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Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
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seiner glühenden pechschwarzen Augen Lügen, als sie verfolgte, wie er erst eine Karaffe und dann ein passendes Glas auf die Theke stellte. Er griff in den geöffneten Kühlschrank und nahm einen Plastikbeutel heraus.
    Tamara war noch nie zuvor in ihrem Leben in Ohnmacht gefallen, doch jetzt wähnte sie sich unmittelbar davor. Ihr Kopf schien annähernd einen Meter über ihren Schultern zu schweben, und ihre Knie gaben nach. Einen flüchtigen Moment lang umhüllte sie schwarzer Samt.
    Sie bekam nicht mit, wie sie zu Boden sank. Bevor sie selbst überhaupt recht begriff, was geschah, setzte Eric sich bereits in Bewegung. Er fing sie auf, sobald sie ins Schwanken geriet, trug sie zu dem Kanapee hinüber und legte sie vorsichtig darauf nieder.
    „Das war unnötig, Roland!“ Sie vernahm seinen wütenden Ruf, in dem vollen Bewusstsein, dass er die Lippen nicht bewegt hatte. Ihr Verstand ließ sie zunehmend im Stich.
    Ihr Rücken lehnte an der hölzernen Lehne. Eric saß neben ihr und umfing sie schützend mit seinen Armen. Seine rechte Hand ruhte auf der Rückenlehne der Sitzbank, seine Linke auf dem Arm, gegen den sie sich presste. Sie drückte sich in den warmen grünen Samt. „Rühr mich nicht an.“ Ihre Worte schienen einander in die Quere zu kommen, während sie aus ihrem Mund sprudelten. „Ich will nach Hause.“
    „Du kannst nach Hause, Tamara. Sobald du mir gesagt hast, was du hier tust. Hat Roland recht? Haben dich deine Arbeitgeber hierhergeschickt? Vielleicht sogar St. Claire höchstselbst?“

Keith
7. KAPITEL
    Leugne es, dachte Eric verzweifelt. Leugne es, Tamara, und ich werde dir Glauben schenken. Selbst wenn es mich mein Leben kostet, ich werde dir Glauben schenken. Er verfolgte, wie ihr kreidebleiches Gesicht noch blasser wurde. Er stimmte seine Sinne auf ihre ab und verspürte eine Woge lähmender Furcht. Furcht vor … ihm. Diese Erkenntnis schmerzte ihn.
    „Du brauchst keine Angst zu haben, Tamara. Ich würde eher mir selbst schaden als dir.“ Er blickte zu Roland hinüber. „Lass uns einen Moment allein.“ Er sagte es laut, um sicherzustellen, dass Tamara ihn verstand.
    Er zweifelte nicht daran, dass Roland aus genau demselben Grund laut sprach. Einen geringschätzigen Blick in ihre Richtung werfend, sagte er: „Und wenn sie eine Truppe DPI-Streitkräfte durch die Hintertür hereinruft?“
    Er trat hinter der Bar hervor und kam näher. „Nun, Mädchen? Sprich. Bist du allein? Wie bist du hier hereingelangt?“
    Eric sprang auf die Füße, und siedende Wut stieg in ihm auf. „Ich warne dich, Roland, lass mich diese Angelegenheit regeln. Du machst ihr bloß Angst.“
    „ Ich? Ich mache ihr Angst? Glaubst du, ich habe mich sicher gefühlt, als ich erwachte und die Gegenwart eines Menschen in diesem Haus spürte? Lieber Himmel, Eric, was mich betrifft, so stand ich kurz davor, gepfählt zu werden!“
    „Da…dann ist es wahr.“
    Als er Tamaras zittrige Stimme vernahm, die sich anhörte, als müsste sie jedes einzelne Wort herauswürgen, kehrte Erics Blick zu ihr zurück.
    „Du bist … ihr beide seid, seid …“
    „Vampire“, stieß Roland hervor. „Das ist kein Schimpfwort, zumindest nicht für unsereins.“
    Sie stöhnte auf und bettete den Kopf in ihre Hände. Roland schüttelte aufgebracht den Kopf und wandte sich ab. Von Neuem nahm Eric neben ihr Platz. Er wollte sie beruhigen, aber er war sich nicht sicher, ob er wusste, wie. Er ergriff eine ihrer Hände und streichelte ihre Handfläche mit dem Daumen.
    „Tamara, bitte, sieh mich an.“ Sie hob den Kopf, schien seinem Blick jedoch nicht standhalten zu können. „Versuch deine Furcht außer Acht zu lassen und den Schock, den diese Erkenntnis dir versetzt hat. Sieh nur mich an. Ich bin derselbe Mann wie vergangene Nacht und in der Nacht davor. Ich bin derselbe Mann, der dich in seinen Armen gehalten hat … der dich geküsst hat. Habe ich dir dabei Angst eingejagt? Habe ich dir je einen Grund dafür gegeben, dich vor mir zu fürchten?“
    Ihre Augen richteten sich auf seine, und ihm war, als würden sie ein wenig klarer werden. Sie schüttelte den Kopf. Zuversichtlicher sprach er weiter: „Ich bin kein Monster, Tamara. Ich würde dir nie Schaden zufügen. Ich würde jeden umbringen, der das versucht. Hör auf dein Herz, und du wirst wissen, dass ich die Wahrheit sage.“
    Er streckte vorsichtig eine Hand aus, und als sie nicht zusammenzuckte oder zurückwich, legte er seine Handfläche auf ihre seidige Wange. „Glaub

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