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Fast geschenkt

Fast geschenkt

Titel: Fast geschenkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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etwas in seinen Computer zu tippen. »Gar nichts.«
    »Aber du musst doch eine Meinung dazu haben!« Ich pflanze mich auf seinen Schreibtisch und sehe ihn erwartungsvoll an.
    »Mein Zuckerschnäuzchen«, sagt Luke unendlich geduldig. »Ich muss jetzt wirklich weitermachen.« »Interessiert dich das denn gar nicht?«
    »Nein. Nicht, so lange sie ihren Job macht.« »Luke. Der Job ist doch nicht alles im Leben«, sage ich leicht vorwurfsvoll. Aber Luke hört schon gar nicht mehr zu. Er hat diesen entrückten Blick drauf, der ein todsicheres Zeichen dafür ist, dass er sich auf etwas konzentriert. Auf etwas anderes.
    »Na ja«, sage ich und verdrehe die Augen. »Bis später dann.«
    Als ich aus Lukes Büro komme, sitzt Mel nicht an ihrem Schreibtisch. Dafür steht Alicia in ihrem schicken schwarzen Kostüm direkt daneben und sieht sich irgendwelche Unterlagen an. Ihre Wangen sind einen Tick röter als sonst, und ich frage mich mit einem unterdrückten Kichern, ob sie gerade ein Schäferstündchen mit Ben hinter sich hat.
    »Guten Tag, Alicia«, sage ich höflich. »Wie geht es Ihnen?«
    Alicia fährt zusammen und sammelt in Windeseile die Unterlagen zusammen, die sie gerade studiert hat. Dann sieht sie mich mit einem Gesichtsausdruck an, als hätte sie mich noch nie in ihrem Leben gesehen.
    »Becky«, sagt sie langsam. »Das gibt es doch gar nicht. Die Finanzexpertin höchstpersönlich. Der Geldguru!«
    Warum klingt eigentlich alles, was Alicia sagt, so, als würde sie irgendein blödes Spielchen spielen?
    »Ja«, sage ich. »Ich bin‘s. Wo ist Mel?«
    Ich nähere mich ihrem Schreibtisch in dem sicheren Gefühl, irgendetwas auf ihm liegen gelassen zu haben. Ich weiß nur nicht mehr, was. Ein Tuch? Einen Regenschirm?
    »Sie ist Mittag essen gegangen«, sagt Alicia. »Mel hat mir das Geschenk gezeigt, das sie von Ihnen bekommen hat. Sehr geschmackvoll.«
    »Danke«, sage ich knapp.
    »Tja.« Sie ringt sich ein schwaches Lächeln ab. »Ich habe gehört, dass Sie gewissermaßen als Anhang mit Luke nach New York fahren. Muss ja toll sein, ein reichen Freund zu haben.«
    Diese Kuh! Vor Luke würde sie das nie sagen!
    »Ich fahre nicht als Lukes Anhang nach New York«, gebe ich ganz manierlich zurück. »Ich habe einige Termine mit Fernsehproduzenten. Meine Reise hat mit seiner eigentlich gar nichts zu tun.«
    »Aber...« Alicia runzelt nachdenklich die Stirn. »Sie fliegen doch auf Firmenkosten, oder?«
    »Nein. Ich bezahle meinen Flug selbst!«
    »Schon gut, schon gut.« Alicia hebt entschuldigend die Hände. »Na, dann wünsche ich Ihnen eine schöne Zeit in New York.« Sie nimmt ein paar Ordner an sich und legt sie in ihren Koffer. »Ich muss weiter. Ciao.«
    »Man sieht sich«, sage ich und sehe ihr auf ihrem Weg zu den Aufzügen hinterher.
    Ich bleibe noch ein paar Sekunden an Mels Schreibtisch stehen und grüble darüber nach, was ich wohl hier abgelegt haben könnte. Es will mir partout nicht einfallen. Na ja, dann kann es nicht weiter wichtig sein.
    Als ich nach Hause komme, sitzt Suze im Flur und telefoniert. Ihr Gesicht ist ganz rot und glänzt und ihre Stimme zittert, sodass ich sofort das Allerschlimmste befürchte. Ich sehe sie ängstlich fragend an, und sie nickt wie wild zurück, während sie immer wieder »Ja« und »Verstehe« und »Wann wäre das?« in den Hörer sagt.
    Ich lasse mich auf einen Stuhl sinken. Mir ist ganz schlecht vor Sorge. Wovon redet sie denn bloß? Von einer Beerdigung? Von einer Gehirnoperation? Oh Gott. Das war ja klar. Kaum entschließe ich mich fortzugehen, passiert etwas richtig Schlimmes.
    »Rate mal, was passiert ist!«, fordert sie mich zitternd auf, als sie auflegt. Ich springe hoch.
    »Suze, kein Problem, ich gehe nicht nach New York!«, sage ich und nehme einem Impuls folgend ihre Hände in meine. »Ich bleibe hier und stehe das mit dir durch, ganz egal, was es ist. Ist jemand... gestorben?«
    »Nein«, sagt Suze benommen. Ich schlucke.
    »Bist du krank?«
    »Nein. Nein, Bex, es ist nichts Schlimmes passiert. Im Gegenteil. Ich... ich kann es noch gar nicht richtig glauben.«
    »Was denn? Suze, was ist los?«
    »Hadleys hat mir meine eigene Wohn-Accessoire-Serie angeboten. Du weißt schon, Hadleys, das Kaufhaus?« Sie schüttelt noch immer fassungslos den Kopf. »Die wollen, dass ich Ihnen eine ganze Kollektion entwerfe! Bilderrahmen, Vasen, Briefpapier... alles, was ich will!«
    »Oh, mein Gott!« Ich schlage mir die Hand vor den Mund. »Das ist ja der Wahnsinn«
    »Dieser Typ

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