newman den Wagen auf und nickte Nancy zu, sie solle auf dem Beifahrersitz Platz nehmen.
    „Diesmal fahre ich“, sagte er und setzte sich ans Steuer.
    „Dir paßt meine Fahrweise wohl nicht?“ brauste sie auf.
    „Weißt du noch, was letztesmal passiert ist – die Sache mit dem Räumfahrzeug?“
    „Okay, vielleicht hast du recht. Aber warum hast du so umständlich nachgesehen, ob sich jemand daran zu schaffen gemacht hat?“
    „Für den Fall, daß jemand

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