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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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war und dass sie beide noch viele Dinge besprechen mussten. Dass Streitigkeiten und Auseinandersetzungen zurückkehren würden, dass sie das lösen mussten. Aber Tobi war es wert. Sie beide zusammen, ihre Beziehung war es wert! Das hatte er heute Abend so deutlich wie selten in letzter Zeit gemerkt. Es fühlte sich beinahe so an wie früher, wie damals bei ihrem ersten richtigen Date. Nur noch eine Spur besser.
    Denn bei Tobi hatte er zum ersten Mal im Leben so etwas wie Sicherheit und Geborgenheit gefunden. Fast schon bedingungslose Liebe, die Manuel zuvor nicht gekannt hatte. Allen Streitereien zum Trotz musste er nicht befürchten, dass dieser am nächsten Morgen einfach aus ihrem gemeinsamen zuhause verschwunden war. Da war Tobi höchstens in der Küche und kümmerte sich liebevoll um die morgendliche Tasse Kaffee, da er zwar öfter mal schnell hochging, dafür aber eben auch schnell wieder runterkam.
Er fing ihn auf, wenn die Uni mal nicht nach Plan verlief und Klausuren ihn Nerven kosteten. Er gab ihm Kontra bei heißen Diskussionen über Spielfilme, Musik oder andere Alltagsthemen. Man konnte schon sagen, dass Tobi in quasi jeder Beziehung sein Gegenstück war, dass ihn ergänzte. Der Mensch, der ihn erdete und das er nicht hergeben wollte.
    Einer spontanen Eingebung folgend, angelte Manu die Kastanie aus der Hosentasche, hielt sie zwischen ihnen hoch.
    „Das nächste Mal bin ich dran. Und die hier wird das Zeichen sein.“
    „Die Kastanie?“
    „Genau, wenn du die findest, haben wir unser nächstes Date.“
    „Klingt spannend. Und was machen wir bis dahin?“
    Das Lächeln auf Manuels Lippen wurde eine Spur anzüglicher, in seinen Augen loderte Verlangen auf. Er verkürzte den wenigen Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum. Verheißungsvoll biss er sich auf die Lippe, ehe er sich zu Tobi vorbeugte und die Antwort auf dessen Lippen hauchte.

Kuschelblau  
    Blau  
    von Karo Stein  
     
    Vermutlich ist es eine schwachsinnige Idee. Ich kann selbst nicht glauben, was ich hier gerade mache. Aber gleichzeitig erscheint es mir so genial, dass ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekomme. Zudem klopft mein Herz in meiner Brust, als würde es jeden Moment herausspringen wollen.
    Zuerst war es nur ein vager Gedanke, aber dank Internet lasse ich ihn nun real werden. So ein Einfall kann wahrscheinlich nur meinem kranken Hirn entspringen.
    Es ist absolut verrückt. Nein, ich bin verrückt … nach ihm. Die Vorstellung, dass ein Teil, etwas ganz persönliches von mir bei ihm sein wird … Gott, ich komme mir vor wie eines der quietschenden Mädchen, aus den Disneyserien, die ich vor ein paar Jahren so mochte. Vermutlich bin ich es sogar, denn seitdem er nebenan eingezogen ist, kann ich mich kaum wiedererkennen. Anders ist es nicht zu erklären, warum ich so viel Hoffnung in diese Idee lege, wieso ich dieses Dauergrinsen in meinem Gesicht spüre, als wären meine Mundwinkel bereits fest in dieser Stellung verankert. Höchstwahrscheinlich würde mein Quietschen sogar extrem echt wirken.
    Dazu habe ich dieses furchtbare Liebeslied in meinem Kopf. Zum Glück kann ich es nicht laut singen, auch wenn ich mich kaum zurückhalten kann. Ich habe nämlich ein paar Stecknadeln in meinem Mund. Ich weiß nicht, wohin ich sie sonst tun könnte und irgendwie komme ich mir mit den Nadeln im Mund so professionell vor. Als wüsste ich, was ich hier mit der Nähmaschine und dem plüschigen blauen Stoff mache. Wenn es nicht so schwer wäre, diese blöden Rundungen zu nähen, würde ich vor Freude und Stolz in die Hände klatschen.
    Das Rattern der Nähmaschine übertönt meine wirren Gedanken. Mein Herz ist schon längst dem Rhythmus der Nähmaschine verfallen. Ich kann es nicht lassen und summe doch ganz vorsichtig im Takt vor mich hin. Die Nadeln vibrieren an meinen Lippen und verursachen ein merkwürdiges Kribbeln.  Gleichmäßig schiebe ich den Stoff auf der Führungsschiene entlang. Nur noch diese eine Naht, dann ist der Kopf fertig. Der Körper liegt schon zugeschnitten neben mir. Ich kann es kaum glauben und hätte mir vor einer Woche jemand gesagt, dass ich das hier tun würde … vermutlich hätte ich ihn nicht nur ausgelacht, sondern auch eine reingehauen. Okay, ich bin nicht wirklich ein Schlägertyp, bin auch viel zu faul, um mich ständig mit Sport zu quälen. Auf riesige Muskelberge stehe ich ohnehin nicht. Für gewöhnlich bin ich ein Minimalist. Ich investiere genau so viel Energie, wie nötig ist, um nicht fett

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