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Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
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einmal hatte es den Anschein, als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
    Curtis schien ihre Kleidung im selben Augenblick zu bemerken und hielt den Atem an. „Mein Gott, Tammy, hat er …“
    „Das hat er mit Sicherheit nicht!“, unterbrach ihn Tamara wütend. „Habt ihr beide überhaupt eine Ahnung, wie verrückt ihr euch anhört?“
    „Zeig’s mir“, sagte Daniel sanft.
    Sie schüttelte den Kopf und atmete tief aus. „In Ordnung, aber zuerst möchte ich euch etwas erklären. Marquand scheint sich sehr wohl darüber im Klaren zu sein, für was ihr beide ihn haltet. Ich glaube, dass dieses Zusammentreffen bei der Eisbahn letzte Nacht sein Weg war, euch eine Nachricht zukommen zu lassen, und zwar die, dass ihr ihn in Ruhe lassen sollt. Ich denke, dass es ihm verdammt ernst ist.“
    Sie hakte zwei Finger in den Kragen ihres Pullovers und zog ihn herunter, um den beiden Männern den blaulila Fleck zu zeigen, den Marquand auf ihrem Hals hinterlassen hatte.
    Daniel schnappte nach Luft.
    „Seht genau hin, ihr zwei. Das ist keine Bisswunde, bloß ein … na ja, um ehrlich zu sein, es ist ein Knutschfleck. Ich habe mir von einem vollkommen Fremden einen Knutschfleck machen lassen, was euch zeigen sollte, unter welchem Druck ich in letzter Zeit stehe. Mit meinen Schlafstörungen und eurem Gluckengehabe fühle ich mich, als müsste ich jeden Moment explodieren.“
    Daniel lehnte sich näher zu ihr; sie spürte seinen Atem auf ihrem Hals, als er den blauen Fleck näher in Augenschein nahm. Zufrieden mit dem Ergebnis seiner Untersuchung, legte er ihr eine Hand auf die Schulter. „Liebes, hat er dir wehgetan?“
    Sie konnte nicht verhindern, dass bei dieser Frage ein kleines Lächeln über ihre Züge huschte, welches jedoch sogleich wieder verschwand.
    „Ihr wehgetan?“ Curtis schlug mit einer Hand auf die Tischplatte. „Sie hat jede Sekunde davon genossen.“ Er sah sie zornig an. „Ist dir nicht klar, was da draußen alles hätte passieren können?“
    „Natürlich ist mir das klar, Curtis. Er hätte mir die Kehle aufreißen, mir alles Blut aussaugen und mich mit zwei Löchern im Hals dort auf dem Eis zum Sterben zurücklassen können!“
    „Wenn ich ihn nicht vertrieben hätte …“, begann Curtis.
    „Bleib bei der Wahrheit, Curtis. Er war derjenige, der dich vertrieben hat. Um deiner Erinnerung auf die Sprünge zu helfen: Du hast mich so durchgeschüttelt, dass mir die Zähne geklappert haben. Wäre er mir nicht zu Hilfe gekommen, trüge ich jetzt vermutlich eine Halskrause.“
    Daniel warf Curtis einen vernichtenden Blick zu, der jenen veranlasste, reflexartig den Mund zu schließen. Dann wandte er sich wieder Tamara zu. „Du sagst, er ist dir zu Hilfe gekommen?“
    Sie nickte. „Mmh … und er hat Curtis“, fuhr sie fort, nachdem sie einen Moment nachgedacht hatte, „das Kruzifix, ohne zu zögern, aus der Hand genommen. Es hat noch nicht einmal seine Handfläche verbrannt, oder was immer es eurer Meinung nach anrichten sollte. Ist das kein Beweis?“
    „Doch.“ Curtis stellte den Gesichtsausdruck eines schmollenden Kindes zur Schau. „Ein Beweis dafür, dass religiöse Symbole Vampiren nichts anhaben können.“
    Tamara verdrehte die Augen und hörte, wie Daniel murmelte: „Interessant.“
    Trotz der eigenartigen Symptome, die ihr zu schaffen machten, hatte sie das Gefühl, die einzig Zurechnungsfähige in diesem Raum zu sein.
    „Ich weiß, dass du glaubst, dass wir in dieser Angelegenheit überreagieren“, sagte Daniel. „Trotzdem möchte ich, dass du das Haus nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr verlässt.“
    Sie wurde wütend. „Ich gehe, wohin ich will, wann immer ich will! Daniel, ich bin sechsundzwanzig Jahre alt, und wenn dieses Affentheater nicht aufhört, werde ich …“ Sie hielt lange genug inne, um sich seiner vollen Aufmerksamkeit gewiss zu sein, bevor sie fortfuhr: „… ausziehen.“
    „Tam, du würdest nicht …“
    „Nur wenn du mich dazu zwingst, Daniel. Falls ich mitbekomme, dass du oder Curtis mir noch einmal nachspioniert, dann werde ich mich dazu gezwungen sehen.“ Sie fühlte einen Kloß im Hals, als sie Daniels schmerzerfüllten Blick bemerkte. Sie verlieh ihrer Stimme einen freundlicheren Tonfall, als sie sagte: „Ich gehe jetzt nach Hause. Gute Nacht.“

Keith
3. KAPITEL
    Ihre Seelenschreie weckten ihn in dieser Nacht früher als in den vorangegangenen. Nach vorn gebeugt stand Eric da und kniff die Augen fest zusammen, als würde ihm das dabei helfen, den

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