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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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Bürger zurück und bildeten einen großen, offenen Kreis. Sobald dieser eingerichtet war, zwangen sie diejenigen, die ihm am nächsten standen, auf die Knie. Die örtlichen Hilfskräfte folgten allmählich ihrem Beispiel und pressten alle anderen einschließlich der Kinder und reichen Kaufleute zu Boden, bis die einzigen Personen, die noch aufrecht standen, die Akolyten selbst waren.
    Als das geschehen war, erschienen zwei Priester auf einer Sänfte, die von zwölf Sklaven getragen wurde. An den Hälsen waren sie durch vergoldete Ketten miteinander verbunden. Um die Priester stellten sich die Akolyten in mehreren Reihen auf, während einige hundert Gesichter gefügig zu Boden schauten oder aus den Augenwinkeln heraus einen Blick auf jene Wesen zu erhaschen versuchten, die von sich selbst behaupteten, Gottheiten zu sein. Sie sahen nicht viel: nur zwei Gestalten, die sich auf der Sänfte zurücklehnten, deren Gesichter mit goldenen Masken bedeckt und deren Köpfe glänzend kahlgeschoren waren.
    Mit einem lauten Ruf setzte sich die Prozession zu den
ruhigeren Straßen der Stadt in Bewegung und durchbrach die Stille durch das Getrappel von Nietenstiefeln auf dem Pflaster sowie einen gelegentlichen gebellten Befehl des Hauptmanns der Akolyten. An der Spitze schritt ein einzelner junger Mann, der das kaiserliche Banner trug, auf dem die rote Hand von Mhann abgebildet war. Wieder teilten sich die Akolyten auf und zwangen die Schaulustigen allein oder zu zweit grob zu Boden.
    »Hauptmann«, sagte Kira, die Großmutter, leise zum Kommandanten der Wachen, »lass es fürs Erste gut sein. Wir können sie nicht sehen, wenn sie alle auf dem Bauch liegen.«
    Der Hauptmann nickte und gab den Befehl weiter.
    Die beiden Priester auf der Sänfte trugen die gleichen weißen Roben wie die Akolyten. Sie lagen bequem und knabberten gelegentlich durch die engen Schlitze ihrer Masken an einer Trockenfrucht. Das war alles, was Kirkus augenblicklich essen durfte. Erregung glitzerte in ihren Augen, denn seit ihrem letzten Ausflug in eine nathalesische Stadt waren zwei Tage vergangen, und sie beide brauchten dringend die Ablenkung, die ihnen dieser Ort bieten würde.
    Es war Kirkus, der zuerst etwas bemerkte, das seine Aufmerksamkeit fesselte: ein junges Mädchen mit schmutzigen nackten Füßen, das Kisch-Spieße aus einem Korb verkaufte.
    Die alte Priesterin sah ihren jungen Schützling an; ihr war sein Interesse nicht entgangen. Abwartend beobachtete sie ihn, bis sich Kirkus räusperte.

    »Die da«, befahl er und zeigte mit dem Finger auf das Mädchen. Der Hauptmann gab ein Kommando, und eine Gruppe löste sich aus der Vorhut und umzingelte sie rasch. Die Männer warfen ihren Korb zu Boden und trugen die sich Wehrende zum Ende der Prozession. Diejenigen Zuschauer, die sich noch auf den Beinen befanden, stießen aufgeregte Rufe aus. Einige wollten dem Mädchen sogar helfen, aber andere hielten sie zu ihrem eigenen Besten und dem der ganzen Stadt davon ab.
    Ihnen blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie die Akolyten das weinende Mädchen, das sich verzweifelt nach Hilfe umsah, in Ketten legten. Die Blicke der stillen Einwohner wurden noch trotziger; das war der einzige Protest, der ihnen verblieben war. Doch selbst dieser dauerte nicht lange an.
    Nun war Kira, die Großmutter, an der Reihe. Mit einem Fingerschnippen jagte sie die Akolyten auf die feindseligen Einwohner los. Sofort flohen sie vor diesem plötzlichen Gewaltausbruch in alle Richtungen, während die Kriegerpriester einzelne Personen aus dem Aufruhr herauszerrten.
    »Wunderbar«, höhnte Kirkus. »Jetzt hast du unsere Beute vertrieben.«
    »Es ist eine große Stadt. Sie hat viele Straßen.«
    Natürlich hatte sie Recht. Andere Straßen in anderen Stadtteilen würden ruhiger als jene sein, durch die die Prozession gezogen war. Aber sicherlich hatte sich die Nachricht bereits verbreitet, denn die Straßen waren leerer als erwartet. Dennoch gingen die Bewohner hier und da ihren Geschäften nach. Vielleicht hielten sie die
Gerüchte für übertrieben, oder sie wollten sich einfach nicht auf ihrem eigenen Grund und Boden herumjagen lassen. Inzwischen schaute niemand mehr die vorbeiziehende Prozession direkt an.
    »Hast du etwas Interessantes gesehen, mein Kind?«
    Kirkus schüttelte den Kopf hinter der scharf konturierten Maske. Aber er betrachtete seine Umgebung fasziniert, taxierte jeden, den er sah, und wartete auf etwas, das seine Aufmerksamkeit erregte.
    Als er das junge

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