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Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
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Worte schier im Hals stecken blieben. „Er hat dich geschlagen?“ Sie nickte. Er langte um sie herum, um vorsichtig ihren Hinterkopf zu berühren, und als sie zusammenzuckte, wusste er, dass er die Wunde gefunden hatte. „Was hat er dir sonst noch angetan?“
    „Er …“ Sie blickte in seine Augen, und er wusste, dass sie daran dachte, ihn zu belügen, ehe sie erkannte, dass das vollkommen zwecklos gewesen wäre. „Er hat mich gegen die Wand gestoßen, und ich habe mir den Kopf angeschlagen, aber mir geht es gut.“
    Er forschte nach der Wahrheit ihrer Aussage, erkundete ihren Verstand und fragte sich, ob sie wahrhaftig in Ordnung war.
    „Er muss hier gewütet haben wie ein tollwütiger Bulle“, merkte Roland an.
    „Ich habe ihn noch nie so zornig gesehen“, sagte Tamara.
    „Noch wirst du ihn je wieder so sehen müssen.“ Eric entließ sie aus seinen Armen und tat einen einzigen Schritt zur Tür hin. Ebenso schnell wie elegant versperrte Roland ihm den Weg. Eric wusste, dass für ihn kaum eine Chance bestand, an seinem kraftvollen Freund vorbeizukommen.
    „Ich glaube, wir sollten uns die Geschichte zunächst einmal zu Ende anhören, bevor wir irgendetwas unternehmen, Eric.“
    Eric sah Roland einen Moment lang an und nickte schließlich. „Aber vergiss nicht“, sagte er. „Ich habe ihn gewarnt, was geschehen würde, falls er ihr ein Leid zufügt.“
    Eric wandte sich an Tamara und bemerkte, dass sie sich ihm mit unsicheren Schritten näherte. Er legte einen Arm um sie und half ihr auf das Kanapee. Roland verließ den Raum und kehrte einen Moment später mit einer der verbliebenen Weinflaschen zurück. Er trat hinter die Bar, schenkte ein Glas voll ein und brachte es Tamara.
    „Lass dir Zeit“, sagte er behutsam. „Erzähl uns alles von Anfang an.“ Er nahm in einem unbeschädigten Sessel Platz, während Eric angespannt und abwartend dastand, von dem Wunsch beseelt, dem Mistkerl innerhalb der nächsten paar Sekunden die Finger um die Kehle zu legen.
    Tamara nippte an dem Wein. „Ich nehme an, der Anfang ist gar nicht mal so übel. Ich habe Daniel davon überzeugt, seine Nachforschungen einzustellen. Er hat sich dazu bereit erklärt, als ich ihm sagte, dass ich sonst für immer fortgehen würde.“
    Eric runzelte die Stirn. „Er hat zugestimmt?“
    „Ja, und das ist noch nicht alles. Ich habe ihn darum gebeten, sich mit dir zu treffen, mit dir zu reden. Ich möchte, dass er dich mit denselben Augen sieht, wie ich es tue, und genau wie ich begreift, dass du mir niemals schaden würdest. Auch hierzu ist er bereit.“
    Eric setzte sich schwerfällig. „Kaum zu glauben …“
    „Ich bin nicht im Mindesten der Ansicht, dass das eine gute Idee ist“, sagte Roland. „Aber das spare ich mir für nachher auf. Sprich weiter, meine Liebe.“
    Eric verfolgte, wie Tamara einen weiteren Schluck trank, und bemerkte, dass ihre Hand, die das Glas hielt, nach wie vor zitterte. Er rückte näher zu ihr. „Als Daniel Curtis darüber informiert hat, dass er die Forschungen einstellen würde, war Curtis außer sich und uneinsichtig. Er sagte, er werde mit oder ohne Daniels Hilfe weitermachen. Daniel sagte ihm, wenn er die Angelegenheit nicht auf sich beruhen ließe, würde er seinen Job beim DPI verlieren. Daraufhin machte Curtis sich fuchsteufelswild aus dem Staub … Ich hätte allerdings niemals für möglich gehalten, dass er hierherkommen würde.“
    Eric schüttelte stirnrunzelnd den Kopf. „Wie hast du davon erfahren?“
    „Durch Jamey, den Jungen, mit dem ich arbeite. Er ist so eine Art Hellseher, obwohl die Gabe nur schwach ausgeprägt ist, sofern es nicht mich betrifft. Er kannte deinen Namen, Eric. Und er wusste von meinen Albträumen. Er war vollkommen außer sich, als er mich anrief, und nachdem ich ihn abgeholt hatte, bestand er darauf, hierherzukommen. Er sagte, jemand hätte vor, dich umzubringen.“
    Eric schaute zu Roland hinüber, und beide Männer runzelten die Stirn. Tamara indes bemerkte davon nichts und fuhr in ihrem Bericht fort. „Als wir hier eintrafen, hörte ich, wie Curtis unten Sachen zerschlug. Jamey rief die Polizei, und ich ging hinunter, um Curtis aufzuhalten. Ich fürchtete, dass dein Ruheplatz irgendwo dort unten ist.“
    Sie schloss die Augen, und Eric wurde klar, dass sie tatsächlich um sein Leben gebangt hatte. „Ich sagte Jamey, er solle oben bei der Haustür bleiben, aber er ist dennoch runtergekommen.“
    „Eigensinniger Bursche“, bemerkte Roland.
    Bei diesen

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