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Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Farmer, Philip José - Flusswelt 02

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dem Zeitstrom
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über, während er diese Worte von sich gegeben hatte, war Sam auf und ab gegangen. John hatte sich vor seinem runden Eichentisch in einen Sessel geflegelt, während Joe Miller in einer Ecke des Raumes auf einem extra für ihn angefertigten Stuhl hockte. Der hünenhafte, dem Paläolithikum entstammende Mongole Zaksksromb hatte hinter John Stellung bezogen.
    Sam wirbelte plötzlich herum, knallte beide Fäuste auf die Tischplatte, stützte sich darauf ab, während die Zigarre von einem Mundwinkel in den anderen wanderte, runzelte die Stirn und fuhr aufgebracht fort: »Du hast nur einmal nachgegeben, und zwar damals, als du die Magna Charta unterzeichnet hast. Es war möglicherweise die einzige anständige Tat, die du in deinem ganzen Leben getan hast, obwohl es einige Leute gibt, die beschwören würden, daß du dabei die Finger kreuztest, als wolltest du einen bösen Fluch von dir abwenden. Nun, jetzt steht uns die nächste Kraftprobe bevor, John, Eure Majestät, ganz nach Belieben. Du wirst dich bei Abdullah entschuldigen, weil er ein Recht darauf hat. Wenn du das nicht tust, werde ich eine Sondersitzung des Rates einberufen, um überprüfen zu lassen, ob du als Mitkonsul von Parolando noch tragbar bist!«
    John starrte ihn mindestens eine Minute lang wortlos und wütend an. Dann erwiderte er: »Deine Drohungen schrecken mich nicht. Aber es ist wohl offensichtlich, daß du eher dazu bereit bist, unser Land in einen Bürgerkrieg zu stürzen, als gegen Soul City ins Feld zu ziehen. Ich verstehe diesen Schwachsinn nicht, aber es ist für einen rational denkenden Menschen schon immer schwierig gewesen, sich in der Irrationalität zurechtzufinden. Ich werde mich also entschuldigen. Warum auch nicht? Ein König kann es sich immer leisten, sich einem Menschen von niedriger Abkunft gegenüber großzügig zu zeigen. Es kostet ihn nichts und stärkt außerdem noch sein Ansehen.«
    Er stand auf und ging hinaus. Sein Leibwächter folgte ihm auf dem Fuße.
    Zehn Minuten später erfuhr Sam, daß John die schwarze Delegation in ihren Quartieren aufgesucht und um Verzeihung gebeten hatte. Abdullah X hatte seine Entschuldigung zwar entgegengenommen, hatte dabei aber äußerst unwillig gewirkt. Fraglos hatte man ihn dazu gezwungen.
    Kurz bevor die Fabrikpfeifen das Ende der Mittagspause ankündigten, trat Cawber ein und nahm Platz, ohne darauf zu warten, daß man ihm einen Stuhl anbot. Sam runzelte die Stirn, denn so hatte sich Cawber noch nie verhalten. Irgend etwas an seinem Verhalten hatte sich verändert. Sam, der ihn nicht aus den Augen ließ und sorgfältig seinen Worten lauschte, kam schließlich zu dem Schluß, daß hier ein Mann vor ihm saß, der sich dazu durchgerungen hatte, nie wieder ein Sklave zu sein.
    Cawber wußte, daß er für Soul City eine Art Kundschafterfunktion ausübte. Er beugte sich vor, legte seine langen schwarzen Arme auf die Lehnen und spreizte die Finger. Dann lieferte er seinen Bericht. Er sprach Esperanto und drückte sich dabei, wie die meisten Leute, im Präsens aus, wobei er hin und wieder ein Verb einwarf, das anzeigte, ob er von der Zukunft oder der Vergangenheit sprach.
    Cawbers Team hatte mittlerweile mit jedem der schätzungsweise dreitausend Köpfe umfassenden Gruppe derjenigen Bürger gesprochen, die zweifelsfrei Neger waren (es bestanden noch einige Unklarheiten über den Status einiger Frühmenschen). Ein Drittel der Befragten hatte sich willig gezeigt, in Hackings Reich überzusiedeln, obwohl sich darunter niemand befand, der besonders begeistert darüber war, gegen dessen unwillkommene Bürger ausgetauscht zu werden. Die meisten der in Parolando lebenden Schwarzen stammten aus dem späten zwanzigsten Jahrhundert. Die restlichen führten an, daß sie schon deswegen hier bleiben wollten, weil sie einer Arbeit nachgingen, die ihnen hohes Prestige verschaffte, und der Meinung waren, gegenüber den Weißen in diesem Gebiet nicht zu kurz zu kommen, oder sich ganz einfach die Chance nicht entgehen lassen wollten, irgendwann in die Mannschaft des geplanten Schiffes aufgenommen zu werden.
    Das letztere war möglicherweise das ausschlaggebendste Motiv, vermutete Sam. Er war nicht der einzige, dem dieser Gedanke ständig Auftrieb gab, das Schiff geisterte durch die Träume der Menschen wie ein leuchtendes Juwel, das während des Schlafes durch ihr Bewußtsein segelte.
    Schließlich lud man die schwarze Delegation in den Konferenzraum ein. Firebrass selbst verspätete sich etwas. Er hatte sich das

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