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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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Nur noch, dass ihre geheimsten Ideen es Wert seien, sie zu verwirklichen. Er hatte sich also entschieden. Und Rafael entschloss sich, so schwer ihm alles fiel, dies endlich auch zu tun. Er blieb noch ein paar Tage bei seinem Freund, der als einziger wusste, wie schlecht es Rafael wirklich ging.
    „Wir beide bleiben in Kontakt. Wenn er fragt, wo ich bin, was ich mache, sag es ihm, ja?“ Rafael wusste, dass er sich auf seinen Freund verlassen konnte. Auf der Heimreise im Zug machte er sich Gedanken, wie er seine Zukunft gestalten wollte. Als Erstes würde er sich von seinem Onkel lösen. Und das tat er, mit allen Konsequenzen.  
    „Ich ziehe aus, und bevor du fragst, wohin, das geht dich nichts an. Du hast eh nur Anteil an meinen Noten genommen, die dir niemals gut genug gewesen waren. Und später sahst du in mir nur dein Erbe, nicht den Menschen, der dahintersteckt. Ich bin sicher, du findest jemanden, der Interesse an deiner Firma hat. Ich habe es jedenfalls nicht.“  
    Sein Onkel starrte ihn perplex an.
    „Und außerdem, was ich dir noch sagen wollte … ich bin schwul“  
    Sein Onkel sah ihn nur missmutig an. „Raus“, war sein einziger, sichtlich empörter Kommentar. Rafael ging ohne ein weiteres Wort. Seine Tante dagegen ließ ihn ungern gehen. Ihr Verhältnis zueinander war immer ein herzliches gewesen. Sie rang ihm das Versprechen ab, sich zu melden, sobald er sesshaft wäre.
    Die folgenden Jahre gestalteten sich für Rafael als sehr unstet. Er arbeitete bis zum Umfallen, um nicht nachzudenken, um sich zu betäuben. Es verschlug ihn zuerst an die Küste, danach an die Grenze zur Schweiz. Zuletzt arbeitete er im Betrieb eines Bekannten in Paris, wo er als Dekorateur arbeitete. So konnte er seine künstlerische Ader stärker ausleben. Ständig arbeitete er nebenher. Jeden Cent, den er verdiente, legte er beiseite. Seine eigenwilligen Farbkompositionen wurden bekannt und geschätzt. Er liebte es sich Farbtönen hinzugeben, die für ihn eine unschätzbare Fülle von Möglichkeiten bot.  
    Zum Leben selbst brauchte er nicht viel, er war genügsam geworden. Meistens wohnte er in einer WG, was für ihn deutlich günstiger war. Was seine persönlichen Kontakte betraf, Rafael hatte immer jemanden um sich, mit dem er ausgehen konnte. Er war ein geselliger Mensch, brauchte Gesellschaft um sich. Trotz eines großen Freundeskreises war er einsam. Weil dieser Schmerz in seiner Brust nicht weichen wollte. Zuerst dachte er, er könne Laurent durch andere Männer ersetzen. Weit gefehlt. Er ließ sich nicht anmerken, dass seine fröhliche Art gespielt war. Mit einem nachlässigen Schulterzucken löste er Freundschaften, wie um andere zu bestrafen, dass er einstmals verlassen wurde und immer noch daran zu knabbern hatte.
    Erst als er durch einen Streifzug im Hinterland von Toulouse, Nähe des Zentral Massivs ein verlassenes Grundstück mit einer soliden gebauten Scheune entdeckte und den Besitzer ausfindig machen konnte, wusste er, er war angekommen. In zähen Verhandlungen, was ihm etliche Nächte Schlaf gekostet hatte, hatte er endlich die Besitzurkunde in der Hand. Etienne, so hieß der alte Bauer, war ein geschickter Mann, der in Sachen „wie verkaufe ich gewinnbringend meine Grundstücke“, Rafael fast verzweifeln ließ. Er musste sich bei jeder Menge Rotwein, schwerem Essen und langen Erzählungen in Geduld fassen, bis Etienne endlich verkaufte. Aber er tat es gerne, so viel Spaß wie mit dem alten Bauern und seiner Familie hatte er schon lange nicht mehr gehabt.
    Als Erstes mietete Rafael einen Transporter um seine über Jahre hinaus gehorteten Schätze aus dem Gartenhäuschen seines Freundes zu holen, wobei er einige Tage bei ihm verbrachte.
    Danach steckte er seine gesamte Energie in den Umbau der ehemaligen Pferdescheuer, die nach anderthalb Jahren fertig wurde, und nicht mehr wiederzuerkennen war. Er wusste genau, wie seine kleine Pension auszusehen hatte. Zwei breite Treppen rechts und links der Lobby wiesen den Gästen den Weg zu ihren Zimmern. Unten konnte man durch breite Fenster in die kleine Bar und das dazugehörende Restaurant blicken. Er schuftete wie ein Verrückter. Als es endlich daran ging, die Räume zu malern und zu gestalten, war er mit übervollem Herzen bei der Arbeit. Endlich durfte er wieder mit den Farben spielen, die er liebte. Teile der Räume bekamen Rotvarianten an die Wände, bei anderen spielte er mit verschiedenen Weißtönen.  
    Was die Möbel betraf, so gestaltete sich

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