Fantastik AG
Ankündigungen richtig verstanden habe.«
Wenig später saÃen sie im dunklen Kinosaal.
Der Vorhang wurde zurückgezogen. Sattgrüne Wiesen erschienen auf der
Leinwand, gesprenkelt mit bunten Blumen. Dann ein lichter Birkenhain. Vögel
zwitscherten. Jemand spazierte entspannt schlendernd durch den Wald, pflückte
ein Blümchen, roch verträumt daran.
Eralkes stand auf.
»Das ist Max Danger!«, rief er.
Der Student zog ihn zurück auf den Sitz.
»Setz dich hin«, zischte er, »die Leute sehen schon her.«
»Früher«, kam Max Dangers Stimme
sonor über das Surround-System, »früher fiel es mir manchmal schwer, in
gewissen Situationen die Ruhe zu bewahren. Doch heute, heute habe ich meinen
inneren Mittelpunkt gefunden. Dank â Calmirexâ¢!«
Zum Beweis dieser Aussage lächelte Danger besonders warmherzig in
die Kamera. »Nur eine Tablette« â er hielt eine solche zwischen Daumen und
Zeigefinger, »versöhnt Sie wirkungsvoll mit Ihren inneren Dämonen und
Mitwesen! Ja â Dank Calmirex⢠kann ich heute sogar entspannt Gnomen die Hand
geben!«
Ein Gnom erschien im Bild und sie schüttelten einander herzlich die
Hand. Aufmerksame Beobachter hätten bemerken können, wie Dangers Lächeln kurz
erstarrte.
Aus dem Off verkündete eine seriös wirkende Stimme über dieses
rührende Bild der Versöhnung: »Calmirex⢠â Frieden mit sich selbst.«
Dann folgte eine Tafel mit dem schriftlichen Hinweis:
»Sich beim Arzt oder Apotheker nach den Nebenwirkungen von
Calmirex⢠zu erkundigen, kann den angestrebten sedierenden Effekt negativ
beeinträchtigen.«
Eralkes applaudierte.
Die Leinwand wurde schwarz.
Eine ins Ãl des Pathos eingelegte Stimme verkündete, vor einem
Hintergrund aus düsteren Chören und hallenden Trommeln:
»In dunklen Zeiten â¦Â«
Dunkle Zeiten wurden auf der Leinwand dargestellt, Abfolgen
bedrückender Bilder von verödeten Landschaften, in denen es vor allem dunkel
war. Zwerge, Menschen, Gnome und Elfen mit verhärmten Gesichtern blickten
gequält in die Kamera.
» â¦als böse Zauberer finstere Intrigen schmiedeten â¦Â«
Böse hässliche Zauberer waren zu sehen, die finstere Intrigen
schmiedeten.
» â¦sandten die Mächte des Lichts einen Helden â¦Â«
In atemberaubender Gebirgspanoramalandschaft steht auf dem höchsten
Gipfel ein Held. Sein blondes Haar weht im Wind. Die Hubschrauberkamera kreist
um ihn herum und zoomt in schnell gestaffelten Schnitten auf sein Gesicht. Max
Danger blickt heldenhaft. Er zieht â zinnng â sein Schwert, das in der Sonne
aufblitzt. Er springt. Fschhhh. Das Bild friert ein.
Die Trommeln und Chöre erreichen einen dramatischen Höhepunkt.
»Einen Helden â¦Â«
Der Held stürzt an imposanten Felswänden entlang in die Tiefe.
» â¦der gröÃer ist als â¦Â«
Dunkel.
» â¦der Tod.«
Die Chöre verstummen.
Plötzlicher Schnitt auf ein grauenhaftes trollähnliches Monster. Es
schwingt eine gewaltige eiserne Keule und trägt einen Gürtel aus Totenschädeln.
Es brüllt:
»Wuuuoooooaaarrrr!«
Schnitt auf Max Danger mit gezücktem Schwert.
Schnitt auf das Monster. Es rennt los. Unter seinen mächtigen
Schritten bebt die Erde.
Schnitt auf Danger. Auch er rennt. LeichtfüÃig.
Monster.
Danger.
Monster. Es holt mit seiner Keule aus.
Danger. Er springt.
Keule und Schwert treffen aufeinander. Funken sprühen.
Dunkel.
Flammende Schrift erscheint auf der Leinwand.
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FANTASTIC DREAMS PRÃSENTIERT.
EINE KÃUFLICHES-VERGNÃGEN-PRODUKTION.
ERALKES â STRAHLENDER HELD
Eralkes (der echte) weinte vor Glück.
»Habt ihr das gesehen?«, schluchzte er. »Habt ihr das
gesehen?«
»Ja, haben wir«, entgegnete der Student, »und danke, dass du mir
vor Begeisterung nur drei Viertel deines Extra-GroÃen âSuper-Klebrigen-Schokoladenshakes
über die Hose gekippt hast. Vielen lieben Dank.«
Der Professor wand sich leidend auf seinem Sitz.
»Halten Sie durch«, sprach ihm der Student Mut zu. »Es ist ja
bald vorbei.«
Professor Welk stöhnte.
»Es ist grauenhaft! Ich habe seit der Lektüre von Dr. Stodlers
âºGründlichen Anmerkungen zur Begriffsgeschichte des Wortes Und â¹
nicht mehr so gelitten. Haben Sie die Zentauren gesehen? Sie hatten drei
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