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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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fesselte ihn sofort wieder, lenkte ihn von allen Fragen in seinem Kopf ab.
    „Ich freu mich, dass du gekommen bist.“
    Die leisen, beinahe geflüsterten Worte rissen Manuel aus seinen abschweifenden Gedanken zurück in die Gegenwart, auf den Steg in die unmittelbare und berauschende Nähe dieses Kerls, der den Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum reduziert hatte, ohne ihn direkt zu berühren. Das Lächeln in der dunklen Stimme scheuchte nun endgültig den Schwarm Flattertierchen auf, der bis eben unruhig gekribbelt hatte.
    „Ich, ähm ... ich mich auch.“
    „Ehrlich gesagt hatte ich ein bisschen Angst, dass du es dir doch anders überlegst.“
    Diese Worte ließen Manuel schlucken. Obwohl kein Vorwurf in ihnen lag oder gar Zweifel, waren sie doch viel zu nah an seinen Gedanken, als er sein Fahrrad angeschlossen hatte. Tatsächlich hätte ja wirklich nicht viel gefehlt und er wäre wieder heimgefahren. Weil es eben eine Scheißidee gewesen war und absolut dämlich und idiotisch noch dazu. Doch inzwischen war er froh, dass er diesem Impuls nicht nachgegeben hatte und nun hier auf dem Steg stand.
    „Magst du ein Bier?“
    Schon wieder riss der Andere ihn aus seinen Gedanken, und schon wieder verfluchte Manuel sich dafür. Es wurde wirklich langsam Zeit, sich zu konzentrieren! Auf den süßen Typen, der hier neben ihm stand, ihn anschaute mit blitzenden, kastanienbraunen Augen, dessen dunkle, samtige Haut auch in der Dunkelheit vollkommen wirkte. Passend zu seinem Chatnamen. Chestnut. Ein Name, der fast schon komisch klang, wenn er nicht so verdammt passend wäre. Naja, er selbst hatte sich einfach nur mit Manu bei diesem Portal angemeldet, keine kreative Glanzleistung. Aber er war nun mal nicht sonderlich kreativ, musste er als Mathestudent auch nicht besonders sein.
    „Hm?“
    Chestnut hielt ihm noch immer das geöffnete Bier entgegen, ließ ihn dabei keine Sekunde aus den Augen. Dankbar nahm er das Angebot an, erwiderte das Lächeln leicht und stieß leicht gegen die andere Flasche. Der tiefe Schluck des angenehm herben Gerstensaftes beruhigte seinen Herzschlag ein kleines bisschen, die Schmetterlinge in seinem Bauch zeigten sich jedoch wenig beeindruckt von diesem Versuch der Ruhigstellung. Aber inzwischen genoss er dieses Fliegen und Flirren. Viel zu lange war es her, dass er so etwas gefühlt hatte und wenn er ehrlich war, vermisste er dieses Kribbeln in letzter Zeit.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er Chestnut, der seine Flasche ebenfalls ansetzte, die Augen schloss, den Kopf leicht in den Nacken legte und trank. Die geschmeidige Bewegung fesselte ihn so sehr, dass er sich prompt an seinem eigenen Bier verschluckte. Hustend zog er die Flasche vom Mund, gegen den überquellenden Schaum konnte er leider nichts mehr tun. Hilflos und immer noch röchelnd starrte Manuel auf die Sauerei in seiner Hand.
    „Hey, hey, hey. Nicht so hastig.“
    Die leichten, beruhigenden Schläge auf seinen Rücken verfehlten ihr Ziel in diesem Augenblick nur leider vollkommen, besonders da sich die überraschende Berührung eher wie ein sanftes Streicheln anfühlte, welches die kleinen kribbeligen Wesen in seinem Bauch wieder in Aufruhr versetzten und seinen Husten kurz erneut anheizte.
    Vorsichtig wurde ihm die Bierflasche aus der Hand gezogen, während Chestnut ihn mit sanftem Druck auf die Schultern aufforderte, sich auf den Holzsteg zu setzen. Dabei ließ er ihn keine Sekunde aus den Augen, fesselte Manuels Blick. Nur zu gerne nahm der Student die Einladung an, sich in diesem kastanienbraunen Glänzen zu verlieren und die Welt um sich herum zu vergessen. Erst als Chestnuts Knie sein eigenes streifte, während dieser sich so herrlich nah neben ihm niederließ, fand Manu mit einem Blinzeln zurück an den See, genoss noch einen Moment länger das sanfte Blitzen.
    „Danke.“
    „Wofür?“
    „Dass du mich vor einem grausamen Erstickungstot gerettet hast.“
    „Ehrensache! Bin doch schließlich ein Gentleman.“
    „So? Bist du das?“
    Lächelnd nahm Manuel das skeptisch-verwirrte Zucken von Chestnuts Augenbrauen wahr. Doch offensichtlich wurde sein Necken genauso schnell durchschaut.
    „Hey, ich habe hier auf dich gewartet, mit einem Geschenk, mit deinem Lieblingsgetränk, ohne Kerzen und ...“
    „Hast mich überzeugt, du bist ein echter Gentleman.“
    Besänftigend legte er seine Hand auf Chestnuts Knie, übte beruhigenden Druck aus. Manuel wollte dem anderen auf keinen Fall das Gefühl geben, sich für irgendetwas

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